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Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Melodie der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Melodie der Sehnsucht (German Edition)
Autoren: Veronica Wings
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schwer, als seine Zunge die zarte Haut neckte. Aber sie wollte mehr, sie wollte Florimond ganz in sich spüren. Mit zitternden Fingern suchte sie die Bänder, die sein Beinkleid hielten, aber sie war noch steif und ungeschickt. Der Ritter entkleidete sich schließlich selbst, aber Sabine wartete nicht, bis er sich auch seines Wappenrocks entledigt hatte, sondern zog ihn gleich auf sich. Sie explodierte vor Lust, als er in sie drang, aber dann verebbte das Glühen nicht abrupt, sondern in langen, langsamen Wellen. Florimond bewegte sich in ihr, wiegte sie sanft und erregte sie erneut. Ein ums andere Mal führte er sie an den Hof der Frau Venus, ließ sie ein geheimes Gemach nach dem anderen entdecken und badete mit ihr im Brunnen der Lust.
    Als die beiden endlich voneinander ließen, war Sabines Haut warm und rosig, sie fühlte sich gestärkt und wie neu geboren.
    »Heute feiern wir unsere Hochzeitsnacht auf Montségur«, lachte sie und schmiegte sich in seine Arme. »Und morgen beginnt ein neues Leben. Es macht mir nichts aus, mein Liebster, dir über die Jahrmärkte zu folgen. Die einfachen Menschen werden deinen Liedern genauso gern lauschen wie die Leute auf den Schlössern und Burgen. Und ich werde stolz sein, die Münzen einzusammeln, die sie dir zuwerfen.«
    Florimond freute sich über ihren neuerwachten Lebenswillen, aber ihre Euphorie konnte er nicht ganz teilen.
    »Stell es dir nicht zu leicht vor, Liebste! Das Leben auf der Straße ist bitter – ich würde es jedenfalls vorziehen, irgendwie aus dem Lande zu kommen, deine Glaubensgenossen in Italien aufzutun und mit ihnen zu leben als ...«
    Ja, als was? Florimond fiel auf Anhieb nichts ein. Er hatte kein Handwerk erlernt außer dem des Kriegers. Am ehesten verstand er noch etwas von Pferden, aber er hätte sich nie dazu herabgelassen, wie ein Zigeuner mit ihnen zu handeln.
    Und zunächst mussten sie überhaupt den Schergen des Königs entkommen. Der Aufenthalt hier war Wahnsinn, es wäre sicherer gewesen, gleich weiter zu reiten. Julian und Robert, sowie die beiden Petrus’ waren wahrscheinlich schon über alle Berge.
    Florimond beschloss, jetzt nicht daran zu denken. Sabine hatte recht, dies war ihre Hochzeitsnacht. Heute waren sie glücklich, und wenn sie morgen sterben mussten, so hatten sie doch zumindest diese Stunden gehabt.
    Florimond küsste Sabine wieder, und sie ergab sich freudig seiner Zärtlichkeit. Aber während sie ihn nun auch ihrerseits streichelte und weltvergessen die verborgensten Regionen seines Körpers erforschte, ließen ihn die ständig wachen Instinkte des Kämpfers aufschrecken.
    »Warte, Sabine! Da ist etwas draußen.« Florimond schob sie alarmiert von sich und lauschte ins Dunkel.
    Und jetzt hörte auch Sabine das Rascheln in den Büschen außerhalb der Ruine. Danseur gab ein durchdringendes Wiehern von sich, bevor Florimond ihn daran hindern konnte.
    Florimond sprang auf und griff nach seinem Schwert. Wenn dort draußen jemand war, hatte sein Hengst sie eben verraten. Aber wahrscheinlich drang der Feuerschein sowieso aus den Mauern der Ruine. Mit gezückter Klinge näherte Florimond sich vorsichtig der Quelle der seltsamen Geräusche. Der Ritter überlegte fieberhaft. Pferdehufe waren das nicht. Und auch nicht die selbstbewussten Schritte der Soldaten des Königs. Vielleicht nur eine streunende Katze, aber vielleicht auch lichtscheues Gesindel. Oder Menschen, die ebenso auf der Flucht waren wie Florimond und Sabine.
    Instinktiv riss Florimond das Schwert hoch, als sich plötzlich ein Schatten vor ihm aufrichtete. Er sprang dem Mann entgegen, der ängstlich aus dem Gebüsch trat.
    »Halt! Zeig dich, beweis, dass du nichts im Schilde fuhrst, oder du bist des Todes!« Florimonds Schwert zielte warnend auf das Herz des Eindringlings.
    »Nicht, Herr, bitte tut mir nichts. Ihr kennt mich doch.« Der junge Mann hob erschrocken die Hände, um zu zeigen, dass er kein Schwert führte. Tatsächlich kam seine Stimme dem Ritter vage vertraut vor.
    »Und mich, Herr«, fügte eine Frauenstimme hinzu. »Erkennt Ihr uns nicht? Dies ist Jean Pierre, der Reitknecht. Und ich bin Fleurette, die Zofe der Herrin Sabine. Bitte, Herr Florimond, nehmt das Schwert herunter. Was tut Ihr überhaupt hier? Ich hoffte, Ihr würdet ausziehen, meine Herrin zu befreien. Habt Ihr Euch nicht ihren Ritter genannt?«
    Florimond musste beinahe lachen. Die kleine Fleurette war so keck wie immer. Hätte er ihre Stimme nicht erkannt, so wären ihre Worte Ausweis
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