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Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Mein Auge ruht auf dir - Thriller

Titel: Mein Auge ruht auf dir - Thriller
Autoren: Mary Higgins Clark
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vorher noch mit einem Mittagessen.

81
    W ahrscheinlich wimmelt es hier nur so von Polizisten in Zivil«, sagte Alvirah. »Ich habe nicht um Erlaubnis gefragt, ob wir Greg folgen dürfen, wahrscheinlich hät te man mir sehr unmissverständlich klargemacht, mich aus der Sache herauszuhalten. Aber in Zeiten wie diesen können wir nicht untätig zu Hause herumsitzen.«
    Sie befanden sich in der West 57th Street und saßen im Auto, das nur wenige Meter vor dem geschäftigen Eingang zum Fisk Building, wo Greg im neunten Stock sein Büro hatte, im Parkverbot stand. Vorn saß Willy, neben ihm Richard mit aschfahler Miene und blutleeren Lippen, während sich Alvirah auf der Rückbank niedergelassen hatte.
    »Meine Liebe, wir können jederzeit von einem Verkehrspolizisten weggescheucht werden«, sagte Willy.
    »In dem Fall kann Richard aussteigen und die Tür im Auge behalten«, erwiderte Alvirah. »Und wir fahren so lange um den Block, wie es nötig ist. Und wenn Greg auftaucht und die U-Bahn nimmt, kann Richard ihm folgen und mit uns in Kontakt bleiben.«
    »Aber wenn er Richard entdeckt, wird er sicherlich nicht sein Versteck ansteuern.«
    »Mit dem Kapuzen-Sweatshirt und der Sonnenbrille, die das halbe Gesicht verdeckt, wird er Richard nicht erkennen, außer er steht einen halben Meter vor ihm.«
    »Und in der U-Bahn werde ich schon dafür sorgen, dass er mich nicht sieht«, pflichtete Richard bei.
    »Es lässt mir einfach keine Ruhe«, sagte Alvirah. »Hätte ich Lillian nicht aus den Augen verloren, wäre Mariah jetzt vielleicht nicht verschwunden. Das werde ich mir nie verzeihen … Da ist er! «
    Alle drei sahen zu Greg Pearson. Er verließ das Gebäude, ging die wenigen Schritte zur Ecke und bog rechts auf den Broadway ab. Richard sprang aus dem Wagen. »Vielleicht geht er zu U-Bahn.«
    Willy ließ den Motor an, aber bis er zur Straßenecke kam, hatte die Ampel auf Rot geschaltet. »Hoffentlich verliert Richard ihn nicht«, stöhnte Alvirah.
    Als sie schließlich abbiegen konnten, sahen sie gerade noch Richard mit seiner hochgezogenen Kapuze in die 56th Street einbiegen. »Dort können wir ihm nicht folgen«, sagte Willy. »Das ist eine Einbahnstraße. Ich muss auf die 55th Street, dann können wir nur hoffen, dass wir ihn dort wieder treffen.«
    Alvirahs Handy klingelte. Es war Richard. »Ich bin einen halben Block hinter ihm. Er ist immer noch zu Fuß unterwegs.«
    »Bleiben Sie dran«, befahl Alvirah.
    Willy steuerte in gemächlichem Tempo auf der 55th Street in westliche Richtung, hielt immer wieder an, um dann langsam weiterzufahren und parallel zu Richard zu bleiben.
    »Er überquert die Eight Avenue … die Ninth Avenue … Tenth Avenue … Er betritt einen Imbiss«, teilte Richard mit. »Einen Moment.«
    Kurz darauf meldete sich Richard wieder und erzählte, Greg komme mit einer braunen Papiertüte aus dem Imbiss. »Sieht ziemlich schwer aus«, sagte er, und dabei schwang Hoffnung in seiner Stimme mit. »Auf der anderen Straßenseite ist ein Parkhaus. Er geht darauf zu.«
    »In dem Block kann er nur in östliche Richtung fahren«, sagte Alvirah. »Wir können auf der Eleventh Avenue rechts abbiegen und auf der 56th Street zurückfahren. Dann holen wir Sie ab.«
    Drei Minuten später bogen sie in die 56th Street ein. Richard kauerte zwischen zwei geparkten Autos. In diesem Augenblick kam ein alter schwarzer Wagen die Ausfahrt vom Parkhaus herauf. Es bestand kein Zweifel: Am Steuer saß Greg. Als er links in die Straße einbog, sprang Richard zu Willy und Alvirah in den Wagen.
    »Er fährt ein anderes Auto!«, kam es von Alvirah.
    Vorsichtig, immer darauf bedacht, mehrere Fahrzeuge zwischen sich und ihm zu haben, folgten sie ihm nach Lower Manhattan und dann in die Gegend um die South Street nahe der Williamsburg-Brücke. Schließlich bog Greg in eine heruntergekommene Straße mit Lagerhäusern ab, deren Fenster mit Brettern vernagelt waren. »Passen Sie auf, halten Sie genügend Abstand«, warnte Richard.
    Willy hielt an. »Er kann nicht mehr sehr viel weiter«, sagte er. »Das ist eine Sackgasse. Ich kenne diese Gegend. In der Highschool habe ich hier mal gearbeitet und Laster mit Kartons beladen. Dort hinten gab es eine Ladezone für sämtliche Lagerhäuser hier.«
    Sie beobachteten, wie der schwarze Wagen zum Ende der Straße fuhr und rechts abbog. »Er will zu einem dieser Gebäude«, sagte Willy. »Aber es sieht so aus, als stünden alle leer.« Er wartete, bis Gregs Wagen außer Sichtweite war, dann
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