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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess
Autoren: Gaelen Foley
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ausbreitete, kamen ständig neue Glaubensformen und Rituale dazu, sie strebten nach übernatürlichen Fähigkeiten, wie jene, von denen es hieß, dass sie Magie besaßen, wie die drei weisen Männer, die nach Bethlehem kamen. Es schien, als hätten die ersten Prometheu-sianer alles getan in ihrem Streben nach okkulter Macht. Auch Glaubensformen aus dem antiken Griechenland wurden aufgenommen, wie zum Beispiel der Einsatz von Orakeln wie jenes in Delphi. Es gab auch andere Praktiken wie gelegentlich ein Menschenopfer. Das suchten sie gewöhnlich in Kreta, der Heimat des Minotaurus."
    „Wie schrecklich." Daphne erschauerte in der feuchten Felsenkammer. Nur zu gut konnte sie sich vorstellen, wie das stierköpfige Ungeheuer aus einem der steinernen Tunnel auftauchte.
    „Schrecklich, ja, für uns und für jeden anderen vernünftigen Menschen. Aber nicht für sie. Die Prometheusianer lieben Blutvergießen, und sie haben keine Angst vor dem Tod, denn sie glauben nicht, dass er das Ende ist. Vor allem glauben sie, dass sie über dem Tod stehen und dass sie mit ihrer schwarzen Magie den Tod und die Wiedergeburt beherrschen können. Daher überrascht es nicht, dass der griechische Mythos des Prometheus sie zu ihrem Namen inspiriert hat, unter dem sie bekannt wurden."
    „Prometheus, der die Götter bestohlen hat", bekräftigte sie.
    „Ja, genau wie er halten sie sich für die Retter der Menschheit, die das Licht in die Welt bringen."
    „Aber Moment mal." Sie runzelte die Stirn. „Ich dachte, Jesus sollte das Licht in die Welt bringen."
    „Nicht für sie. Wusstest du, dass der Name Luzifer eigentlich Träger des Lichts bedeutet?"
    Erstaunt sah sie ihn an. „Willst du damit sagen, dass sie tatsächlich schwarze Magie ausüben?"
    „Ich weiß nur, dass sie sie für wirklich halten. So sehr, dass sie bereit sind, dafür zu töten. Sie wählten den Titan Prometheus als ihr Symbol, weil er trotz seiner schrecklichen Qualen - jede Nacht kommt ein Adler, der seine Leber frisst - jeden Morgen neu und unverletzt erwacht. Das hätte an und für sich harmlos sein können. Doch unglücklicherweise geht es bei ihrer Sehnsucht nach der Unsterblichkeit nur darum, allmählich die gesamte Menschheit unter ihre Herrschaft zu bringen. Sicher weißt du, wen Jesus als Fürst dieser Welt bezeichnete."
    „Satan."
    „Er ist ihr wirklicher Gott", sagte er und nickte finster. „Natürlich geben sie das nicht offen zu. Sie tun lieber so, als würden sie zum Wöhle der Menschheit handeln. Wenn die Menschen gezwungen werden müssen, ihr Heil zu erkennen, dann soll es so sein. Aber jetzt zuerst zum Ende der Geschichte über die Kreuzfahrer und die Versuchung in der Wüste."
    „Ja, was wurde aus ihnen?"
    „Als der Sandsturm vorüber war, war die Reaktion der Ritter auf die Schriften geteilt. Die eine Hälfte hielt die Schriftrollen für böse und unheilig, für Teufelswerk. Es waren Menschen des Mittelalters. Sie wollten die Schriften sofort verbrennen. Die andere Gruppe sah das anders. Ihnen erschien diese alte .Magie' zwar auch als möglicherweise gefährlich, doch immer noch eine nützliche Information. Einige von ihnen wollten die Schriften zu König Richard bringen und die schwarze Magie, die darin enthalten war, als mögliche Geheimwaffe einsetzen, die es ihnen erlaubt, Saladin und seine gefürchteten Armeen zu besiegen. Schließlich verlief der Kreuzzug nicht gut, und in Anbetracht der Tatsache, dass es immerhin darum ging, Jerusalem zu befreien, fanden sie, dass der Zweck die Mittel heiligt."
    „Das ist immer ein gefährlicher Gedanke", murmelte Daphne.
    „So ist es. Der Streit der Ritter wurde schnell sehr hitzig. Chaos breitete sich aus, und da sie im Mittelalter lebten, wurde schnell Gewalt eingesetzt. Einer der Männer wurde niedergeschlagen. Als sie sahen, dass sie einen der ihren umgebracht hatten, flohen die Ritter, die es mit der schwarzen Magie versuchen wollten, mit einigen der Schriftrollen. Sie wussten, dass sie nicht zu König Richard zurückkehren konnten, ohne mit schweren Konsequenzen rechnen zu müssen, weil sie einen ihrer Kameraden getötet hatten."
    Er hielt inne. „Wenigstens kamen sie nicht mit allen Schriftrollen davon. Die verbliebenen Ritter konnten einige der Dokumente behalten. Aber seit diesem mörderischen Anfang, als sich ein Ritter gegen einen Ritter, ein Freund gegen einen Freund wandte, war die vergiftende Wirkung dieser antiken Schriften offensichtlich. Soweit wir wissen, suchten die anderen König
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