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Mehr Sex weniger Abwasch

Mehr Sex weniger Abwasch

Titel: Mehr Sex weniger Abwasch
Autoren: Jenny Paula u Anderson Szuchman
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lag Marcus ständig in den Ohren, dass er weniger arbeiten solle, fand aber kein Gehör.
    » Was machen wir am Wochenende?« Meist lautete Garys unschuldige Frage an einem Donnerstag so.
    » Machen?«, antwortete Marcus dann.
    » Wie wäre es mit Kino?«
    » Vielleicht Sonntag, mal sehen, wie weit ich mit meiner Arbeit komme.«
    Dann war der Sonntag da, und Marcus fing an zu jammern. Draußen sei es zu heiß oder zu kalt, oder sein Knie täte noch vom letzten Spaziergang weh. Also zwang sich Gary ebenfalls zu arbeiten, werkelte im Garten oder surfte im Internet. Marcus vertiefte sich indes in seine Studien.
    Wo ist der Fehler in diesem Bild?
    Fehler hat dieses Bild viele. Aber wir wollen nur einen herausgreifen, nämlich die Tatsache, dass Gary ausgehen wollte, es aber nicht tat. Wenn Gary mit Marcus zusammen sein wollte – was er offenbar wollte –, musste er zu Hause bleiben.
    Gary und Marcus spielten ein Spiel. In der Spieltheorie heißt es » Kampf der Geschlechter«. In diesem Spiel wollen zwei Spieler gemeinsam etwas unternehmen, haben jedoch unterschiedliche Pläne; sie wollen den Abend aber unbedingt zusammen verbringen. (Lassen Sie sich nicht von der Tatsache irritieren, dass Gary und Marcus beides Männer sind und der Kampf der Geschlechter klassischerweise einen Mann und eine Frau vorsieht.)
    Ein Spieltheoretiker würde das Szenario folgendermaßen darstellen:
Gary bleibt zu Hause und arbeitet
Gary geht in den Zoo
Marcus bleibt zu Hause und arbeitet
3 : 2
0 : 0
Marcus geht in den Zoo
0 : 0
2 : 3
    Die Zahlen geben an, wie glücklich Marcus und Gary mit der jeweiligen Situation wären: 0 = am unglücklichsten; 3 = am glücklichsten. Wenn der eine etwas anderes macht als der andere, fühlen sich beide unglücklich und einsam. Bleiben sie aber beide zu Hause und arbeiten, erlebt Marcus das höchste Glücksgefühl (3), da er das tut, was er gerne tun möchte – mit dem Mann, mit dem er zusammen sein will. Gary hingegen erlebt nur ein mittleres Glücksgefühl (2) und ist einigermaßen glücklich in Marcus’ Gesellschaft, wäre aber lieber mit ihm in den Zoo gegangen. In ähnlicher Weise wäre Gary überglücklich, mit Marcus im Zoo zu sein, während Marcus nur einigermaßen glücklich wäre und Garys Gesellschaft zwar genießen würde, sich aber in einem fort fragen würde, was er wohl gerade an seinem Schreibtisch verpasst.
    Im Unterschied zu anderen Spielen beginnt der » Kampf der Geschlechter« mit Spielern, denen an einer Kooperation gelegen ist. Doch egal, wie sie es anstellen, einer wird am Ende immer glücklicher sein als der andere. Eine Lösung wäre, eine Münze zu werfen. Ja, ernsthaft. Diese Idee stammt von dem Nobelpreisträger Robert Aumann. Können sich die Spieler nicht verbindlich einigen, was sie tun wollen, so Aumann, können sie den Zufall entscheiden lassen – entweder durch eine Münze oder einen Mittler.
    Hier ist sie also, die Lösung für all Ihre Probleme: Werfen Sie eine Münze! Wir haben es Ihnen ja gleich gesagt: Die Ökonomie ist der einfachste Weg zu einer glücklichen Partnerschaft.
    Lösung : Vorteil des zuerst Handelnden
    Gary kam nicht auf die Idee, eine Münze zu werfen. Und selbst wenn, hätte Marcus nie zugestimmt, sein Schicksal der Laune des Zufalls zu überlassen. Gary änderte schließlich seine Strategie – er nahm die Wochenenden in eigene Regie.
    Samstags stand er auf und machte Kaffee. Und wie immer leistete Marcus ihm dabei in der Küche Gesellschaft. Doch dann verkündete Gary, er habe eine geführte Wandertour durch ein Naturreservat gebucht, das etwa eine Stunde Fahrt außerhalb der Stadt lag, und sie in 30 Minuten abfahrbereit sein müssten. Er hatte Marcus wohlweislich nicht früher informiert, um ihm keine Möglichkeit zum Widerspruch zu geben.
    » Ich wusste, wenn ich es als Frage formuliere, würde Marcus natürlich Nein sagen«, erzählte Gary. » Er würde eine Ausrede finden, um zu Hause zu bleiben.« Zu Marcus sagte er, dass seine Arbeit eben bis Sonntag warten müsse, und versicherte ihm, » dass in der Welt des Mittelalters bis dahin wohl kaum etwas Weltbewegendes passieren wird«.
Was die Leute sagen …
    Über das Nachgeben
    Gary und Marcus waren nicht das einzige Paar, das auf diese Art in der Klemme steckte. Hier einige weitere Klagen, die wir zu hören bekamen:
    • Wir haben nur morgens Sex, weil es ihr dann am meisten Spaß macht.
    • Wir sind öfter mit seinen Freunden zusammen als mit meinen.
    • Wir gehen ständig in die gleichen
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