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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
Autoren: Margaret Mallory
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Schwangerschaft ihr Pferd im Schritt hielt. Abgesehen von der Tatsache, dass sie ihn dazu gebracht hatte, mitten im Dezember gegen Mitternacht auszureiten, musste er zugeben, dass sie eigentlich sehr vernünftig war.
    Sie saßen ab und schritten die Böschung hinauf. Der Mond und die Sterne leuchteten hell am Himmel über dem dunklen Fluss. William wickelte seinen Umhang fest um sie beide und hielt sie dicht an sich gepresst.
    »Ist dir warm genug?«, fragte er.
    »Hmhm«, murmelte sie und schmiegte sich an ihn.
    »Ich weiß, warum du in jener Nacht in Monmouth mit mir geritten bist«, sagte sie. »Du hattest Angst davor, was passieren würde, wenn du mich – schreiend und um mich schlagend – in den Bergfried zurückschleppen würdest.«
    »Aye, das war ein Grund.« Er gluckste bei der Erinnerung und rieb seine Wange an ihrem Kopf.
    »Doch später, nach nur einem Kuss, wollte ich meine Ehre vergessen und dich entführen.« Er schloss die Augen und nahm sie fester in den Arm. »Deshalb ist es mir so schwer gefallen, die Sache mit Jamies Vater zu glauben. Wenn ich dich auch nur einmal in meinem Bett gehabt hätte, hätte ich dich nicht verlassen können, so wie er es getan hat. Ich hätte Rayburn getötet und dem König abgeschworen, wenn es hätte sein müssen, aber ich hätte niemals zulassen können, dass ein anderer Mann dich danach je wieder besitzt.«
    Nach einer Weile fragte sie ihn: »Warum bist du dieses Mal mitgekommen? Was hat dich deine Meinung darüber, mich in der Burg festzuhalten, ändern lassen?«
    Er holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. »Ich will dich nicht deshalb im Auge behalten, weil ich dich für schwach halte«, sagte er, obschon es ihm schwerfiel. »Ich muss dich im Auge behalten, weil ich selbst schwach bin.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Du hast keinen einzigen schwachen Knochen in dir, William Neville FitzAlan. Was redest du da?«
    »Ich habe nie echte Angst verspürt, bis ich wusste, dass Edmund dich hinter dieser versperrten Tür in seiner Gewalt hat. Als ich dich dann blutverschmiert da liegen sah, dachte ich, du wärst tot …« Er schluckte schwer, als er sich daran erinnerte. »Ich war in eine Dunkelheit gefallen, aus der ich nie wieder aufzutauchen glaubte. Es war mir auch egal, ob ich je wieder auftauchen würde.«
    Sie nahm seine Hand und hielt sie sich an die Wange. »Es hätte mir klar sein müssen, was es für dich bedeutete, mich so zu finden.«
    »Ich möchte nicht, dass du eine andere wirst als die mutige, starke Frau, die ich liebe. Aber du musst mir helfen, mich zurechtzufinden.« Er wünschte sich so sehr, dass sie ihn verstand. »Zweimal habe ich dich fast verloren. Ich lebe in der Angst, dass dir ein weiteres Unglück widerfährt – und dass ich wieder versage, wenn es geschieht.«
    »Du bist ein guter Mann, William. Ein Mann von Ehre.« Sie schlang die Arme um seine Taille und schmiegte den Kopf an seinen Brustkorb. »Ich weiß nicht, warum Gott in seiner Güte entschied, mich zu segnen, indem er mir dich zum Ehemann gab, aber ich bin sehr dankbar dafür.«
    Als sie später zur Burg zurückritten, fühlte sich William leicht, als wäre ihm eine Last von den Schultern genommen. Glück wallte in ihm auf. Sie ließen ihre Pferde in einer Lichtung anhalten, um einen letzten Blick auf den Fluss zu werfen. Als Catherine plötzlich die Arme in die Luft riss und aus derselben Freude heraus lachte, die er empfand, wusste er, dass er alles besaß, was er sich je gewünscht hatte.
    Sie machten im Saal Halt, um ihre Hände am Feuer zu wärmen. Sobald Catherine ihre Fingerspitzen und Zehen wieder spüren konnte, zog sie eine Augenbraue hoch und nickte in Richtung der Treppe.
    Im Vorraum zu ihren Schlafgemächern legte sie ihren Umhang ab und legte sich eine Decke um die Schultern.
    »Es ist spät«, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. »Du musst müde sein.«
    Sie entzog sich ihm und ging zur Tür. Dort schob sie den Riegel vor. Dann drehte sie sich wieder zu ihm um und schenkte ihm ihr verführerischstes Lächeln.
    »Was ist los?«, fragte William.
    Fast hätte sie die Augen verdreht. Der Mann war so schwer von Begriff!
    Ihm fest in die Augen blickend ließ sie die Decke von ihren Schultern auf den Boden gleiten. Dann fing sie an, die Knöpfe auf ihrem Rücken zu öffnen. Als er ihr entgegeneilte, um ihr zu helfen, ergriff sie ihn an seiner Hemdfront und zog ihn an sich.
    »Küss mich.« Das war keine Bitte.
    Er lächelte sie zärtlich an, beugte sich
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