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Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)

Titel: Mein verräterisches Herz: Roman (German Edition)
Autoren: Janet Chapman
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in den Hof stürmte.
    Beide Männer blieben stumm zurück und starrten durch die Fliegengittertür, als diese zuknallte.
    John pfiff leise durch die Zähne und sah Alex mit einem Achselzucken an. »Tja, mein Freund«, sagte er mit einem dümmlichen Grinsen. »Es freut mich, dass du wohlbehalten wieder zu Hause bist, wenn ich auch nicht weiß, ob ich dich beneiden oder bemitleiden soll.«
    Alex ging an die Tür, um Sarah nachzublicken, die auf einem schmalen Pfad in den Wald lief. »Ich weiß es auch nicht, Tate. Verdammt, was für ein Schlamassel hat Dad mir da eingebrockt?«, fragte er und starrte zu der Stelle hinüber, wo seine Frau gerade verschwunden war.

2
    V on wegen gute Tat – das hatte sie nun davon! Heiliger Himmel, sie hatte einen Ehemann! Einen sehr lebendigen Ehemann, der offenbar von dieser Ehe ebenso wenig beglückt war wie sie.
    Sarah lief den Waldweg entlang, als wären ihr sämtliche Dämonen der Hölle auf den Fersen, dann rannte sie das Ufer entlang, bis sie an ihrem Nachdenk-Stein anlangte. Am ganzen Körper zitternd erklomm sie den großen Felsblock und ließ sich in der tiefen Mulde auf der dem See zugewandten Seite nieder. Erst jetzt, in ihrem kleinen Versteck, die Knie bis zur Brust angezogen, das Gesicht in den Händen vergraben, brach sie in haltloses Schluchzen aus.
    Ein Ehemann! Was um alles in der Welt sollte sie mit einem baumlangen, breitschultrigen blauäugigen Ehemann anfangen? Alex Knight war sogar noch größer als sein nicht minder eindrucksvoller Bruder Ethan und so beängstigend wie Paul jungenhaft und charmant.
    Das alles war, verflixt noch mal, Gradys Schuld, weil er sie überredet hatte, seinen toten Sohn zu heiraten. Was wie der ideale Weg ausgesehen hatte, ohne den üblichen unerlässlichen Ehemann die Kinder zu bekommen, die sie sich immer gewünscht hatte, hatte sich zu ihrem schlimmsten Albtraum ausgewachsen, seit Alex Knight von den Toten
auferstanden war. Tatsächlich sah er aus, als hätte er den Weg auf allen vieren zurückgelegt. Gesicht und Hände waren mit Schrammen und Schürfungen übersät, er war ausgemergelt wie ein Gespenst, und seine Augen hatten einen gehetzten Blick, wenngleich sie ganz eindeutig denen auf dem Foto ähnelten.
    Sarah freute sich aufrichtig, dass Delaney und Tucker ihren Dad wiederhatten, und sie freute sich für Grady, Ethan und Paul. Die Knights waren von ihrem Verlust am Boden zerstört gewesen. Sie hatten das Fundament ihrer Familie verloren, wie Sarah rasch erkannt hatte. Alex Knight war der Anker, der ihnen Halt verliehen hatte, und sein Tod hatte sie dessen beraubt und nur Kummer hinterlassen. Das allerdings würde sich morgen ändern, wenn sie zum Thanksgiving-Fest nach Hause kämen – für sie nun wirklich ein Anlass zum Feiern.
    Sie aber befand sich jetzt in einer äußerst peinlichen Situation. Sie wusste genau, was Alex empfand, weil sie schließlich genauso wütend, frustriert und durcheinander war. Er hatte bei seiner Heimkehr eine Ehefrau vorgefunden, der er nie begegnet war und die er nicht wollte. Aber vor allem war er wütend.
    Sie hatte ihre neuen Arbeitgeber – vor allem Paul – in den zweieinhalb Monaten, die sie nun hier war, behutsam ausgehorcht und erfahren, dass Alex’ Ehe mit Charlotte alles andere als glücklich gewesen war und dass er sich in den vergangenen fünf Jahren mit seiner Rolle als alleinerziehender Vater begnügt hatte. Wie Sarah sich seit vier Jahren eine glückliche Witwe schimpfen konnte, da ihre Ehe mit Roland Banks sich als totale Pleite entpuppt hatte.
    Sarah wischte ihre Tränen weg, dann zog sie ihre Knie noch enger an die Brust, um ihren zitternden Körper ein wenig zu wärmen. Unglaublich, wie rasch John Tate Gradys Plan zum Schutz von Delaney und Tucker durchschaut hatte. Grady hatte sie gewarnt, dass die Leute im Ort ihre Heirat anzweifeln würden, wenn jedoch alle Eingeweihten sich eisern an die Geschichte hielten, würde niemand daran rütteln können. Johns häufige Besuche hatten sie überzeugt, dass er ein enger Freund der Familie war und man sich darauf verlassen konnte, dass er sein Versprechen halten und nichts verraten würde. Und da sie nun wusste, wie eng der Zusammenhalt der Knights war, glaubte sie auch, dass Alex nicht im Ort herumlaufen und sie und seine Ehe bloßstellen würde. Und dies bedeutete wiederum, dass sie momentan einen Ehemann am Hals hatte, den sie nicht wollte.
    Roland Banks war ein von sich eingenommener Typ gewesen, völlig überzeugt, dass eine
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