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Mein Wahlkampf (German Edition)

Mein Wahlkampf (German Edition)

Titel: Mein Wahlkampf (German Edition)
Autoren: Oliver Maria Schmitt
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meine Ergebnisse jedes Mal verbessern, teilweise sogar vervielfachen. Wahlkämpfe, Parteigründungen, Reden, Pressekonferenzen, Flügelkämpfe, Demonstrationen, Basisarbeit – das alles habe ich von der Pike auf gelernt.
Steinbrück: Sie mit Ihrer Witzpartei! Das muss man doch mal sagen dürfen!
Ich: In Deutschland gibt es nur eine Witzpartei, und das ist Ihre, die älteste Partei Deutschlands, die SPD. In den hundertfünfzig Jahren ihres Bestehens hat sie gerade mal siebenundzwanzig Jahre regiert oder mitregiert, also nur knapp achtzehn Prozent der Bestehenszeit – die Weimarer Republik mal nicht mitgerechnet. Die Grünen sind mit dreiunddreißig Jahren wesentlich jünger, waren dafür aber schon einundzwanzig Prozent ihrer Lebenszeit an der Regierung beteiligt. Die CDU hingegen hat vierundvierzig Jahre regiert, war also fast fünfundsechzig Prozent ihrer Bestehenszeit Regierungspartei. Das heißt, von allen Großparteien hat die SPD die bei weitem geringste Regierungserfahrung. Wenn Sie Politik machen wollen, Herr Steinbrück – warum sind Sie dann in die SPD eingetreten?
Steinbrück: Ich weiß wirklich nich, warum ich mir das hier bieten lassen soll. Wenn ich Helmut Schmidt wäre, würde ich jetzt rauchen. Was wollen Sie denn eigentlich, Sie in Ihrem lächerlichen roten Anzug!
Jauch: Herrn Steinbrücks Frage ist berechtigt – was wollen Sie eigentlich?
Ich: Wir wollen das, was der Wähler will. Und dafür machen wir das, was die anderen auch machen – aber zum halben Preis.
Brüderle: Haha, Sie gfallnmir, brzzzl, Sie könntn Efdepesein, chrmmz! Bürgerlischeregierungdermidde, keindehma, haha.
Merkel: Sie haben doch keinerlei Inhalte, überhaupt keine!
Ich: Aber ich bitte Sie, Frau Merkel, kommen Sie mir doch nicht mit Inhalten! Die haben wir längst überwunden – Inhalte sind oldschool. Wir sind eine ideologiefreie Servicepartei, schneller am Bürger und schnell aus der Verantwortung. Da träumen Sie doch nur von.
Brüderle: Wunnerbar, hehe, Sie machedes großardesch. Chrrzn. Prost.
Jauch: Herr Brüderle, das ist ein Mikrophon. Daraus kann man nicht trinken.
Brüderle: Hahaha, großardesch. Rülps.
Gysi: Sie und Ihre Partei sind wahrscheinlich so ’ne neue Art Piraten. Nur noch überflüssiger.
Ich: Die Piraten waren zu monothematisch und ihre Wählergruppe zu klein: Jung, männlich, dumm und Laptop – das reicht eben nicht als Wählerprofil. Die einzige Forderung, die man mit den Piraten verband, war die nach mehr Transparenz. Unsere Partei «Die PARTEI» ist ganz anders: Wir fordern weniger Transparenz! In Wahrheit wollen die Bürger doch einfach nur in Ruhe regiert werden. Zero transparence!
Jauch: Tun wir doch mal Butter bei die Fische: Herr Schmitt, nennen Sie uns eine ganz konkrete Forderung Ihrer Partei. Damit wir verstehen, was Sie überhaupt wollen.
Ich: Ich habe zum Beispiel entschieden, dass wir mehr sinnlose Großprojekte brauchen. Wir haben den Berliner Großflughafen, die Elbphilharmonie in Hamburg und Stuttgart 21. Nicht zu vergessen die Waldschlößchenbrücke in Dresden oder die einst geplante Transrapidstrecke in München. Aber das reicht nicht. Überall sehen wir die positiven Auswirkungen dieser Projekte: Sie wecken Emotionen, wirken gemeinschaftsstiftend, man bildet Bürgerinitiativen, beteiligt sich an Demos, schreibt Leserbriefe oder Hate-Mails – das bewegt was, da ist Leben drin. Deshalb brauchen wir mehr solche Projekte, etwa einen unterirdischen Flughafen in Frankfurt, eine alpine Abfahrtsstrecke in Bremen oder die historische Rekonstruktion der Berliner Mauer – das benötigte Baumaterial könnte man ganz einfach durch den Wiederabriss der Dresdner Frauenkirche gewinnen.
Göring-Eckardt: Sie spinnen ja.
Steinbrück: Ich würde sogar sagen: Der ist ja wohl schlecht gefickt worden, das wird man ja wohl mal sagen dürfen, ich lass mich doch nicht verbiegen.
Merkel: Das ist jetzt aber frauenfeindlich.
Gysi: Wieso, der ist doch gar keine Frau. Wir müssen uns hier jetzt auch nicht aufregen. Herr Schmitt, Sie werden schon allein deswegen nicht gewählt werden, weil Sie kein Schwein kennt.
Ich: Kümmern Sie sich mal lieber darum, Frau Knipping und Herrn Wixinger bekannt zu machen!
Gysi: Wer soll das sein?
Ich: Das sind Ihre Parteivorsitzenden.
Gysi: Die heißen immer noch Kipping und Riexinger, Herr Schitt.
Brüderle: Haha, kannischnursagn: Lafondänunnwagenknescht, da wirdsmir gleisch im Magen schlescht, gell.
Göring-Eckardt: Das ist nun wirklich unter aller Kanone, Herr
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