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Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen

Titel: Mehr Geld verdienen mit Rohstoffen
Autoren: Michael Vaupel
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1. eine stark steigende Nachfrage vonseiten der Zukunftstechnologien und 2. ein knappes Angebot.
    Indium findet sich bestimmt auch in Ihrem Haushalt. Es macht durchsichtige Beschichtigungen elektrisch leitend, und das bedeutet: Jedes Smartphone-Display, jeder LCD-Fernseher, jede CD-RW und jedes Navigationsgerät enthält Indium. Die Nachfrage nach diesen Anwendungen steigt weiter. Zusätzlich wird das Metall von der boomenden LED-Technologie nachgefragt, wo der Bedarf an Indium in den letzten Jahren regelrecht explodierte. Laut einer Hochrechnung wird die Nachfrage alleine aus diesem Bereich bis 2040 auf 430 Tonnen steigen. 25 Um diesen Wert einzuordnen: Im Jahr 2012 lag die Primärproduktion (ohne Recycling) von Indium bei unter 600 Tonnen weltweit. Auch hier ist China mit rund der Hälfte der geschätzten Weltproduktion Marktführer. Das Land hat angekündigt, strategische Indiumlager anlegen zu wollen. Dies könnte auf Kosten der Indiumexporte Chinas gehen.
    Bei Indium sprechen die Fundamentals eine eindeutige Sprache. Die Produktion ist relativ gering, die Nachfrage wächst sehr stark und zweistellig. Es kommen Sonderfaktoren wie die starke Stellung Chinas und das Anlegen von strategischen Lagern hinzu. Dies könnte kurzfristig die Angebotssituation weiter verknappen, was tendenziell preistreibend ist.
    Indium können Sie auch physisch kaufen. Es gibt Indium in Form von Barren (500 Gramm bis 10 Kilogramm). Wenn Sie privat einlagern, sollten Sie an eine Versicherung denken. Denn bei einem Brand kann Indium im wahrsten Sinne des Wortes verdunsten. Die Lagerung in einem Tontopf mit Deckel im Tresor ist eine Lösung. Bei einem Kauf sollten Sie auf die Reinheit der Barren achten (99,99 Prozent) und mindestens 10 Kilogramm erwerben, sonst können die Mindermengenzuschläge zu hoch sein. Jedem Barren beziehungsweise jeder Charge sollte eine Analyse beiliegen, und die Barren sollten einzeln eingeschweißt sein.
    4.11 Kupfer
Kupferdraht

    Abbildung 18: Kupferdraht, eine typische Anwendung für dieses Industriemetall; Quelle: fotolia.de
    Kupfer gehört zu den Industriemetallen und ist eines der meistgenutzten Metalle überhaupt, da es sehr gut elektrischen Strom sowie Wärme leitet und sich leicht verformen lässt. Es ist ein Massengut: 2011 lag die weltweite Produktion von Kupfer bei 16,1 Millionen Tonnen. Zum Vergleich: Bei Indium lag die Jahresproduktion bei unter 600 Tonnen.
    Größter Produzent weltweit ist mit Abstand Chile (5,4 Millionen Tonnen Kupfer im Jahr 2011). Es folgt Peru auf Platz 2 mit deutlichem Abstand und rund 1,2 Millionen Tonnen Kupfer pro Jahr. Auf Platz 3 liegen die USA. US-amerikanische Minen produzierten laut offiziellen Zahlen in den letzten Jahren jeweils rund 1,1 Millionen Tonnen pro Jahr. In den USA wurden 2011 zusätzlich rund 130 000 Tonnen Kupfer durch Recycling gewonnen. Beide Quellen zusammen konnten dennoch den US-Bedarf an Kupfer nicht decken. Das Land importierte Kupfer in erster Linie aus Chile (42 Prozent der amerikanischen Kupfer-Importe) und Kanada (33 Prozent der Kupfer-Importe). Bis 1993/1994 hatten die USA übrigens nationale strategische Lager für Kupfer angelegt, welche aber in diesen Jahren aufgelöst wurden.
    Da Kupfer bei so vielen Anwendungen eingesetzt wird – Stromleitungen, Klimaanlagen, Münzen, Elektrotechnik und vieles mehr –, hängt die Höhe der Nachfrage stark von der allgemeinen Konjunkturlage ab. Da dies weltweit gilt, ist Kupfer auch ein passabler Indikator für den Zustand der Weltwirtschaft. Ein Blick auf die Entwicklung der weltweiten Kupfernachfrage kann mehr Erkenntnisse über den Zustand der Weltwirtschaft liefern als manche Analyse. Wenn Sie auf Kupfer setzen, dann setzen Sie auch mehr oder weniger auf den Zustand beziehungsweise die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft. Darüber sollten Sie sich entsprechend eine klare Marktmeinung bilden.
    Ein weiterer Faktor, den Sie berücksichtigen sollten, ist die Höhe der Kupferlagerbestände. Die Londoner Metallbörse (LME) veröffentlicht dazu Zahlen. Tendenziell gilt: Hohe und stark steigende Lagerbestände sind ein Zeichen für ein Überangebot und machen schwächere Notierungen wahrscheinlich – und natürlich umgekehrt.
    4.12 Palladium

    Abbildung 19: Palladium gibt es auch in Barrenform zu kaufen; Quelle fotolia.de
    Palladium bildet zusammen mit Platin, Ruthenium, Rhodium, Osmium und Iridium die Gruppe der Platinmetalle. Es handelt sich um Edelmetalle mit ähnlichen chemischen Eigenschaften.
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