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Mein ist dein Herz

Mein ist dein Herz

Titel: Mein ist dein Herz
Autoren: Patricia Adam
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hoffnungsvoll.
    »Denkst du?«
    »Ich hoffe es! Geknutscht hat sie ihn doch ...«
    »Bist du etwa eifersüchtig?«, fragt sie, nicht ganz ohne Spott in der Stimme.
    »Ja! Nein! Ach keine Ahnung! Ich weiß nur ... Fuck!«
    Nun lachen wir beide. Krankhaft, mit Tränen in den Augen, aber buchstäblich aus dem Herzen heraus.

    D en darauffolgenden Morgen, den Tag und überhaupt die gesamte Woche darauf, werde ich niemals im Leben vergessen, obwohl ich nichts von dem wiedergeben könnte, was damals abgelaufen ist.
    Fakt ist: Wir haben mit Müh und Not im Auto geschlafen, bis mein Rausch nachgelassen hat und wir mit Gewissheit sagen konnten, dass unsere ›Traumprinzen‹ die Disco längst verlassen haben.
    Fakt ist: Wir fuhren anschließend in alle Krankenhäuser in unserer Nähe und versuchten dort etwas in Erfahrung zu bringen. Die Aussage: »Wir haben sie heute erst kennengelernt und kennen deswegen auch keine Nachnamen!« brachte jedoch jeden Pförtner zum Lachen.
    Ebenso Fakt ist: An Schlaf und Ruhe war nicht zu denken.
    Schlussendlich hilft uns tatsächlich das Mädchen weiter, welches ich zusammengeschlagen habe. Christina heißt die Gute.
    Selbstverständlich musste ich mich zunächst entschuldigen, als ihr jedoch klar wurde, dass das alles nur ein dummes Missverständnis war, konnte sie sogar darüber lachen.
    »Ich hatte so ein schlechtes Gewissen dir gegenüber! Niemals wollte ich in eine Beziehung platzen«, gestand sie.
    »Und was soll ich dann machen? Mich zu Tode schämen? Schließlich war ich diejenige, die in eure angehende Beziehung geplatzt ist ...«, bedachte ich mit einem Kopfschütteln.
    »Beziehung? Mit Sean? Vergiss es Kleines! Ich habe unmittelbar nach unserem unsanften Zusammentreffen von ein paar Mädels erfahren, dass er ein unverbesserlicher Weiberheld ist. Der tauscht die Weiber öfters aus, als manch einer Unterhosen«, winkte sie sofort ab. Diese Worte versetzten mir natürlich einen Stich, änderten aber nichts an der Tatsache, dass ich mir Sorgen um Sean machte. Dass es ein Casanova ist, war mir letzten Endes auch vorher schon ein Begriff.
    »Was weißt du sonst noch über die beiden?«, hakte Nancy weiter nach.
    »Sie kommen gar nicht aus Kempten, wie du es annimmst ... Gut, der ältere Bruder lebt wohl in einer kleinen Wohnung da, jedoch stammen sie aus Isny.«
    »Isny?«, hörte ich mich leise fragen.
    »Ja ... soll ein kleines Kaff sein. Und Sean arbeitet dort in einem Autohaus. Winzige Stadt, familiärer Betrieb, auffällige Jungs. Ich denke, die Suche wird euch nicht sonderlich schwerfallen ... Vorher würde ich allerdings im Kemptener Krankenhaus vorbeischauen, weil der eine der schwerverletzten Jungs drüben ist und laut der Beschreibung meiner Freundin den beiden ähnlich sieht.«
    Nach diesen Worten brachen wir also auf und befinden uns derzeit auf halbem Weg dorthin. Im Auto herrscht, abgesehen von der leise gestellten Musik, absolutes Schweigen. Ein Zustand, in den wir vor exakt einer Woche verfallen sind und aus dem wir einfach nicht ausbrechen können.
    Umso erstaunter bin ich, als Nancy mich plötzlich darum bittet, rechts ranzufahren und dann dermaßen schnell ihre Ängste runterrattert, dass ein Wasserfall staunen würde, wie schnell es ›laufen‹ kann. Ich brauche eine gefühlte Ewigkeit, bis mein Zuspruch ihre Tränen einigermaßen versiegen lässt und wir weiterfahren können.
    An der Pforte angekommen, starte ich einen Bluff vom feinsten, indem ich alles liefere, was ich über die Brüder weiß und ob der so gut war oder aber Cicys ›wässrige‹ Gefühlsflut, scheint belanglos zu sein, weil wir sogleich erfahren, dass es sich bei dem Verletzten tatsächlich um einen der gesuchten Brüder handelt. Und das ist auch der Augenblick, in dem meine Welt zusammenbricht.
    Das Blut rauscht mir in den Ohren und übertönt die Worte des Mannes, als er den entsprechenden Eintrag zu sich auf den Desktop holt. Tränen steigen mir in die Augen und nehmen mir die klare Sicht auf den Namen. Aber es ist auch unnötig, diesen zu sehen. Ich weiß plötzlich mit Gewissheit, dass dort ein ›D‹ vor dem ›ean‹ steht, weil Jane kein Glück verdient. Mir ist klar, dass wenn Sean könnte, er auch auf jeden Fall nach mir gesucht hätte. Er wusste, dass ich auf ihn warten würde. Er wusste es ... weil auch er diese Harmonie gespürt hat, welche wir beide erlebt haben. Das habe ich in seinen Augen gesehen ...
    Meine Finger tasten an meine zitternden Lippen, während die Beine ihren Dienst
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