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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz
Autoren: Sharon Kendrick
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Leute zu. Nico hatte niemals etwas anderes kennengelernt. Weil es einfach so war, hatte er es akzeptiert. Jetzt erkannte er jedoch, dass totale Ehrerbietung sein Leben einschränkte.
    „Ich bin Nico“, sagte er langsam. „Ich bin achtundzwanzig Jahre alt und auf Mardivino geboren, also ein echter Einheimischer.“ Seine Augen funkelten. „Jetzt wissen Sie alles.“
    „Alles und trotzdem nichts. Was machen Sie?“
    „Machen?“ Wie hatte er vergessen können, dass es in Ellas Welt wichtig war, womit ein Mensch seinen Lebensunterhalt verdiente?
    „Beruflich.“
    „Ach, dies und das“, erwiderte er ausweichend. „Ich arbeite für einen sehr reichen Mann.“
    Das könnte einiges erklären. Möglicherweise wirkt er deshalb dermaßen selbstbewusst, weil er sich das typische sichere Auftreten der Megareichen abgeguckt hatte, überlegte Ella. Sind die extravaganten Seifen im Badezimmer vielleicht Geschenke eines großzügigen reichen Mannes?
    „Ist das hier Ihr Zuhause?“
    Schweigen.
    „Nein, ich wohne nicht hier“, antwortete Nico schließlich. „Die Hütte gehört meinem Boss.“
    „Und der Jetski?“
    „Daran erinnern Sie sich?“
    Essen und Duschen hatten Wunder gewirkt. Ella hattesich so gut erholt, dass jetzt immer mehr Erinnerungen zurückkehrten. Sie wusste, dass sie an einen harten, muskulösen Körper gedrückt worden war – und wie getröstet und sicher sie sich gefühlt hatte. An eine schnelle Fahrt und kühle Gischt auf der glühend heißen Haut. „Irgendwie schon, ja.“
    „Und? Was soll damit sein?“, fragte Nico gespielt gleichgültig.
    „Ist es Ihrer?“
    Unerklärlicherweise enttäuschte ihn die Frage. Das war also wichtig? Ein Jetski der obersten Preisklasse bedeutete reichen Männern so viel wie jedes andere Spielzeug. Nicos Zynismus meldete sich. Natürlich spielten diese Dinge immer eine wichtige Rolle. Man wurde danach beurteilt, was und wie viel man besaß. Und was blieb übrig, wenn man die Statussymbole wegnahm? „Nein“, antwortete er ausdruckslos. „Ich benutze ihn nur.“
    „Tja, ich hoffe, ich bringe Sie nicht in Schwierigkeiten“, wagte Ella zu sagen.
    Seine zynischen Gedanken lösten sich in nichts auf, als sie ihn so anblickte. So … süß. So rein und unschuldig. Völlig entspannt in seiner Gegenwart. Und jetzt sorgte sie sich auch noch um ihn! Wann hatte das jemals irgendein Mensch getan?
    Das inzwischen getrocknete mahagonifarbene Haar fiel ihr über die Schultern. Es war jedoch nicht so lang, dass es ihre üppigen Brüste verdeckte. Nicos Verlangen wurde stärker, als er sich vorstellte, sie mit den Fingerspitzen zart zu streicheln. „Nein, Sie bringen mich nicht in Schwierigkeiten“, erwiderte er leise. „Ich vermute, mein Boss hätte nichts dagegen gehabt, Sie selbst zu retten.“
    Die Bemerkung zeigte Flirtcharakter, und fast unmerklich änderte sich die Atmosphäre. Eine vage erotische Spannung, die schon die ganze Zeit über zwischen ihnen geherrscht hatte, rückte in den Brennpunkt und verstärktesich. Ella spürte, wie sich heißes Verlangen langsam und unaufhaltsam in ihr ausbreitete. Sie traute sich nicht, Nico anzublicken, nur … wohin sonst sollte sie schauen? Der Raum war so klein, und Nico so … so …
    „Vielleicht sollte ich mir bald mal Gedanken darüber machen, wie ich nach Hause komme. Ich muss meine Sachen zurückhaben – zumindest die Handtasche, weil darin das Flugticket und mein Pass sind.“
    Nico hatte Ellas Nervosität bemerkt und die Wachsamkeit in ihrem Blick erkannt. In dem Bewusstsein, dass er Ella vertreiben könnte, unterdrückte er seine Begierde. Sex war einfach. Den konnte er bekommen, wann immer er wollte. Eine außergewöhnliche Situation wie diese dagegen nicht. Und wie würde es sich anfühlen, mit einer Frau zu schlafen, die keine Ahnung hatte, wer er war?
    „Später“, sagte er. „Sie haben mir noch nichts von sich erzählt.“
    „Meinen Namen habe ich Ihnen schon verraten. Und ich bin sechsundzwanzig und in Somerset geboren.“ Ella lächelte herausfordernd. „Jetzt wissen Sie alles.“
    „Alles und trotzdem nichts“, wiederholte er ihre Worte. „Und die Männer an Bord? Ist einer von ihnen vielleicht Ihr Liebhaber?“
    Ella errötete. „So etwas können Sie mich nicht einfach fragen!“
    „Warum nicht?“
    „Ich dachte, wir sitzen hier und machen höflich Konversation. So eine Frage verstößt gegen alle Regeln!“
    „Konversation machen? Nein, ich glaube nicht, cara mia. Wenn ein Mann und eine Frau
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