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Medizin der vier Temperamente

Medizin der vier Temperamente

Titel: Medizin der vier Temperamente
Autoren: GU
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aber wird vom Hochmütigen auf eine falsche Weise angestrebt. Kein Mensch ist absolut; kein Mensch hat sich selbst auf die Welt gebracht. Jeder Mensch ist ein Geschenk! Für das richtige Verhältnis zu sich selbst und zu den Mitmenschen bedeutet das: Die wahre Größe des Menschen liegt nicht darin, sich auf Kosten anderer aufzuwerten, sondern sich und andere als Geschenk anzunehmen. Ein gutes Heilmittel gegen die Arroganz ist die Erinnerung an eigene Fehler: Wer sich vor Augen führt, was er im Leben schon alles vermasselt hat, der kann mit dieser Erinnerung einen gelegentlich auftretenden Anflug von Größenwahn abwehren.
    Tabelle der sieben Seelentiere
Tier
Fehlhaltung
Ziel
Heilmittel
Psychosomatik
Schwein
Fresssucht
Wissen
Fasten
Übergewicht, Essstörungen, Arteriosklerose
Affe
Exzesse
Gespür
Meditation
Erschöpfung, Auszehrung, Vergiftung
Maulwurf
Habsucht
Engagement
Schenken
Verstopfung, Verspannung, Atembeschwerden
Bär
Zorn
Tapferkeit
Frustration aufdecken
Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Herzprobleme
Esel
destruktive Schwermut
Gelassenheit
Barmherzigkeit mit sich üben
Schwäche, Depression, Nervosität
Hund
Neid
Treue
Verlustangst meistern
Gallen- und Leberprobleme
Löwe
Hochmut
Souveränität
Erinnerung an Fehler
labile Scheingesundheit

Die inneren Sinne
    Der Mensch verfügt über ein reges geistiges und emotionales Innenleben. Diesem genügend Raum zu geben, trägt zu seiner Gesundheit bei.
    Jeder Mensch weiß, dass er fünf äußere Sinne hat: Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten. Darüber hinaus gibt es aber auch die inneren, geistigen Sinne, die für unsere Kreativität und Spiritualität sowie für die Kunst zuständig sind.
    Der mittelalterliche Theologe und Mystiker Bonaventura hat die Lehre der geistigen Sinne besonders eindringlich beschrieben: Der Mensch hat äußere Sinne, mit denen er die sinnenfällige Welt wahrnehmen kann. Arm ist freilich der Mensch, der dieser sinnlichen Außenwelt völlig verfallen ist und gar nicht mehr merkt, dass er auch innere Sinne hat. Reich ist hingegen der Mensch, der innerlich sehen oder hören kann, auch wenn er äußerlich nichts sieht oder hört: So sieht zum Beispiel jeder Künstler und Architekt den inneren, noch nicht sichtbaren Entwurf, bevor er ihn sichtbar zu Papier bringt. So hört jeder Komponist innerlich die noch nicht äußerlich hörbare Musik, bevor er sie dann auf dem Piano hörbar spielt. Ist die Lebendigkeit der inneren Sinne nun einfach eine Naturanlage oder gibt es Übungen, mit denen der Mensch die inneren Sinne erwecken, reinigen und schärfen kann? Bonaventura plädiert für Letzteres, ohne die Existenz von speziellen Talenten zu bestreiten: Jeder Mensch hat innere Sinne, aber bei den meisten sind sie verroht, verwildert und erkrankt. Lernen Sie eine wirksame Therapie für die abgestumpften inneren Sinne kennen!
Training und Nahrung
    Natürlich kann man die inneren, geistigen Sinne nicht im wörtlichen Sinne gesund ernähren, trainieren oder mit Medikamenten behandeln. Und dennoch enthalten gerade die beiden Stichworte »gesunde Ernährung« und »Training« eine gute Erklärung, warum sich die inneren Sinne bei vielen Menschen in einem so schlechten Zustand befinden: Wer den geistigen Sinnen niemals Nahrung gibt, muss sich nicht wundern, wenn sie inzwischen verhungert sind! Wer sie niemals trainiert hat, muss damit rechnen, dass sie inzwischen völlig verkümmert und kraftlos sind. Wie aber ernährt und trainiert man die inneren Sinne richtig?
    Die inneren Sinne können sehr leicht über die äußeren Sinne lahmgelegt werden: Wer sich ständig mit Bildern des Fernsehens und Internets sowie mit musikalischen Konserven berieselt, der überernährt seine äußeren Sinne und lässt eben dadurch seine inneren Sinne verhungern. Es mag paradox klingen, aber die beste Nahrung der inneren Sinne ist ein striktes Bilder- und Musikfasten der äußeren Sinne für eine begrenzte Zeit. Die einfachste Möglichkeit, die inneren Sinne aufzuwecken und zu kräftigen, ist daher, sich für ein paar Tage an einen Ort zu begeben, an dem es echte Stille gibt – eine Hütte in den Bergen, ein Kloster, die eigene Wohnung, ein ausgiebiger Spaziergang durch die Natur, eine Bergtour und so weiter. Schon nach kürzester Zeit melden sich die inneren Sinne: Auf einmal steigen des Nachts wieder Traumbilder auf. Kreative Geistesblitze tauchen aus dem Nichts auf. Völlig unvorbereitet rührt das, was wir bei einem Spaziergang äußerlich sehen, hören, schmecken und
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