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Mein Mutiger Engel

Mein Mutiger Engel

Titel: Mein Mutiger Engel
Autoren: Louise Allen
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Walzer mit Nick von Jenny frisch machen zu lassen.
    Als sie den Ballsaal wieder betrat, wurde gerade eine Quadrille gespielt. Nick kam mit zwei Champagnerkelchen auf sie zu und bot ihr einen davon an.
    "Ich habe schon zwei Gläser getrunken", erwiderte Katherine.
    "Ein drittes wird dir nicht schaden."
    "Also schön." Nicks Fingerspitzen berührten sie, während sie den Champagner nahm. Verwirrt hob sie den Kopf und sah ihm tief in die Augen, die sie mit glühendem Blick betrachteten.
    Kurz darauf endete die Quadrille. "Komm, Katherine", raunte Nick. Er legte seine Arme um sie, nachdem er ihre halb leeren Gläser auf einem Tischchen abgestellt hatte.
    Sobald das Orchester zum Walzer anstimmte, begann er sich mit ihr im Kreis zu drehen. Katherine schwirrte der Kopf. Dies ließ sich nicht mit Mr. Grahams vorsichtigen Schritten oder mit dem korrekten Tanzstil ihrer anderen Partner vergleichen! Sie wusste wohl, dass Nick sie unschicklich eng an sich drückte. Bei jeder Drehung streiften sich ihre Hüften, und seine Hand umfasste ihre Taille mit festem Griff. Um ihm ins Gesicht zu sehen, musste sie den Kopf in den Nacken legen. Sicherlich wäre es viel bequemer, noch etwas dichter an ihn heranzurücken und den Kopf an seine Schulter zu lehnen …
    Seltsamerweise schien die Musik immer leiser zu werden, der Boden härter und die Luft kühler. Mit geschlossenen Augen, den Kopf an Nicks Brust geschmiegt, schwebte Katherine dahin, bis sie schließlich überhaupt keine Musik mehr vernahm.
    "Nick?", murmelte sie.
    "Hmm?"
    "Wo sind wir?"
    "Auf der Terrasse. Sieh selbst."
    Als Katherine widerstrebend die Augen öffnete, bot sich ihr ein atemberaubender Anblick. Vom Rand der Terrasse aus sahen sie direkt auf den See. Er lag nicht etwa im Dunkeln, sondern glitzerte im Licht unzähliger Laternen, die teils sein Ufer säumten, teils auf Booten über die Wasseroberfläche glitten.
    "Wie zauberhaft!", flüsterte sie. Ob wohl irgendjemand beobachtet hatte, wie sie mit Nick hinausging? Das war sehr leichtfertig von ihr gewesen, doch in diesem Augenblick, da Nick sie zärtlich umschlungen hielt, versagte die Stimme der Vernunft.
    "Schau auf das Gebäude." Er drehte sie um, damit sie den Palast bewundern konnte, den der Duke durch romantische Beleuchtung in ein Märchenschloss hatte verwandeln lassen. Lodernde Fackeln waren entlang der Fassade aufgestellt, auf jedem Balkon flackerten Laternen, und zwischen den allgegenwärtigen Töpfen mit weißen Blumen erzeugten weitere Kerzen ein silbriges Licht.
    "Komm, ich will dir ein Geheimnis zeigen." Benommen ließ sich Katherine von Nick die breite Terrasse entlang und um eine Ecke führen. Am Fuß eines Turmes, neben dessen Tür eine Fackel in einem Wandhalter steckte, blieb Nick stehen. Die Flamme warf ein rotes Licht auf sein Gesicht. In diesem Augenblick wirkte er fremd, wenn auch nicht Angst einflößend.
    "Sieh mich an, Kat."
    "Ja."
    "Kat …" Plötzlich presste er fordernd, mit überwältigender, heißer Leidenschaft seinen Mund auf ihre Lippen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich ihm hinzugeben, ihren Mund zu öffnen und die innere Stimme zu ignorieren, die sie zur Besonnenheit ermahnte. Hör sofort damit auf, bevor du dich vergisst …
    Es ist doch nur ein Kuss, entgegnete ihr von Sehnsucht und Liebe erfülltes Herz. Ich kann jederzeit damit aufhören … Ich liebe ihn, und er wird mich nie wieder auf diese Weise umarmen …
    Unterdessen wanderte sein Mund ihren Hals hinab. Mit der Linken drückte er ihre Hand an sich, während seine Rechte zärtlich ihren Busen streichelte.
    Katherine stöhnte. Kaum zu fassen, dass seine Berührung solch ein unstillbares Verlangen in ihr wecken konnte. Ihr war, als bebte die Erde, als schwankten die Sterne und der massig vor ihr aufragende Turm. Eine Sekunde lang dachte sie, sie würde in Ohnmacht fallen, doch ehe sie wusste, wie ihr geschah, nahm Nick sie in seine Arme und drückte mit der Schulter die Tür auf.
    "Nein! Lass das sein, Nick. Was tust du da?", protestierte sie schwach.
    "Ich trage dich hinauf in mein Bett, um dich zu lieben." Seine Stimme klang ruhig, ja, er geriet beim Treppensteigen noch nicht einmal außer Atem. Nur sein pochender Herzschlag, den sie an seiner Brust spüren konnte, verriet seine Erregung.
    "Nein", wiederholte sie. "Du hast mir versprochen, dass ich unsere Ehe annullieren lassen darf. Wie kann ich das tun, wenn wir uns jetzt lieben?"
    "Ich würde niemals ein Versprechen brechen, das ich dir gegeben habe. Ich sagte
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