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Mein Geheimnis bist du

Mein Geheimnis bist du

Titel: Mein Geheimnis bist du
Autoren: Julia Arden
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rief Andrea im Sprint zum Ball, verpasste ihn allerdings. »Ich habe kaum mit ihr gesprochen. Aber sie macht einen arroganten Eindruck.« Mit dem Fuß kickte sie den Federball aus dem Feld.
    Saskia zog einen neuen Ball aus der Hosentasche. »Ach ja? Woran machst du das fest, wenn du kaum mit ihr gesprochen hast?« Erneutes Ausholen und Aufschlag.
    Andrea rollte die Augen – und verpasste den Ball erneut. Sie fluchte leise. »Arrogant ist vielleicht der falsche Ausdruck. Sagen wir unnahbar.« Andrea hob den Ball diesmal auf und reichte ihn Saskia unter dem Netz durch. »Noch mal dein Aufschlag.«
    Saskia ging zur Linie. »Unnahbar? Wie . . .«
    »Saskia!«, unterbrach Andrea sie. »Nerv mich nicht.«
    Saskia drehte sich um. »Ich frag doch nur«, wehrte sie sich und warf den Federball in die Luft. Mit einem Paff flog er davon.
    »Frag was anderes.« Andreas ganzer Frust lag in dem Schlag, der den ankommenden Federball traf.
    »Aus!«, rief Saskia von der anderen Spielfeldhälfte her. »Mein Punkt.«
    Weitere zwanzig Minuten, und Andrea hatte das Match verloren.
    »Revanche«, forderte sie, obwohl sie sich bereits ziemlich ausgepowert fühlte. Aber sie wollte die Niederlage nicht einfach so hinnehmen. Schon wieder eine Niederlage? Nein!
    Wie gewohnt tranken sie im Anschluss an das Spiel einen Kaffee.
    »Was ist denn heute nur los mit dir?« Saskia schüttelte den Kopf. »Du hast gespielt wie eine Haudrauf-Maschine. Ohne Sinn und Verstand.«
    Andrea, ein zweites Mal besiegt, verspürte keine Lust, das Spiel weiter zu kommentieren.
    »Nun vergiss mal deine schlechte Laune und hör mir zu. Es gibt nämlich Neuigkeiten.« Saskia griff aufgeregt nach Andreas Hand. »Jetzt ist es beschlossene Sache. Jasmin und ich, wir werden uns selbständig machen. Wir eröffnen eine Autowerkstatt. Jasmin macht in zwei Wochen ihren Meister, und dann . . . wollen wir es riskieren.«
    Andrea war sprachlos. Natürlich wusste sie, dass Saskias Freundin Automechanikerin war, und auch, dass sie die Ausbildung zum Meister machte. Aber damit hatte sie nicht gerechnet.
    »Weißt du, Jasmin hat die dummen Sprüche der Kerle satt. Jedesmal, wenn ein neuer Kollege kommt, geht das von vorn los«, erklärte Saskia. »Und die Kunden, na ja, da gibt es auch so einige Experten. Wenn Jasmin ihre eigene Werkstatt hat, ist sie die Chefin, und Sprücheklopfer bleiben draußen. Wenn es gut läuft, kann sie eine zweite Mechanikerin einstellen. Kunden, denen es nicht gefällt, dass die Werkstatt ein reiner Frauenladen ist, können ihre Wagen ja woanders hinbringen. Wir glauben aber, dass Kundenmangel nicht das Problem sein wird. Jasmin trifft da einen Nerv, besonders von Frauen. Mal ehrlich. Wie viele fühlen sich von Werkstätten über den Tisch gezogen, weil sie erfahren, dass man ihnen eine völlig überflüssige Reparatur aufgeschwatzt hat? Und Frauen trifft dieses Gefühl sicher weitaus häufiger als Männer.«
    »Soll das heißen, du kündigst in der Bank?«, fragte Andrea enttäuscht. Die Aussicht, ihre Mittagspause bald allein verbringen zu müssen, trug nicht gerade zu ihrer Aufmunterung bei.
    »Vorläufig noch nicht«, beruhigte Saskia sie. »Ich bin gleichberechtigte Teilhaberin und helfe Jasmin nach Feierabend mit der Buchhaltung. Aber wenn es gut läuft, und davon gehe ich aus, wird das ein Vollzeitjob.«
    Andrea hatte eine Weile an der Neuigkeit zu kauen. Dann besann sie sich auf die praktische Seite. »Wie habt ihr euch das mit der Finanzierung gedacht?«
    »Ein wenig haben wir zur Seite gelegt, damit kann Jasmin die Räumlichkeiten für die Werkstatt anzahlen. Für den Rest der Kaufsumme und die Einrichtung liegt der Kreditantrag bei Weller. Er will ihn selbst bearbeiten, damit kein Kollege in den Verdacht kommt, mir aus Sympathie gefällig sein zu wollen.«
    »Hat Weller schon was dazu gesagt?«
    »Nein.«
    »Natürlich weißt du, dass ihr ein ganz schönes Risiko eingeht. Wenn die Sache schiefgeht . . .«, meldete Andrea Bedenken an.
    ». . . haben wir es wenigstens versucht und trauern nicht der verpassten Möglichkeit hinterher«, unterbrach Saskia die Freundin.
    ». . . bleibt ihr auf einem ziemlichen Schuldenberg sitzen«, beendete Andrea unbeirrt ihren Satz.
    »Wir haben alles abgewogen, und unser Entschluss steht fest.«
    Andrea bemerkte eine gewisse Enttäuschung bei Saskia, und ihr wurde klar, dass ihre Freundin eine andere Reaktion erwartet hatte. Eine, die Zuspruch und Freude für sie und Jasmin enthielt.
    Doch Andrea
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