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Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Titel: Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen
Autoren: Michael Vaupel
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entwickelt. Laut USGS wird China ab 2013 seine Grafitproduktion erhöhen, und neue Fördertechnologien könnten auch bei bisher unbedeutenderen Produzenten wie Brasilien (2012 ca. 8,2 Prozent der Weltproduktion) zu einer Erhöhung des Angebots führen. Grundsätzlich ist Grafit keineswegs selten. Länder wie Mexiko und Indien verfügen über gewaltige Vorkommen. So soll in Indien etwa das 60-Fache der derzeitigen Jahresproduktion vorhanden sein. Entscheidend ist, wie schnell das Angebot 2013 und danach erhöht werden kann. Von der Exploration bis zur Produktion einer Mine vergehen einige Jahre; die Erhöhung der Produktion vorhandener Minen kann schneller gehen. Meiner Einschätzung zufolge könnten die Preise 2013 noch steigen, danach könnte das sukzessive steigende Angebot einen weiteren Preisanstieg hemmen. Ein Risiko ist auch ein möglicher Technologiewandel. Wenn sich bei Elektroautos andere Speichertechnologien durchsetzen sollten, würde das die Grafitnachfrage aus diesem wichtigen Sektor einbrechen lassen.
    4.9 Seltene-Erden-Metalle

    Abbildung 16: Seltene-Erden-Metalle für Offshore-Windparks: Neodym für Permanent-Magneten
    »Seltene Erden« tragen eine irreführende Bezeichnung, denn sie sind weder selten noch Erden. Es handelt sich um insgesamt 17 Metalle, und zwar sogenannte Übergangsmetalle. Im Periodensystem der Elemente tragen sie die Ordnungszahlen 58 bis 71 sowie 21, 39 und 57. Diese Metalle haben Namen wie Lanthan, Yttrium oder Scandium. Grundsätzlich besteht eine ähnliche strategische Situation wie bei Grafit: 1. stark steigende Nachfrage von Seiten der Zukunftstechnologien, 2. das Angebot konzentriert sich auf China.
    Bei den Seltene-Erden-Metallen gibt es eine breit gefächterte Nachfrage aus dem Hochtechnologiebereich, sei es der Flugzeugbau, der Bedarf an Permanentmagneten der Offshore-Windkraft, seien es Speicherchips in der Hochfrequenztechnik oder Hochleistungslaser. Überall werden Seltene-Erden-Metalle nachfragt. Die Nachfrage steigt, und der Wegfall eines einzelnen Bereichs hätte keine so entscheidende Bedeutung wie bei anderen Rohstoffen, die sehr stark von einer Anwendung abhängen. Zum derzeitigen Stand der Technik sind die Seltene-Erden-Metalle aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften bei vielen Anwendungen nicht ersetzbar. Es werden teilweise nur geringe Mengen benötigt  – ohne diese geht es aber nicht. Der geringe Anteil an den Gesamtkosten führt auch dazu, dass die Industrie größere Preissteigerungen leichter akzeptiert, da sich die Kosten des Endprodukts nur relativ gering erhöhen.
    Das Angebot an Seltene-Erden-Metallen kam 2012 zu rund 95 Prozent aus China. Es gibt Anzeichen dafür, dass China seine Anbietermacht verstärkt ausnutzen möchte. So ist die Zahl der Produzenten innerhalb Chinas verringert worden, die Kontrolle über sie wurde verstärkt. Außerhalb Chinas gibt es zwei größere neue Projekte zur Förderung von Seltene-Erden-Metallen ab 2013. Deren Betreiber sind Lynas und Molycorp. Diese neuen Minen werden hauptsächlich leichte Seltene Erden produzieren. Die monopolartige Stellung Chinas in diesem Bereich könnte deshalb bereits 2013 kippen. Ganz anders bei den schweren Seltenen Erden: Hier sollte das Angebot 2013 und darüber hinaus knapp bleiben. Für Sie als Anleger bedeutet das, beim Thema Seltene-Erden-Metalle zu differenzieren. Meiner Ansicht nach erheblich attraktiver sind die schweren Seltenen Erden. Aktiengesellschaften, die entsprechende Vorkommen mit einem hohen Anteil schwerer Seltene-Erden-Metalle erschließen, könnten interessant werden.
    Ein physischer Kauf von Seltene-Erden-Metallen ist übrigens nicht sinnvoll. Viele oxidieren recht schnell, einige sind giftig oder können sich selbst entzünden. So etwas möchte man nicht im Keller haben. Gekauft werden können die Oxide der Seltenen Erden. Aber auch davon rate ich ab, denn dabei handelt es sich um »buntes Pulver«. Das können Sie zwar relativ problemlos kaufen, doch beim Verkauf werden Sie höchstwahrscheinlich Probleme bekommen, denn ein solches Pulver kann leicht manipuliert werden, vom einfachen Strecken mit Mehl angefangen.
    4.10 Indium

    Abbildung 17: Da Indium für die Display­technik benötigt wird, ist es auch in diesem Tablet enthalten; Quelle: fotolia.de
    Indium gehört nicht zu den Seltene-Erden-Metallen. Es ist ein eigenes Element (Symbol In) und als strategisches Metall gefragt. Dieses Metall sehe ich als sehr aussichtsreich an, da hier zwei Faktoren zusammentreffen:
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