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Mein Boss, die Memme

Mein Boss, die Memme

Titel: Mein Boss, die Memme
Autoren: Patrick D. Cowden
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Sinnhaftigkeit unserer Arbeit, der Ziele, die wir uns als Team setzen – nur wenn ich als Chef daran glaube, kann ich meine Mitarbeiter davon überzeugen. Es sind die Führungskräfte, die Mitarbeitern nicht nur den Glauben an sich selbst vermitteln, sondern auch den Glauben daran, warum sie in einem Unternehmen ein bestimmtes und kein anderes Ziel mit ihrer Arbeit verfolgen.
    Und im besten Fall verfolgen Sie, ob als Mitarbeiter oder als Chef, nicht nur Ziele, sondern eine Vision. Eine, an die Sie selbst von ganzem Herzen so sehr glauben, dass Sie mit Ihrer Begeisterung Ihre Kollegen oder Mitarbeiter anstecken. Ohne diesen Glauben an die gemeinsame Sache entsteht der Wille zur Leistung nur durch monetäre Anreize – ein schwacher Ersatz, der auf Dauer niemals ausreicht.
    Denn Geld ist kein Surrogat für echte Werte.
    Dem einen oder anderen Leser wird das vielleicht zu metaphysisch klingen. Glaube, was heißt das schon in Zeiten, in denen sich fast alles mit wissenschaftlicher Rationalität und gerade in der Wirtschaftswelt mit Zahlen begründen lässt. Das Problem ist nur: Wenn es um Menschen und deren Emotionen geht, wissen wir eben nichts mit absoluter Sicherheit. Nicht, wozu wir selbst und andere imstande sind. Keine Zahl aus einem Bewertungsprogramm kann wiedergeben, wozu ein Mensch fähig ist, wenn man ihm oder ihr die richtige, mit Sinn behaftete Aufgabe gibt. Und wenn sich seine oder ihre persönlichen Fähigkeiten mit denen anderer zu etwas Neuem, etwas Größerem verbinden.
    Ihre positive Grundhaltung, Ihr Glaube an die Möglichkeiten Ihrer Führungspersönlichkeit und Ihres Teams und das Ziel, das Sie gemeinsam mit Ihren Leuten erreichen wollen, bildet die erste Energiestufe. Es ist das innere Reservoir an Energie, das vom Chef aus auf alle anderen übergreifen kann. Als Boss sind Sie eine Art Aufladestation für die Akkus Ihrer Mitarbeiter.
    Das schaffen Sie nur, wenn Sie selbst von Energie erfüllt sind.
    2. Stufe: Werte teilen
    Ein Mensch, der an etwas glaubt, will diesem Glauben in der Regel auch Ausdruck verleihen. In seinen Gesten, mit seinen Handlungen.
    Â»Ich glaube an Dich« ist eine schöne Botschaft. Aber sie hilft einem Mitarbeiter nur weiter, wenn sie mit Greifbarem flankiert und mit Rückhalt untermauert wird. Mit Werten, die Ihr Verhalten als Kollege oder als Führungskraft gegenüber jedem Einzelnen in Ihrem Team, aber auch der Mitarbeiter untereinander sichtbar bestimmen.
    Gemeinsam gelebte Werte bilden das stärkste Band zwischen Führungskraft und Mitarbeitern – ein Band, das das alltägliche Miteinander umrahmt, stärkt und mit Energie auflädt.
    Dieses Band der Werte muss von Ihnen als Chef aktiv geschaffen werden. Erst recht, wenn in Ihrem Team – wie heute in großen Unternehmen üblich – Menschen mit unterschied lichem kulturellen Hintergrund aufeinandertreffen. Im offen Dialog muss die Gruppe entscheiden, wofür sie stehen will und wofür nicht. Was Werte wie Respekt, Wertschätzung, Ehrlichkeit, Integrität und Vertrauen für sie konkret bedeutet. Und welche Unwerte man ablehnt. Wie Google, die »don’t be evil« zu ihrem Credo erhoben haben.
    Der gemeinsame Weg der Selbstfindung als Gemeinschaft, an dessen Ende eine Art Vertrag stehen kann, ist Teil des Gründungsprozesses eines Teams. Ein Dokument etwa, das alle Beteiligten unterschreiben. Oder ein Symbol, das für die gemeinsam vertretenen Werte steht.
    Geteilte Werte sind der perfekte Impfstoff gegen das Memmen-Virus im Rest des Unternehmens. Sie bewirken das starke Gefühl, sich miteinander auf Augenhöhe zu bewegen und mehr zu teilen als nur die Arbeit. Werte sind der feste Orientierungspunkt für jeden im Team.
    Stehen die geteilten positiven Werte im Gegensatz zur tatsächlichen Kultur und den Unwerten Ihres Unternehmens, dann entfalten sie innerhalb eines Teams ihre Kraft umso stärker.
    Doch Werte wie Vertrauen und Respekt zu leben bedeutet für eine Führungskraft auch von Anfang an voranzugehen, ohne sofort eine Gegenleistung zu erwarten. Denn nach der Verständigung auf eine Basis an Werten braucht es Zeit, bis die gemeinsame Ausrichtung das Verhalten jedes Mitarbeiters bestimmt.
    Nicht umsonst spricht man bei Vertrauen von einem Vorschuss, den vor allem ein Chef seinen Mitarbeitern gewähren soll. Meines Erachtens ist es ein sehr, sehr langfristiges Investment. Ich vertraue
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