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Mein ist dein Tod

Mein ist dein Tod

Titel: Mein ist dein Tod
Autoren: Volker Ferkau
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den Kopf des anderen gerichtet.
    Max zischte: »Eine Kugel ist schneller als der Schall. Sie werden sterben, bevor Sie ein Geräusch hören.«
    Der Polizist: »Ich bin jede Woche auf dem Schießstand, Herr Fielding. Meine Waffe ist neu. Ihre Waffe ist alt. Was glauben Sie, wer von uns die besseren Chancen hat?«
    Max: »Dann herrscht Gleichstand, nicht wahr? Eine klassische Krimisituation.«
    »S enken Sie die Waffe, Mann. Auch wenn Sie zuerst schießen, wird mein verankerter Reflex die Waffe auslösen und Sie sind tot.«
    Max: »Das wäre eine interessante Variante.«
    »Glauben Sie, es lohnt sich, heute zu sterben?«
    Lena stand hinter Max. Die beiden Männer starrten sich erbittert an. Sie begriff, dass keiner der beiden nachgeben würde.
    Der Polizist: »Wenn Sie schießen, haben wir innerhalb einer Minute das Einsatzkommando hier. Das Haus wird umstellt. Noch einmal gelingt Ihnen der Trick mit der Kohlenrutsche nicht.«
    Max blieb kalt. »Warum jagen Sie mich? War meine Idee nicht gut? War es nicht Zeit, die Öffentlichkeit aufzurütteln?«
    Der Polizist hatte ein Gesicht aus Stein. »Das mag man sehen, wie man will. Aber nun wollten Sie Ihre Freundin töten, und das kann ich nicht zulassen.«
    »Meine Freundin?« Max lachte, sein Colt zitterte nicht. »Sie ist nicht meine Freundin. Sie hat mich verraten, hat mich im Stich gelassen.«
    »Wenn Sie mit nur einer Hand schießen, wird der Colt ihr Handgelenk brechen, Herr Fielding!«
    »Jung, verdammt. Mein Name ist Jung!«
    »Lassen sie die Waffe fallen, Herr Jung. Dann können wir es mit den Fäusten austragen. Ich versichere Ihnen, nicht zu schießen. Nur Sie und ich. Hier unten im Keller.«
    Max kicherte. »Machen Sie sich nicht lächerlich. Das hier ist kein Western und Sie sind nicht Wyatt Earp.«
    »Dann lassen Sie Lena laufen.«
    »Niemals!«
    »Es ist vorbei, so begreifen Sie doch, Herr Jung.«
    Lena schob sich weiter weg von Max, der auf den Polizisten konzentriert war. Sie sah einen kleinen Schweißtropfen, der sich unter dem Haar des Polizisten hervorstahl und langsam über die Stirn lief und in den Augenbrauen versickerte. Das machte ihr Angst.
    Von Max sah sie nur den Rücken und den Hinterkopf.
    Hau ab!
    Mach dich davon!
    Vielleicht kriegt er dich nicht, bis du aus dem Keller bist!
    Dann entschied Lena sich anders.
    Sie sah sie im Licht der Funzel blinken. Sie schien sie zu rufen.
    » Verabschieden Sie sich, Bulle!«, sagte Max.
    Der Polizist wird ihn jetzt erschießen!
    Das ist nicht seine Aufgabe!
    Ich muss es tun! Nur ich kann es tun!
    Lena sprang zur Seite, griff die Schaufel und machte eine wilde Drehung. Das Schaufelblatt krachte Max von der Seite an die Stirn. Er taumelte, senkte die Schusswaffe und für einen Augenblick nahm Lena seinen vollkommen verwirrten Gesichtsausdruck wahr. Und sie begriff:
    Er dachte wirklich, ich würde auf meinen Tod warten!
    Er hat mir sogar in dieser Hinsicht vertraut!
    Wie wenig Achtung er vor mir hat!
    Bevor Max den Revolver heben konnte, schlug Lena erneut zu. Sie staunte über die Kraft, die sie in den Schlag legte. Die Schaufel hatte eine scharfe Kante, hatte viele Tonnen Kohle aufgenommen, war wie ein Messer. Und mit dieser Kante schnitt sie Max durch das Gesicht. Er brüllte und hob instinktiv die Hände hoch. Der Armeerevolver polterte zu Boden. Max taumelte an die Kellerwand und sank zu Boden. Seine Beine zuckten, dann lag er still.
    »Scheiße! Was tust du?«, brüllte er.
    Der Polizist stand bewegungslos. Sein Gesicht wirkte verstört. Und noch mehr Schweiß auf seiner Stirn.
    Max schien sich bewegen zu wollen, aber es gelang ihm nicht. Er konnte es nicht. »Was hast du getan? Meine Beine sind taub.«
    Ich habe ihn getroffen. Etwas in seinem Schädel verletzt, das ihn lähmt.
    Blut lief aus Maximilians Nase.
    Noch immer griff der Polizist nicht ein. Aber er redete, was Lena durch einen grauen Nebel vernahm. »Hören Sie auf, Lena. Es ist vorbei.«
    Sie fuhr zu ihm herum. Die Schaufel in ihrer Hand wog schwer. »Es ist noch nicht vorbei«, stieß sie hervor, und bevor der Polizist reagieren konnte, schlug sie erneut zu.
    Und nun wusste Lena genau, was sie tat.
    Blut strömte über Maximilians Kopf, eine hässliche Wunde, die ihm die Nase zur Hälfte abgeschnitten und die Lippen in Fetzen gerissen hatte.
    Lena blickte ihn noch einmal an, ein letztes Wahrnehmen seines Lebens, dann schlug sie zu, und zwar ganz gezielt, sodass sich die Schneide der Schaufel in Maximilians Hals fraß. Der bewegungslose Mann
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