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Mein Ex, der Schneesturm und ich

Mein Ex, der Schneesturm und ich

Titel: Mein Ex, der Schneesturm und ich
Autoren: Shannon Stacey
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wollte Kinder, die er aufwachsen sehen und auf die er stolz sein konnte, selbst wenn sie ihm das Herz brachen. Er wollte der Mann sein, den Delaney schon immer in ihm gesehen hatte.
    „Dad, ich muss los.“
    „Fahr vorsichtig, damit du auch in einemStück ankommst. Auf dem Highway könnte es noch glatt sein.“
    „Ich fahre nicht zum Highway.“ Brody stand auf und nahm den Mantel von der Stuhllehne. „Sag Mom, dass ich die Stadt noch nicht verlasse – hoffentlich – und mich später melde.“
    „Hey, Brody.“ Brody blieb mit der Hand auf dem Türknauf stehen und wandte sich zu seinem Vater um. „Wenn du eine Frau liebst, ist dein Stolz völlig bedeutungslos. Merk dir das, mein Sohn.“
    Delaney gestand sich nur wenige Minuten zu, in denen sie den Tränen freien Lauf ließ. Dann spritzte sie sich eiskaltes Wasser ins Gesicht und riss sich zusammen. Wenn sie zu Hause war, konnte sie immer noch heulen wie ein Schlosshund.
    Die Einsatzmannschaften hatten mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung gearbeitet, um möglichst schnell auch in den Städten im Umkreis mit der Beseitigung der Schäden beginnen zu können. Beinahe zwei Drittel der Sturmflüchtlinge hatten inzwischen wieder in ihre Häuser zurückkehren können. Die übrigen verharrten noch unruhig in der Halle und trieben ihre Nachbarn und die Servicemitarbeiter der Stromversorger mit ihren ständigen Anrufen wahrscheinlich langsam in den Wahnsinn.
    Als die Eingangstür aufschwang, rechnete Delaney mit einem Arbeitstrupp auf der Suche nach einem Koffeinschub oder einem Angehörigen, der seine Familie abholte.
    Doch es war Brody.
    Sie erschauerte unter dem entschlossenen Blick, mit dem er sie fixierte. Nur ruhig, bestimmt gab es eine vollkommen logische Erklärung für seine Rückkehr. Eventuell hatten Sandy oder seine Eltern etwas in der Halle vergessen.
    Warum kam er aber ausgerechnet jetzt, wo sie in der Turnhalle allein die Stellung halten musste, weil Alice die Waschräume putzte?
    „Hast du etwas vergessen?“, erkundigte sie sich.
    „Ja.“ Delaney wurde das Herz schwer. Verdammt, konnte sie sich nicht mal irren? „Ich habe vergessen, dir zu sagen, dass ich dich liebe.“
    Obwohl sie wusste, was er für sie empfand, war es wundervoll, die Worte aus seinem Mund zu hören. Ihr Herz vollführte einen kleinen Freudensprung. „Ich liebe dich auch. Ich habe dich immer geliebt, aber …“
    „Kein aber. Noch nicht. Lass mich zuerst ausreden.“ Er raufte sich die Haare und holte tief Luft. „Ich bin weggelaufen, aus Angst, ein Mann zu werden, der ich nicht sein wollte. Aber weißt du, dieser Mann, der dich geliebt hat … Nein, der Mann, der von dir geliebt wurde. Genau dieser Mann will ich wieder sein.“
    „Der bist du immer gewesen.“
    „Ich will der Mann sein, den du heiratest. Ich will der Vater deiner Kinder sein.“
    Delaney konnte kaum atmen. „Ich verstehe das nicht, Brody. Was hat sich in so kurzer Zeit verändert?“
    „ Ich habe mich verändert. Im Haus meiner Eltern habe ich auf einmal gespürt … Es fällt mir selbst schwer, es in Worte zu fassen. Das Haus ist nicht mein Zuhause, sondern meine Mom und mein Dad. Delaney, ich möchte, dass du und ich ebenfalls für jemanden ein Zuhause sind. Ich will mit dir zusammenleben, selbst, wenn ich dafür nach Tucker’s Point ziehen muss. Ach, zum Teufel, ich würde sogar wieder in das Haus meiner Eltern ziehen, wenn ich nur mit dir zusammen sein kann.“
    Delaney fühlte, wie die Tränen in Strömen über ihre Wangen rannen, doch sie schaffte es nicht, die kraftlosen Arme zu heben und sie fortzuwischen. „Ich will nicht bei deinen Eltern wohnen.“
    „Ein Glück. Ich meine, ich hätte es für dich getan, aber ich habe gehofft, dass du Nein sagen würdest.“ Er grinste, doch sein vertrautes, spitzbübisches Lächeln wirkte etwas verunsichert.Für Delaney war es überwältigend zu sehen, dass er ebenso aufgewühlt war wie sie.
    „Du könntest bei mir wohnen.“
    „Das wäre schön. Du weißt, dass ich trotzdem erst einmal nach Connecticut zurück muss. Dort warten diverse Projekte auf mich, um die ich mich kümmern muss. Aber ich komme an den Wochenenden zu dir nach Hause und werde kontinuierlich darauf hinarbeiten, meine Geschäfte an die Küste von Maine zu verlagern. Vielleicht sogar nach Portland und Umgebung. Ich bekomme das schon hin, aber du musst Geduld haben.“ Er verstummte und ergriff ihre Hand. Als seine Finger sich um ihre schlossen, spürte Delaney, dass
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