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Mein Geliebter, mein Prinz

Mein Geliebter, mein Prinz

Titel: Mein Geliebter, mein Prinz
Autoren: Sharon Kendrick
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sinnliche Mund schwächte diesen Eindruck ab. Dunkle Augen wurdenvon dichten schwarzen Wimpern umrahmt; sein Haar war schwarz, wellig und ein bisschen zu lang. Er wirkte stark und mächtig, vertraut und dennoch fremd. Seine Haut war gebräunt und hatte einen goldenen Schimmer. Jetzt erkannte Ella das Gesicht wieder, in das sie, fiebernd und desorientiert, geblickt hatte. Dieser Mann hatte ihr gut zugeredet und sie gekühlt. Ein dunkler Engel. Ein Schutzengel.
    Also hatte sie keineswegs geträumt. Gestorben war sie anscheinend auch nicht.
    Noch immer verwirrt blinzelnd, sah sie sich um. Sie befand sich in einem sehr einfachen Raum, der nur einen kleinen Holztisch und zwei alte Sessel enthielt. Wände und Fußboden waren aus Holz, und Ella hörte Meeresrauschen. Ein kleines Fenster ließ nur wenig Licht herein, dadurch war es angenehm kühl im Raum. Sie lag auf einem niedrigen Bett unter einem kratzigen Ding, das ihr für ein Laken zu dick und für eine Wolldecke zu dünn erschien. Langsam ließ Ella die Hand unter das Tuch gleiten.
    Sie trug ein übergroßes T-Shirt und nichts darunter!
    Der letzte Rest ihrer Lethargie verschwand schlagartig. Die Tagesdecke umklammernd, setzte Ella sich auf und blickte den Mann starr an, der vor ihr aufragte, seine Miene verschlossen und wachsam. Wer war er, und warum befand sie sich hier?
    „Würden Sie mir bitte mal erklären, was, zum Teufel, hier eigentlich vor sich geht?“, fragte sie atemlos.
    „Ich denke …“, er beobachtete sie aufmerksam, wie ein Jäger seine Beute fest im Blick behält, „… das sollte ich Sie fragen.“
    Ihr Herz hämmerte. Er sprach Englisch mit einem leichten Akzent, seine Stimme klang sanft und sonor. Und anklagend. Wenn hier irgendwelche Beschuldigungen zu erheben waren, dann war doch wohl sie diejenige … Ella tastete unter der Tagesdecke ihren Körper ab, wie um zuüberprüfen, ob alles heil war.
    „Keine Sorge“, sagte Nico spöttisch. „Ihre Tugend ist unversehrt. Oder zumindest so unversehrt, wie sie war, als Sie hier angekommen sind.“ Nur der Himmel weiß, was ihr mit den Betrunkenen auf der Yacht vielleicht noch bevorgestanden hätte, überlegte Nico.
    Ella versuchte, ihr störrisches Gedächtnis in Schwung zu bringen, hatte jedoch das seltsame Gefühl, dass ihr Hirn in Watte gehüllt war. Eine innere Stimme sagte Ella, dass sie dem Mann dankbar sein sollte. Allerdings war Dankbarkeit nicht das, was sie im Moment empfand: Seine geheimnisvolle, faszinierende Männlichkeit machte Ella plötzlich furchtbar schüchtern. „Was ist passiert?“
    „Sie sind krank gewesen“, erklärte er, während seine Augen vor Argwohn funkelten.
    Erneut blickte sich Ella im Raum um. Nichts daran war steril. In einem Krankenhaus lag sie jedenfalls nicht. Sie entdeckte Sand auf den Dielen, und in einer Ecke lag ein Kälteschutzanzug, wie ihn Taucher benutzten. Allmählich verflüchtigte sich Ellas Benommenheit. „Wo bin ich?“
    „Ah! Endlich! Bei Ihnen dauert es ja ziemlich lange, bis Sie die traditionelle Frage stellen.“ Nico zog spöttisch die Augenbrauen hoch und sah Ella durchdringend an.
    „Ich frage jetzt.“
    So eine Antwort war er nicht gewohnt. „Sie wissen es nicht?“
    „Wenn ich es wüsste, würde ich ja wohl nicht fragen.“
    Es sei denn, sie hat einen ganz besonderen Plan, dachte Nico. Das konnte er erst herausfinden, wenn sie sich völlig erholt hatte. Wenn sie nicht mehr …
    Hastig wandte er den Blick von ihren festen Brüsten ab, die sich unter dem T-Shirt abzeichneten und eine Versuchung darstellten, die sogar einen tugendhaften und asketischen Mann überfordert hätte – Nico war weder das eine noch das andere.
    Stundenlang hatte sie sich im Fieberwahn hin und her geworfen und geschrien. Mit einem nassen Waschlappen hatte Nico sie abgerieben, ihr Wasser zu trinken gegeben und bis zur Morgendämmerung bei ihr gewacht.
    Dass jemand auf ihn angewiesen war, stellte eine völlig neue Erfahrung für ihn dar. Die Hilflosigkeit der unbekannten jungen Frau weckte eine Fürsorglichkeit in ihm, wie er es noch nie vorher erlebt hatte. Bis …
    Irgendwann schrie sie plötzlich wieder auf. Und gerade als er tröstliche Worte murmelte und ihr das Haar aus dem Gesicht streichen wollte, setzte sie sich ruckartig auf, sodass die Tagesdecke hinunterrutschte. Sein T-Shirt, das er der unbekannten Schönen übergezogen hatte, verbarg und enthüllte gleichzeitig. Die andeutungsweise darunter sichtbaren herrlichen Brüste boten einen unglaublich
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