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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz
Autoren: Sharon Kendrick
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Ich verlange es!“
    Die Stimme klang zu gebieterisch, als dass Ella sie hätte ignorieren können. Doch sie schaffte es nicht länger, Widerstand gegen das hohe Fieber zu leisten. „Gehen Sie weg“, murmelte sie und empfand nacktes Entsetzen, sobald derMann sie wieder auf den Boden legte und genau das tat: Ihr vermeintlicher Retter ließ sie allein zurück. Sie stieß ein leises Wimmern aus.
    Nico ging unter Deck, und der Krach traf ihn wie ein Schlag. Einen Moment lang stand er nur da und nahm die dekadente Szene in sich auf.
    Er zählte fünf Leute, drei Männer und zwei Frauen, die alle sternhagelvoll waren. Eine der Frauen lag, oben ohne und schnarchend, auf dem Boden, während sich die andere wie eine schlechte Striptänzerin vor einem Betrunkenen drehte.
    Nur einer der Männer bemerkte Nico. Er hob eine halb leere Flasche Scotch und nuschelte: „He! Wer sind Sie denn?“
    Nico warf ihm einen wütenden Blick zu. „Sind Sie sich darüber im Klaren, dass Sie sich widerrechtlich hier aufhalten?“, fragte er scharf.
    „Nein, Kumpel, ich glaube, dass Sie das tun. Ich habe mich für diese Yacht dumm und dämlich gezahlt, und …“, er zeigte nach oben, „… das Meer ist für alle da.“
    „Hier nicht. Sie befinden sich in einer Sperrzone.“ Nico machte auf dem Absatz kehrt, ging zurück an Deck und nahm das Handy, das er beim Jetskifahren stets an einer Kette um den Hals trug. Nico tippte eine Nummer ein, die nur sehr wenigen Leuten bekannt war und ihn direkt mit dem Polizeichef verband. „ Pronto? Si. Nicolo.“ Schnell erklärte er auf Italienisch, was er entdeckt hatte.
    Ein kurzes Schweigen folgte.
    „Möchten Sie, dass wir sie festnehmen, Prinz Nicolo?“, fragte der Polizeichef ruhig.
    „Ja. Warum nicht? Nach einer Nacht in der Ausnüchterungszelle bringen sie hoffentlich nie wieder sich und andere in Gefahr.“ Nico schaltete das Handy aus und blickte nachdenklich auf die junge Frau. Sie war nicht betrunken, sondern krank.
    Er bückte sich und berührte sie an der Schulter. Die Frau schlug die Augen auf, die grün wie Frühlingsgras waren, und sah ihn verwirrt an.
    Obwohl durch die gefährlich gestiegene Körpertemperatur desorientiert und der Bewusstlosigkeit nahe, erkannte Ella seine Kraft, sah einen Fels in der Brandung vor sich, einen sicheren Zufluchtsort und ihren einzigen Ausweg. „Lassen Sie mich nicht allein“, flüsterte sie.
    Ihr flehender, verzweifelter Ton ließ Nico einen Moment lang bewegungslos verharren. Die Bitte war überflüssig, weil er seine Entscheidung schon getroffen hatte. „Ich habe nicht die Absicht, Sie hier zurückzulassen“, sagte er kurz angebunden und hob die Frau hoch, bevor sie protestieren konnte.
    Nachdem sie ihm die Arme um den Nacken gelegt hatte, sackte sie auch schon in sich zusammen und sank schwer an Nicos Brust. Er umfasste sie fester und schaffte sie vorsichtig auf den Jetski. Die meisten Männer wären mit einer bewusstlosen Frau nur schwer fertig geworden. Nico hingegen liebte Herausforderungen – sie gehörten zu den wenigen Dingen im Leben, die ihn mit Energie erfüllten und in Hochstimmung versetzen konnten. Ein Lächeln umspielte seinen Mund, als er auf die Küste zuraste.
    Ständig suchte er neuen Nervenkitzel, und er probierte immer alles aus, was Spannung und Aufregung versprach. Aber eine Frau in Not zu retten, das hatte Nico wirklich noch nie gemacht.

2. KAPITEL
    Herrlich kühles Wasser benetzte ihre Wangen, und Ella seufzte leise. „Hm, das ist schön!“
    „Trinken Sie das!“
    Wieder die tiefe Stimme, die einfach nicht weggehen wollte. Die Stimme, die kein Nein als Antwort akzeptierte und Ella ärgerlich oft ins Bewusstsein drang. Eine herrische, fremde, aber auch unwiderstehliche Stimme.
    Gehorsam ließ Ella sich die kühle Flüssigkeit aus der Tasse, die ihr angeboten wurde, in den Mund laufen. Nur trank Ella diesmal begieriger als zuvor, sodass ihr das Wasser übers Kinn lief und sie aus der Verwirrtheit aufschreckte, die sie umhüllte.
    „Schon besser. Trinken Sie noch mehr, und dann machen Sie die Augen auf.“
    Ella tat, was ihr gesagt wurde, nur brachte sie das noch mehr durcheinander. Weil vor ihr ein Mann stand, den sie nicht kannte.
    Oder doch?
    Blinzelnd betrachtete sie sein Gesicht, und etwas höchst Seltsames passierte mit ihrem ohnehin schon unregelmäßigen Herzschlag. Denn der Mann war … absolut sensationell.
    Die scharf geschnittenen Gesichtszüge ließen ihn hart, eigensinnig und arrogant aussehen, aber der
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