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Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5

Titel: Mehr als die Summe - Star trek : The next generation ; 5
Autoren: Amigo Grafik GbR
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auf sie herabblickte.
    Schreiend sprang T’Ryssa auf die Beine und erschreckte dabei die große, violette Kreatur, die daraufhin ein durchdringendes, anschwellendes Kreischen von sich gab. Trys, die nicht den Zorn des Drachen riskieren wollte, zog sich ein paar Schritte vom Ufer des Sees zurück, denn sie wusste, dass das beinlose Geschöpf an Land nicht sehr beweglich war. Und sollte es versuchen, seine Flügel zu benutzen und auf sie zufliegen, konnte sie sich immer noch zum nahen Waldsaum zurückziehen und...
    »Einen Augenblick. Was zum Teufel mache ich auf Maravel?« Sie blickte an sich selbst herab. »Und warum bin ich nackt?« Der Drache öffnete nur seinen gezackten Schnabel und krächzte erneut, ohne damit eine Antwort zu liefern.
    Sie erinnerte sich an die
Rhea
, den Kohlenstoffplaneten, den Borg-Angriff. Sie erinnerte sich daran, dass Injektionsröhrchen in ihre Schulter eingedrungen waren. Ein Blick darauf zeigte ihr zwei kleine Einstichlöcher, die noch immer fahlgrün waren.
Es war also real! war es das?
»Wie kann ich dann aber hier sein?«, fuhr sie laut fort. »Warte mal«, sagte sie, weiterhin an den Drachen gewandt, der sich anscheinend nicht länger bedroht fühlte. Er hatte seine fledermausartigen Schwingen zusammengefaltet, ließ sich nun im seichten Wasser treiben und blickte sie mit unbewegtem Blick an.
    In ihrer Kindheit, während des allzu kurzen Jahrs, in dem ihre Mutter hier auf einer Forschungsstation der Sternenflotte gearbeitet hatte, war sie immer hierher gekommen, um mit den vergleichsweise sanftmütigen Seedrachen zu sprechen, die unweit der Kolonie lebten und gelernt hatten, dass sie von den Humanoiden nichts zu befürchten hatten, solange sie für diese keine Gefahr darstellten. Sie hatte sich vorgestellt, dass ihr würdevolles Auftreten eine Intelligenz verbarg, die größer war, als die Wissenschaftler behaupteten, dass sie sie an ihrer kosmischen Weisheit teilhaben lassen würden, wenn sie nur die richtige Frage auf die richtige Art und Weise stellte. In ihrer Gegenwart hatte sie sich immer seltsam geborgen gefühlt. Vielleicht nicht zuletzt deshalb, weil sie sich im Gegensatz zu Lieutenant Commander Antigone Chen stets die Zeit genommen hatten, den Gedanken und Sorgen eines zehn Jahre alten, menschlich-vulkanischen Mädchens zu lauschen.
    »Warte mal«, wiederholte sie. »Unimatrix Zero. Ich habe darüber gelesen. Manche Leute, die assimiliert werden, weisen eine Mutation auf. Sie können eine virtuelle Traumwelt erschaffen, wenn sie regenerieren.«
    Der Drache legte seinen knochigen Schädel schief. Er wirkte skeptisch.
    »Nein, du hast recht«, erklärte sie ihm. »Schon richtig, die Königin hat Unimatrix Zero abgeschaltet. Oder Janeway war es, keine Ahnung. Läuft auf das Gleiche hinaus. Aber könnte das hier eine Art persönlicher Unimatrix Zero sein? Meine eigene kleine Regenerationstraumwelt zwischen zwei Schichten, in denen ich Leute töte und assimiliere?« Sie blickte erneut auf die Einstiche in ihrer Schulter. »Aber warum tut mir dann alles weh?« Sie versuchte, den Schmerz wegzuwünschen, aber es klappte nicht. Sie versuchte, sich das Waldelfenkostüm herbeizurufen, das sie als Kind im Geiste immer getragen hatte, wenn sie zum Spielen in den Wäldern gewesen war, grüne und braune Lederkleider mit einem Bogen und einem Köcher auf dem Rücken. Aber ihr geschmeidiger Körper blieb unbeirrbar nackt.
    Sie seufzte. »Also entweder habe ich weniger Fantasie, als ich dachte«, erklärte sie dem Drachen, »oder ich bin wirklich hier auf Maravel. Aber wie ist das möglich? Ich war hundert Sektoren entfernt! Und hatte Borgitis im Endstadium!«
    Der Drache ließ ein weiteres Kreischen hören, reckte seinen dünnen Hals und bewegte seinen bootsförmigen Unterleib, um sich umzudrehen, wobei er seine Flügel als Paddel einsetzte. Dann schlug er kraftvoll mit seinen Flügeln und erhob sich aus dem Wasser. »Ach, komm schon, so schlimm war es auch nicht«, rief ihm Trys nach.
    In diesem Moment vernahm sie das Geräusch von Luftgleiterturbinen, die sich ihr näherten. Dazu gesellte sich das Flirren eines Transporters, als Leute in einem weiten Kreis um sie herum auftauchten, direkt zwischen den Stämmen der gewaltigen Mammutbäume. Trys erinnerte sich daran, dass sie nackt war und machte Anstalten, sich zu bedecken ... doch dann hielt sie inne.
Okay, entweder träume ich oder hier geht etwas wirklich Großes vor sich, und ich bin die Einzige, die ihnen davon erzählen kann. So
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