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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich
Autoren: Shannon Stacey
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die sie entsprechend nicht bezahlt wurden, und um die Rechnungen, die trotzdem fällig wurden. Unter den Schneemassen waren überall Bäume umgestürzt und die Hausbesitzer hatten Angst um ihr Eigentum.
    Die Kinder wollten einfach nur nach Hause.
    Doch wenigstens am heutigen Abend war die Stimmung in der Halle blendend. Delaney gönnte sich sogar eine zweite Portion Erdbeereis. Die Reste mussten sie sowieso wegwerfen, denn die Eiskartons begannen schon, durchzuweichen. Die zusätzlichen Kalorien könnte sie später beim Saubermachen wieder verbrennen.
    Der Spaß dauerte über eine Stunde. Dann bekamen die ersten Kinder Bauchschmerzen und auch viele Erwachsene begannen zu stöhnen. Delaney entsorgte gemeinsam mit den anderen freiwilligen Helfern die leeren Eisverpackungen, Pappbecher und Plastiklöffel und nahm dann die klebrigen Schmierflecken in Augenschein.
    „Ich glaube, da müssen wir wieder zur Bleiche greifen“, entschied sie.
    „Bedeutet das einen weiteren Ausflug in den Lagerraum?“, flüsterte Brody ihr ins Ohr.
    „Bietest du mir deine Hilfe an?“
    „Für zwei ungestörte Minuten mit dir putze ich alles, was du willst.“
    Sie machten das Beste aus den zwei Minuten. Brodys Küsse waren leidenschaftlich und süß wie Erdbeereis. Als Delaney ihn schließlich von sich wegschob, waren sie beide außer Atem. „Je länger wir hierbleiben, desto schwerer wird es, die Eisflecken von den Tischen wegzuschrubben.“
    „Ist mir egal.“
    Delaney war es nicht egal. Gut, die Eisflecken eigentlich schon, allerdings nicht, dass sie kein Kondom hatten und sie ganz kurz davor stand, eine unverantwortliche Dummheit zu begehen. „Deine zwei Minuten sind um.“
    „Nur noch ein Kuss.“
    „Na gut, noch einen schnellen Kuss.“
    Doch Brody hielt offenbar nichts von schnellen Küssen. Er ließ sich Zeit, küsste sie fordernd und sinnlich, bis sie alle Vorbehalte und Bedenken vergaß. Nichts war mehr von Bedeutung, nur dieser Moment, seine Lippen auf ihrem Mund, sein Atem auf ihrer Haut, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass dieser Moment niemals enden würde.
    Nach skandalösen zehn Minuten kehrten sie schließlich mit den Putzeimern in die Turnhalle zurück. Glücklicherweise hielt Brody sie kurz vor den Türen noch einmal zurück und zog ihr Sweatshirt wieder zurecht. Sie hatten keine Dummheit angestellt, doch aus einem simplen Kuss war ein unglaublich sinnliches Erlebnis geworden, das Delaney einerseits in Hochstimmung versetzte, und andererseits tief frustrierte.
    Sie war tatsächlich versucht, Mike zu bitten, sie und Brody zu ihrem Haus zu fahren. Mit seinem Truck würden sie es über die vereisten Straßen schaffen, und dass die Heizung wahrscheinlich nicht funktionierte, war gerade nebensächlich. Brody würde schon dafür sorgen, dass ihr heiß wurde.
    Aber sie konnte doch nicht vom Vater eines Neugeborenen verlangen, dass er Leib und Leben riskierte, damit sie Sex haben konnte. Nein, das wäre falsch. Also baute sie ihre überschüssigen Energien anderweitig ab und schrubbte mit Feuereifer die Spuren der Eiscremeschlacht fort.
    Für das Eisbüffet hatten sie einige Feldbetten aus dem Weg räumen und zusätzliche Tische aufstellen müssen, doch mit vereinten Kräften ging das Aufräumen schneller als erwartet. Delaney wischte die Tischplatten ab und Brody bat Donnie Cox, ihnen dabei zu helfen, die Tische wieder zu verstauen.Alice wischte derweil mit einem Mopp die verstreuten Streusel vom Boden auf.
    „Angeblich soll der Sturm heute Nacht nachlassen“, verkündete Donnie, nachdem sie alle Tische beiseite geräumt und die Feldbetten wieder aufgestellt hatten. „Du bist bestimmt heilfroh, wenn du endlich hier raus kommst.“
    Brody schnaubte. „Das kannst du laut sagen.“
    Seine Worte trafen Delaney wie ein Schlag und es verschlug ihr den Atem. Er war noch immer so versessen darauf, von Tucker’s Point fortzukommen, dass er nicht eine Sekunde mit seiner Antwort gezögert hatte.
    Delaney war ein großes Mädchen und wusste, dass Brody die Stadt wieder verlassen würde. Große Geschäfte warteten auf diesen Mann, und während er hier festsaß, lief wahrscheinlich eine Menge Arbeit auf. Aber trotzdem hätte sie sich gewünscht, dass er wenigstens einmal zuerst an sie dachte, dass die Vorstellung, sie zurücklassen zu müssen, ihn zumindest für ein paar Sekunden innehalten ließ.
    Die doppelte Portion Eis lag ihr plötzlich wie ein Stein im Magen, doch Brody schien nicht aufzufallen, dass ihre gute
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