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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
Autoren: Kristan Higgins
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Schönheitswettbewerb gewinnen, aber ich liebe sie, selbst wenn sie bisher nichts anderes tut als schlafen, sabbern und fressen.
    „Okay, Butterschnute“, sage ich, nachdem Buttercup mich mehrfach mit ihrem Schwanz gepeitscht und ungefähr einen Viertelliter Sabber auf meinem Ärmel verteilt hat. Siewedelt noch einmal mit der Rute und fällt im nächsten Moment in Tiefschlaf. Ich steige über ihren massigen Körper hinweg und mache mich hungrig auf den Weg in die Küche.
    Dort finde ich ein Päckchen Zimttaschen, reiße es auf und lehne meinen Kopf gegen den Küchenschrank. Ich liebe mein erstes eigenes Haus! Sicher, es hat ein paar Schwächen – einen launischen Heizofen, einen winzigen Heißwasserboiler, ein noch nicht renoviertes großes Badezimmer – aber trotzdem ist es mein Traumhaus. Als typischer „Craftsman Bungalow“, wie sie in Eaton Falls überall zu finden sind, hat es dicke Steinsäulen auf der Veranda, hübsche Sprossenfenster und Parkettboden. Ich schlafe im großen Zimmer im ersten Stock, Matt im kleineren neben der Küche. Seitdem wir das Klobrillenproblem gelöst haben (die Klobrille wird wieder runtergeklappt!), kommen mein Bruder und ich gut zurecht.
    „Hallo, Chas.“ Besagter Bruder tapst in seinem abgewetzten, blau karierten Bademantel aus dem unteren kleinen Badezimmer. Ein Schwall heißer Dampf weht hinter ihm her.
    „Hallo, Kumpel. Willst du eine Zimttasche?“
    „Klar, danke.“
    „Hast du gerade geduscht?“, frage ich nach.
    „Ja. Du kannst rein.“
    „Und als fürsorglicher Bruder hast du mir natürlich noch etwas heißes Wasser übrig gelassen, oder?“, erkundige ich mich hoffnungsvoll.
    „Ups. Tut mir leid, ich habe ganz die Zeit vergessen.“
    „Selbstsüchtiges, verwöhntes Kind!“ Ich seufze resigniert.
    „Soo schlimm bist du nun auch wieder nicht.“ Grinsend schenkt er uns zwei Tassen Kaffee ein.
    „Danke. Wann wollt ihr eigentlich mit dem oberen Badezimmer anfangen?“ Genüsslich schlürfe ich einen Schluck. „Ich will ja nicht drängen, aber ich sehne mich wirklich nach einer eigenen Badewanne.“
    „Verstehe“, meint Matt. „Aber das weiß ich nicht.“
    Wie die meisten Feuerwehrleute hat Matt noch einen Nebenjob, da die Stadtväter es nicht für nötig erachten, ihren Helden angemessenen Lohn zu zahlen. (Das ist ein ewiges Thema, mit dem ich aufgewachsen bin.) Matt, Lucky und noch ein paar andere Männer arbeiten nebenher als Handwerker und erledigen Renovierungsarbeiten, deshalb habe ich sie für den Umbau meines Badezimmers engagiert. Eines Tages wird es ein traumhaft schönes Badezimmer sein – mit neuen Fliesen, Jacuzzi, Säulenwaschtisch und allen möglichen Regalen, Schubladen und Schränkchen, um meine ganzen Mädchensachen aufzubewahren. Doch offenbar haben die Aufträge anderer, nicht verwandter Auftraggeber jedes Mal Vorrang.
    „Ich hoffe, ich kann das Badezimmer vor meinem Tod noch nutzen“, sage ich, den Mund voll Zimttasche.
    „Hm, das könnte eng werden“, kontert Matt. Aus dem Nebenzimmer hört man, wie Buttercup sich aufrappelt, als hätte sie gerade ein vermisstes Kind gewittert. Matt drückt sich vorsichtshalber schon mal gegen die Wand, um beim Anspringen nicht umgerissen zu werden. „Hallo, Buttercup.“
    „Aahhruuuruuruuuh!“, jault sie begeistert, als wäre sie Jahrzehnte von Matt getrennt gewesen und nicht nur ein kleines Nickerchen lang. Mit wedelndem Schwanz, schlackernden Hängebacken und schwankendem Hinterteil trabt sie auf ihn zu, stemmt sich mit aller Wucht gegen sein Becken, lässt sich dann grunzend zu Boden fallen, rollt auf den Rücken und streckt alle viere von sich.
    „Was bist du nur für ein Luder“, sagt Matt und reibt pflichtschuldig ihren Bauch mit dem Fuß.
    „Na, du musst es ja wissen!“ Ich bücke mich, um meine Schuhe aufzuknoten.
    „Ach, da wir gerade von Ludern sprechen … Wie wardenn dein Abend gestern?“, erkundigt sich Matt. „Ihr wart im Emo , stimmt’s?“
    Ich werfe ihm einen bösen Blick zu. Er verkneift sich ein Grinsen. „Du weißt doch schon genau Bescheid, Blödmann. Wer hat es dir gesagt? Trevor?“
    „Santo hat angerufen. Er meinte, du hättest jetzt eine Freundin.“ Matt lacht laut auf. „Dann hast du jetzt also ans andere Ufer gewechselt?“
    „Leck mich, Mattie!“ Ich nehme das restliche Paket Zimttaschen und steuere die Treppe an. „Hör zu, bis das Wasser wieder heiß ist, streiche ich die Vertäfelung in meinem Zimmer fertig. Wann sollen wir bei Mom sein?“
    Matt
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