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Meditation

Meditation

Titel: Meditation
Autoren: Ajahn Brahm
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da ganz unmittelbar, was das ist, worauf wir hier hinauswollen. Weil der Körper von Natur aus mit Schmerz behaftet ist, streben wir ins Reich des Geistes, um uns vom Körper zu lösen, uns über ihn zu erheben. Wenn das ganz gelungen und unumkehrbar geworden ist, seid ihr Nicht-Wiederkehrer und werdet nie wieder in der Welt der Körperlichkeit geboren. Bekommt ihr eure Meditation nicht auf die Reihe – wer weiß, wo eure nächste Geburt dann sein wird.
    Die Tür zum Todlosen steht offen
    Das Glück der Freiheit könnt auch ihr erleben. Da versteht ihr die Lehren des Buddha und werdet unabhängig. Ihr braucht niemanden mehr, und was irgendein anderer sagt oder tut, berührt euch nicht mehr. Ihr setzt euch ganz für euch allein hin, überlasst euch der Glückseligkeit und seid frei. Hättet ihr das nicht gern? Es steht euch frei, ihr könnt es. Wenn ihr noch nicht so weit seid, ist es nur eine Frage der Zeit. Die Tür zum Todlosen steht offen. Es steht euch frei, durch diese Tür zu gehen und nie wieder alt und krank zu werden und zu sterben. Lasst dies das letzte Mal sein.

11 Die Samadhi-Pyramide
    11 Die Samadhi-Pyramide
    EINER DER MÖNCHE, die ich ganz besonders mochte, war Ajahn Tate. Er sah auch wirklich aus wie ein Arahant . Ich werde nie den Augenblick vergessen, in dem ich ihn das erste Mal in seinem Kloster in der Provinz Nong Kai am Mekong sah. Der thailändische König hatte hier eine Halle für ihn bauen lassen, Mandapa auf Thai, die in einer für ein Waldkloster geradezu verschwenderischen Weise gestaltet war. Ich habe den Augenblick, in dem ich diese Halle betrat, noch deutlich vor Augen. Sie war wunderschön gestaltet, man hatte einen herrlichen Blick über den Fluss, und da saß in einer Ecke in einem Sessel dieser alte Mönch. Dieser Anblick und seine ganze Ausstrahlung machten gleich deutlich, dass er vollkommen in Frieden war, ein heiliger Mönch. Eigentlich, dachte ich, gehört er unter einen Baum mit nichts als der belaubten Krone über sich. Aber der König hatte nun einmal diesen Platz für ihn bestimmt, das war sein Schicksal, wenn man so will.
    Ich hatte mir alle möglichen Fragen zurechtgelegt, die ich dem großen alten Mönch stellen wollte. Sie entfielen mir, als ich an ihn herantrat – was die ganze Reise eigentlich gegenstandslos machte, so könnte man denken. Ich fragte nichts. Stattdessen kam ein Satz heraus, der schon geradezu etwas Weises hatte. Ich sagte, die Antworten selbst zu finden sei sicher besser, als Fragen zu stellen. Er lächelte. Er sagte: »Ja, das ist die richtige Einstellung.«
    Anstatt uns an andere zu wenden, sollten wir uns bemühen, die Wahrheit selbst zu finden und zu erkennen, dass wir selbst für unseren Lebenswandel, unseren Frieden, unsere Weisheit zuständig sind.
    Die Dinge einfach halten
    Wir leiden heute vielfach an Informationsüberflutung. Viele haben Unmengen von Dhamma -Vorträgen auf ihren iPods. Im Kloster haben wir sämtliche Suttas auf Pali, Chinesisch, Thai und Englisch, etliche sogar auf Deutsch. Auch über den Computer im Büro sind sie alle einsehbar. Wir haben so viel Dhamma greifbar, dass man sich manchmal fragt, wie viel überhaupt nötig ist. In der Zeit des Buddha haben die Leute vielleicht ein einziges Sutta gehört, und manchen genügte das, um die Wahrheit zu erkennen und zu einem ausgeglichenen, glücklichen Leben zu finden. Heute stopfen wir uns geradezu mit Information voll. Immer mehr Menschen sind übergewichtig, weil sie zu viel essen, und genauso werden die Gehirne zu »dick«, weil wir einfach zu viele Informationen aufnehmen. Wenn wir sie nicht verarbeiten können, bringen sie uns nur durcheinander. Rufen wir uns also in Erinnerung, dass die Lehren des Buddha im Kern sehr klar und einfach sind: Tu nichts Schlechtes, handle recht und läutere den Geist (Dhp 183). Man könnte sagen, das laufe eigentlich auf eine einzige Sache hinaus, auf den Pfad der Güte, des Friedens und der Harmonie. Die simpelsten Lehren sind oft die besten.
    Als Buddhisten gehen wir also den Weg der Freundlichkeit und halten uns an die Gebote. Natürlich genügt es nicht, diese Dinge nur im Sinn zu haben, wir müssen sie in die Tat umsetzen, allein dann schaffen sie Frieden, Freiheit und Harmonie. Es kommt auf das an, was wir tun , und das richtige Tun ist an seinen Ergebnissen und Folgen zu erkennen. Deshalb sagte der Buddha zum ehrenwerten Upali, ob etwas mit dem Dhamma übereinstimme und der rechte Weg sei, bemesse sich daran, ob es Frieden und Freiheit
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