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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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Katz – » völlige Zeitverschwendung«, so Sam wörtlich. Die letzte Sitzung sei die schlimmste gewesen, da sie durch den » Kompatibilitätstest« gefallen waren. Der Leiter des Workshops meinte, sie kämen beide aus so zerrütteten Familien, dass es höchst unwahrscheinlich sei, dass sie ein glückliches Familienleben hinbekämen, und dass eine Heirat wohl eher eine schlechte Idee wäre, es sei denn, sie würden zuvor einige Jahre eine Therapie machen.
    Eine Woche später heirateten Sam und Ashley nichtsdestotrotz.
    Obwohl sie von allen Seiten gehört hatte, dass das erste Ehejahr das schwierigste sei, so Ashley, habe sie es ganz anders empfunden. » Es war das Glück auf Erden. Wie eine allabendliche Pyjamaparty mit deinem Herzallerliebsten.« Sie könne sich nur an einen einzigen Streit im ersten Jahr ihrer Ehe erinnern, so Ashley, wisse aber nicht einmal mehr genau, worum es ging, erinnere sich nur dunkel, dass einer von ihnen einen Schuh warf, der andere aus dem Zimmer stürmte, sie sich aber gleich wieder vertrugen, umarmten, küssten und sich tausend Mal entschuldigten, den anderen unglücklich gemacht zu haben. Sie gingen auf Konzerte oder Partys, kochten zusammen, sahen Immobilienangebote durch und hatten mehrmals die Woche Sex.
    Das zweite Jahr lief dann allerdings nicht mehr so reibungslos ab. Zwar wusste keiner der beiden so recht zu sagen, wie es dazu kam, aber sie begannen, sich wegen Kleinigkeiten zu kabbeln, wie etwa darüber, dass Sam spätabends joggen ging. Ashley fuhr ihn an, wenn er erst nach 20 Uhr von der Arbeit nach Hause kam, woraufhin er konterte, er habe keine andere Wahl, er arbeite schließlich. » Du hast immer eine Wahl«, gab Ashley dann zurück. » Und deine Wahl fällt so aus, dass zuerst deine Arbeit kommt, und dann ich.« Das Schlimmste für Ashley aber war, dass Sam sich zu einem echten Drückeberger entwickelt hatte: Er ließ Kleidungsstücke im Schlafzimmer herumliegen, räumte sein Frühstücksgeschirr nicht weg, bezahlte keine Rechnungen und müllte das Auto mit leeren Limodosen und Kekspackungen zu. Dass ein überquellender Wäschekorb bedeutete » Wasch gefälligst die verdammte Wäsche« – auf die Idee kam er nicht.
    Doch auch Sam fand Gründe, um Streit zu suchen. Ashley sei zu pingelig, sie müsse » lockerer werden« und aufhören, ständig auf ihm herumzuhacken. Seit wann machten ihr ein paar herumstehende, ungespülte Teller oder ein verdrecktes Auto etwas aus? Was er tat, wie etwa jede Woche den Rasen zu mähen, obwohl er Rasenmähen hasste, würde sie nicht sehen oder würdigen, so Sam. Oder den Ölwechsel zu machen. (Wusste Ashley, dass ein Auto Öl zum Fahren braucht?) Oder nach Feierabend im Supermarkt einzukaufen? Und wer stand jeden Sonntagmorgen auf, um das Frühstück zu machen und seine Partnerin ausschlafen zu lassen?
    Sam und Ashley hatten mit Eric und Nancy, unserem Paar mit dem Halbe-halbe-Modell, nur eines gemeinsam: Auch sie entwickelten sich zu Streithähnen.
    In ihrer Verzweiflung meldete Ashley sie zu einer 13-wöchigen Paartherapie an – bei dem Verein, der ihnen damals ihr Scheitern als Ehepaar prophezeit hatte.
    Sam war deshalb mehr als erstaunt, als Ashley damit ankam. Er hatte kein Interesse daran, nicht nur, weil er nach der ersten Erfahrung von diesen Leuten die Nase voll hatte, sondern weil er nicht die geringste Lust hatte, darüber zu diskutieren, dass sie sich stritten. Andererseits wollte er auch nicht darüber diskutieren, dass er über die Tatsache, dass sie sich stritten, nicht diskutieren wollte. Und so gab er am Ende klein bei.
    Das Problem : Anreizkompatibilität
    Abgesehen davon, dass sie in der Therapie einige überraschende Dinge über sich selbst erfuhren (dass Sam von Natur aus ein » Jedem-alles-recht-Macher« war, der niemanden enttäuschen wollte, und Ashley die » geborene Helferin mit Verlustängsten), wurden sie auf ein Thema gestoßen, von dem sie im Leben nie geglau bt hä tten, dass es einmal ein Thema für sie sein würde: Hausarbeit.
    Wie sich herausstellte, ähnelte Sam und Ashleys Ansatz, die Hausarbeit aufzuteilen, dem ihrer Ehe an sich – sich kopfüber hineinzustürzen und alle Fragen auf später zu verschieben. Es wäre ihnen nicht im Traum eingefallen, sich hinzusetzen, eine Liste der anfallenden Hausarbeiten zu erstellen und die Aufgaben aufzuteilen. Hausarbeit war etwas ganz Banales, etwas, das sich schon » irgendwie finden« würde. Liebe und Freundschaft, das war, was zählte.
    » Wenn man sieht,
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