Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
nutzen«, sagte sie langsam. »Wir haben da ein Problem. Ein sehr, sehr großes Problem ...«

Epilog
    Veränderung
     
    L uca und seine Freunde merkten schnell, dass einige Leute anfingen, sich zu verändern. Und nicht nur die Gestrandeten, sondern auch manche der Iolair. Inzwischen hatte Norbert Rimmzahn den Großteil der Gestrandeten auf seine Seite gebracht und verbreitete seine Lehren zweimal am Tag, immer zu festen Zeiten.
    Vor allem aber fiel Luca auf, wie Sandra sich veränderte. Anstatt wie in letzter Zeit die Megazicke herauszukehren, die bei ihnen nur den Mund aufmachte, um zu zanken, lächelte sie plötzlich friedlich. Sie begrüßte Papa und Luca morgens mit einem Lächeln und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Sie tröstete Papa damit, dass sie Mama bestimmt bald befreien könnten, jetzt, da die Amazone Veda Morgenröte belagere. Und Laura bestimmt bald mit dem Dolch käme.
    Und sie strich Luca über den Kopf - was er überhaupt nicht ausstehen konnte, schon gar nicht von der kaum älteren Schwester - und sagte zu ihm, wie gut sie es fände, dass er sich gut integriert und Freunde habe. Und dass er sich inzwischen sehr gut entwickelt habe.
    Das allerdings stimmte. Luca hatte das Gefühl, dass er seit der Bruchlandung gewachsen war und sein Körper anfing, sich zu straffen. Länger wurde, und außerdem entwickelte er so etwas wie Muskeln. Vielleicht kam das von der Schmiede. Oder dem guten Essen hier im Vulkan. Oder beidem.
    Jedenfalls gefiel ihm diese neue Sandra noch weniger als die alte. Diese Sandra hatte endgültig nicht mehr alle beisammen im Oberstübchen, und das war ausschließlich Rimmzahns Schuld!
    Aber dem würde er jetzt mal die Meinung sagen, das ging einfach zu weit. Gehirnwäsche veranstalten bei seiner Schwester wie irgend so ein Sektenfuzzi, der wer weiß was mit ihr anstellte. Sandra war schon immer ein wenig leichtgläubig und sehr romantisch gewesen. Aber Luca durchschaute den Schweizer, ihn würde er nicht kriegen, niemals. Und seine Schwester würde er da rausholen aus diesem Gehirnwäschering!
    Es war nämlich alles noch viel schlimmer. Sandra ging auf einmal mit allen liebevoll um. Kümmerte sich um sie, fragte sie, ob sie etwas brauchten, ob sie helfen könne - und dann ... küsste sie den einen oder die andere auf die Wange! Unvorstellbar! Bei Luca hatte sie das einmal probiert, »ein schwesterlicher Kuss, weil wir zusammengehören und ich dich mag und weil es mir leidtut, dass ich früher immer so krätzig zu dir war ...« - da hatte sie sich aber geschnitten! Ihr Mund war bereits unterwegs zu seiner Wange, doch Luca wich ihr blitzschnell aus.
    »So weit kommt’s noch!«, rief er. »Das ist voll eklig und peinlich, igitt! Sabber andere voll, aber nicht mich!«
    Früher hätte er dafür mindestens eine gewischt gekriegt, aber an diesem Tag lächelte Sandra nur fröhlich. »Du bist einfach süß, kleiner Bruder«, schnurrte sie, und dann ging sie weiter, um den Kuss irgendeinem anderen aufzudrücken.
    »Ich kotze gleich«, hatte Luca gemurmelt, während er ihr nachgesehen hatte; und ihm war wirklich übel gewesen.
    Er hatte versucht, sich Papa anzuvertrauen, aber der war wie immer nicht ansprechbar. »Geh spielen, Luca, ich hab zu tun.« Na toll, was denn? Wand anstarren, oder war gerade Bodenkieselzählen an der Reihe? Ihm schien es zu gefallen, wie nett Sandra geworden war, weil sie endlich nicht mehr stritten. Er merkte überhaupt nicht, dass genau deswegen etwas nicht stimmen konnte, oder es war ihm schlichtweg egal.
    Also ging Luca zu Cedric und Simon, und Jack war ebenfalls dabei - Jack hatte sich bisher nicht küssen lassen; aber an ihn traute sich Sandra sowieso nicht heran. Rimmzahn hatte ihn »zum Fremden« erklärt, dem nicht mehr vertraut werden durfte, weil er den Iolair angehörte.
    »Ich hab mit meinen Freunden drüber gesprochen, damit es nicht heißt, dass ich spinne«, begann er seine Mitteilung. »Ihr könnt sie fragen.« Und dann erzählte er alles haarklein, und die drei hörten sehr nachdenklich und mit zusehends besorgten Mienen zu.
    »Und was genau passiert, wenn Sandra jemanden auf die Wange küsst?«, fragte Simon.
    »Na ja, derjenige wird auf einmal ebenfalls sehr nett, und wenn er vorher noch so ein Krätzbeutel gewesen ist. Ich hab ihr schon gesagt, sie soll Rimmzahn mal küssen, aber sie sagte, er sei genau richtig so, wie er sei. Kapiert hab ich das nicht, aber sie redet in letzter Zeit ja nur so geschwollen daher. Aber mir ist aufgefallen, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher