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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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überlassen, damit Sie sich nicht Abend für Abend voll stopfen). Ein Selbstverpflichtungswerkzeug ist eine Art Verpflichtungsanreiz. Wenn Sie ein Werkzeug schaffen, das Sie motiviert zu kooperieren, und die Option zu schummeln, ausschließt, können Sie das Gefangenendilemma umgehen. Die Versuchung, abtrünnig zu werden, kann zwar noch immer vorhanden sein – schließlich sind wir alle nur Menschen –, aber die Möglichkeit, ihr zu erliegen, ist nicht mehr gegeben.
    Nachdem jeder der beiden einige Male nicht kooperiert hatte, wurde Heather und Pradeep klar, dass sie ein Selbstverpflichtungswerkzeug brauchten, wenn sie Zach je die Chance eröffnen wollten, später aufs College zu gehen. Sie sprachen schlicht von einem » neuen Plan«.
    Dieser neue Plan beinhaltete Konsequenzen. Wer seine Rolle als » böser Bulle« nicht erfüllte, musste sie eine ganze Woche lang jeden Abend spielen. Der andere war dann eine Woche lang der » gute Bulle« und durfte ausgehen, während der böse Bulle sich mit Zach herumärgern und dafür sorgen musste, dass dieser sein Abendbrot bekam, die Hausaufgaben erledigte und um 22 Uhr im Bett lag. Nicht, dass die beiden ihren Sohn nicht geliebt hätten, aber ein fünfzehnjähriger Teenager konnte ziemlich schwierig sein, und da war es allemal reizvoller, sich außer Haus einen schönen Abend zu machen.
    Weshalb der Plan auch funktionierte. Jeder wusste um die Konsequenzen. Und jeder konnte sich auf den anderen verlassen.
    Fallstudie 3
    Die Akteure: Ingrid und Mike
    Das Problem : Trittbrettfahren
    Ingrid und Mike waren noch kein Jahr verheiratet, da hatte Ingrid schon die Nase voll. Wie Mike hatte auch sie einen stressigen Job. Sie arbeitete als Kommunikationscoach für große Konzerne, und Mike hatte sich gerade mit einer kleinen Hedgefondsfirma selbständig gemacht. Wie Mike ging auch Ingrid gerne aus. Und wie Mike wollte sie in ihrer Freizeit alles Mögliche unternehmen – ins Fitnessstudio gehen, vor dem Fernseher lümmeln, Freunde treffen.
    Doch im Gegensatz zu Mike kam sie sich wie eine Hausfrau in den 1950er-Jahren vor. Sie erledigte die Wäsche. Sie machte die Betten. Sie leerte den Mülleimer. Sie räumte das dreckige Geschirr vom Küchentisch und organisierte die Wochenenden. Mike genoss die saubere Wäsche, das frische Bett, den geleerten Abfalleimer, den sauberen Küchentisch und die Wochenenden, die sich auf wundersame Weise mit jeder Menge Spaß und Freunden gestalteten. » Muss schön sein, Mike zu sein«, kommentierte Ingrid.
    Ein Wirtschaftswissenschaftler würde Mike als Trittbrettfahrer bezeichnen.
    Trittbrettfahrer sitzen zu Hause und genießen den Frieden, während andere als Soldat in den Krieg ziehen. Trittbrettfahrer fahren SUV s (sogenannte Geländelimousinen) und überlassen es den Besitzern von Hybridautos, sich um die Umwelt zu sorgen. Trittbrettfahrer gehen nicht wählen, profitieren aber dennoch von Demokratisierungsprozessen. In der noch jungen Ehe von Ingrid und Mike hatte Letzterer es sich angewöhnt, sich zurückzulehnen und Ingrid die Hausarbeit machen zu lassen. Das war seine Strategie – um ehrlich zu sein, eine sehr intelligente. Denn was er nicht machte, erledigte sie. Und das wusste er. Das Trittbrettfahren machte ihm Spaß. » Ich merke eigentlich sehr schnell, wenn man mich ausnutzt«, sagte uns Ingrid. » Aber das hält mich anscheinend nicht davon ab, trotzdem alles zu machen.«
    Würde das Haus zu einem regelrechten Saustall verkommen, wenn Ingrid streiken würde? Würden die beiden die Wochenenden daheim verbringen und Mensch-ärgere-dich-nicht spielen? » Wenn ich nicht wäre, würden wir im Dreck ersticken«, erzählte sie uns.
    Mike hingegen beteuerte, er würde ja durchaus sauber machen, den Mülleimer leeren und die Wochenenden organisieren – aber eben nicht nach Ingrids Regiment. » Sie ist so pingelig«, beschwerte sich Mike. » Das ist doch nicht meine Schuld.«
    Die Lösung : Die gemischte Strategie
    Um die Situation bestmöglich zu lösen (nicht einseitig zu gewinnen, wohlgemerkt!) mussten wir Ingrid überzeugen, strategisch zu denken. Wir baten sie, sich zwei Fragen zu stellen:
Was wäre für sie das ideale Ergebnis – und was ein akzeptables?
Mit welcher Strategie könnte sie Mike dazu bewegen, genau so viel zu tun, um das für sie akzeptable Ergebnis zu erreichen?
    Das für sie ideale Ergebnis, so meinte sie, sähe folgendermaßen aus: Mike übernimmt die Hälfte aller anfallenden Hausarbeiten, nach ihrer Vorgabe und nach ihrem
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