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Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)

Titel: Mein zärtlicher Ritter: Roman (German Edition)
Autoren: Margaret Mallory
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und sie würde sich dafür nicht schämen.
    »Ich habe Angst, es könnte dich daran erinnern, was …« Er hielt inne, und sie wusste, dass er es nicht ertrug, daran zu denken, was das Schwein Edmund mit ihr gemacht hatte.
    »Ich hielt es für zu früh«, schloss er lahm.
    »Zu früh für wen, William?«, verlangte sie zu wissen. »Ist es vielleicht so, dass du mich nicht berühren kannst, ohne dabei an Edmunds Hände auf meinem Körper zu denken?«
    Sie schleuderte ihre Näharbeit auf den Tisch und stürmte in ihr Schlafgemach, wobei sie die Tür hinter sich zuknallte. Er stand noch immer da und starrte die Tür an, als sie sie noch einmal öffnete.
    »Es ist nicht gut für das Baby, wenn du mich so aufregst!«, schrie sie ihn an und warf die Tür wieder zu.
    Heilige Muttergottes, was hatte er nun schon wieder getan? William ließ sich auf die Bank sinken, die dankenswerterweise direkt hinter ihm stand. Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und fuhr sich mit den Händen durch die Haare und übers Gesicht.
    Sollte er jetzt zu ihr hineingehen oder sie lieber in Ruhe lassen? Was auch immer er tat – wahrscheinlich war es genau das Falsche.
    Ein leises Klopfen an der Tür zur Treppe riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Verdammt!«, fluchte er unterdrückt. Bereit, seine Verärgerung an demjenigen auszulassen, den er dort vorfand, riss er die Tür auf. »Hast du denn gar keinen Verstand?«, schnauzte er Stephen an. »Catherine könnte sich ausruhen wollen!«
    Sein Tonfall hätte einem jeden vor Angst die Knie schlottern lassen, aber nicht seinem Bruder. Er riss sich zusammen, um ihn sich genauer anzusehen. Stephen fummelte an seiner Kleidung herum und trat unruhig von einem Fuß auf den anderen.
    Das sah ihm gar nicht ähnlich.
    »Was ist los?«, fragte er.
    Stephen zappelte noch ein bisschen herum, bis William schon glaubte, er müsse die Antwort aus ihm herausschütteln.
    »Wir haben Besuch«, sagte er schließlich.
    »Catherine ist noch nicht bereit, Besuch zu empfangen«, antwortete er knapp. »Schick ihn weg.« Er wollte die Tür zumachen, hielt jedoch inne, als Stephen keinerlei Anstalten machte zu gehen.
    Stephen mit einem finsteren Blick fixierend fragte er: »Wo liegt das Problem, Bruder?«
    »Ich kann sie nicht fortschicken.«
    »Und warum nicht?«, wollte William zähneknirschend wissen.
    »Weil es unsere Mutter ist.«

36
    William packte Stephen am Handgelenk und zog ihn in die Kammer. »Was sagst du da?«
    »Unsere Mutter ist unten im Saal«, sagte Stephen. »Sie sagt, sie wäre gekommen, um deine Frau kennenzulernen.«
    Williams Kopf pochte von einem plötzlichen Schmerz, der so schlimm war, dass er meinte, blind zu werden. Seine Mutter hatte sich nie zuvor die Mühe gemacht, ihn zu besuchen. Aber er hätte mit ihr rechnen sollen. Aye, natürlich kam sie jetzt, da er zu Besitz gekommen war und in der Gunst des Königs stand.
    »Ich habe sie so lange vertröstet, wie ich konnte«, sagte Stephen, »aber du musst jetzt wirklich nach unten gehen und sie begrüßen.«
    Es war besser, rasch anzugreifen, sagte sich William. Er marschierte kampfbereit zur Tür hinaus.
    Da Catherines Ohr fest an die Tür gepresst war, erfuhr sie im selben Augenblick wie William von Lady Eleanors Ankunft. Die Wut und Verstörtheit, die sie seit Edmunds Angriff plagten, wurden für einen Augenblick von unbändiger Neugier ersetzt.
    Ihre Schwiegermutter war ihr ein Rätsel. Sowohl William als auch Stephen beschrieben Lady Eleanor als willensstarke, ja, manipulative Frau. Doch während William vorgab, sie nicht zu mögen und ihr zu misstrauen, verspürte Stephen eine starke Zuneigung zu seiner Mutter.
    Catherine war gewillt, gut über die Dame zu denken. Egal welche Mängel sie haben mochte, sie hatte zwei Söhnen das Leben geschenkt, die Catherine von ganzem Herzen liebte.
    Sie konnte es kaum erwarten, die Frau kennenzulernen! Sobald sie gehört hatte, wie sich die Tür hinter William schloss, rief sie nach ihrer Zofe, damit ihr diese beim Umkleiden half. Das Ziel war, möglichst gut auszusehen, ohne dass es so wirkte, als habe sie sich damit besondere Mühe gegeben.
    Sie entschied sich für ein neues Kleid aus silberblauem Samt, das die Farbe ihrer Augen besonders gut zur Geltung brachte. Das Kleid, das gerade erst für sie genäht worden war, um ihrem wachsenden Umfang Rechnung zu tragen, fiel von einem eng geschnittenen Oberteil aus in weichen Falten über ihren vorstehenden Bauch. Silberne Bänder schmückten den Ausschnitt, die
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