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Mehr als nur Traeume

Titel: Mehr als nur Traeume
Autoren: Jude Deveraux
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ihrer Liebe den Lauf der Geschichte so vorteilhaft verändern konnten? Kit hatte weitergelebt, Lady Margaret hatte weitergelebt, James hatte weitergelebt, Nicholas hatte weitergelebt. Und durch ihr Weiterleben hatten sie die Familienehre retten können, so daß heute ein Stafford in den Herzogstand erhoben war und der Königsfamilie angehörte.
    Was hatte im Vergleich dazu schon eine kleine Liebesaffäre zu bedeuten?
    Sie verließ die Teestube und ging zum Bahnhof. Sie konnte jetzt nach Hause fliegen, heim nach Amerika, heim zu ihrer Familie. Sie würde nie mehr eine Außenseiterin sein, würde nie mehr versuchen, eine Person darzustellen, die sie in Wirklichkeit gar nicht war.
    Als sie wieder im Zug nach Ashburton saß, sagte sie sich, daß sie allen Grund habe zu jubilieren. Sie und Nicholas hatten so viel erreicht. Wie viele Menschen waren wohl in der glücklichen Lage, den Lauf der Geschichte verändern zu können? Doch Dougless war diese Gnade zuteil geworden. Dank ihrer Bemühungen existierte die Familie Stafford auch heute noch, war reich und angesehen. Und man konnte herrliche Häuser aus dem sechzehnten Jahrhundert besichtigen, weil sie, Dougless, Nicholas dazu ermutigt hatte, sein Talent als Architekt zu nützen. Da gab es . ..«
    Ihre Gedanken rissen ab. Es hatte keinen Sinn, sich einzureden, was sie empfinden sollte-, denn sie fühlte sich miserabel.
    In Ashburton ging sie dann langsam zu ihrem Hotel zurück. Sie mußte das Büro ihrer Fluglinie anrufen und einen Platz für morgen im Flugzeug bestellen.
    In der Hotelhalle wurde sie von Gloria und Robert erwartet. In diesem Moment glaubte sie sich nicht in der Lage, eine Konfrontation mit den beiden überstehen zu können. Sie baute sich vor Robert auf. »Ich werde das Armband holen«, sagte sie und drehte sich dann rasch um, ehe er etwas sagen konnte.
    Er faßte nach ihrem Arm und hielt sie fest. »Dougless, könnten wir miteinander reden ?«
    Sie erstarrte, bereitete sich innerlich auf eine unangenehme Szene vor. »Ich sagte dir doch, daß ich das Armband holen werde und ich mich dafür entschuldige, daß ich es behalten habe.«
    »Bitte«, sagte er, und er sah sie dabei sanft und gütig an.
    Dougless betrachtete seine Tochter. Das Mädchen hatte nicht mehr diesen Schmollmund und diesen Blick, der ihr zu sagen schien: >Warte, dich krieg ich schon noch.< Dougless nahm nun Gloria und ihrem Vater gegenüber in einem Sessel Platz und musterte sie mißtrauisch. Lucy und Robert Sydney, dachte sie bei sich. Wie sehr ähnelte Gloria doch Kits zukünftiger Braut, und wie sehr sah Robert diesem Robert im sechzehnten Jahrhundert gleich! Und sie dachte auch daran, wie sie und Nicholas das Leben dieser beiden Menschen verändert hatten. Robert Sydney wär kein Grund geliefert worden, Nicholas zu hassen, weil Arabella nicht auf dem Tisch geschwängert worden war. Und Dougless hatte Lucy geholfen, Selbstvertrauen zu gewinnen.
    Robert räusperte sich jetzt und sagte: »Gloria und ich haben miteinander gesprochen, und wir, nun, wir meinten beide, daß wir uns dir gegenüber vielleicht nicht ganz fair verhalten haben.«
    Dougless starrte ihn mit geweiteten Augen an. In einer Phase ihres Lebens hatte sie Robert mit verbundenen Augen betrachtet. Sie hatte nur gesehen, was sie sehen wollte, hatte ihm Eigenschaften angedichtet, die er in Wirklichkeit gar nicht besaß. Als sie nun auf ihr gemeinsames Leben zurückschaute, erkannte sie, daß sie ihn nie geliebt hatte. »Was willst du von mir?« fragte sie müde.
    »Wir wollten uns nur entschuldigen«, sagte Robert. »Und wir sähen es gern, wenn du dich uns wieder anschließen würdest und mit uns den Rest der Urlaubsreise verbringst.«
    »Du kannst auch gerne vorne sitzen«, ergänzte Gloria.
    Dougless blickte verwundert zwischen den beiden hin und her. Sie wunderte sich nicht über seine Worte, denn Robert hatte sich oft entschuldigt oder das getan, was nötig war, um bei ihr zu erreichen, was er wollte. Nein, sie staunte, wie zerknirscht die beiden sie ansahen, als meinten sie auch, was sie sagten.
    »Nein«, sagte sie leise, »ich fliege morgen wieder in die Staaten zurück.«
    Robert streckte den Arm aus und nahm ihre Hand. »Heim in mein Haus, hoffe ich doch.« Seine Augen glänzten. »In das Haus, das unseres sein wird, sobald wir verheiratet sind.«
    »Verheiratet?« flüsterte Dougless.
    »Bitte, Dougless. Ich bitte dich darum, mich zu heiraten. Ich war töricht, eine Zeitlang zu vergessen, wie gut wir beide doch
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