Meditation für Einsteiger. (Wege zu innerem Frieden) (German Edition)

während derer Sie nicht mehr denken, sondern nur noch in einer wunderbaren Stille schwelgen. Diese Stille ist unsere wahre Heimat, aus ihr wurden wir geboren, in ihr leben wir und zu ihr kehren wir eines Tages zurück. Das, was uns am meisten Angst macht, nämlich die Auflösung unserer Persönlichkeit, mit der wir uns im Alltag identifizieren, verliert in der Meditation seinen Schrecken. Wir erkennen uns in der Stille nämlich als ein Wesen, das eine Existenz jenseits des Körpers, der Gedanken und der Gefühle besitzt.
     
     
    Meditation ist freudiges Teilnehmen
     
    Meditation soll nicht zum Abwenden von der Welt durch Askese und Leiden führen, sondern ein Hinwenden zu ihrem innersten Kern durch freudiges Teilnehmen sein. Sie soll auch keine Bestrafung sein, sondern eine Belohnung. Daher ist es auch besser, jeden Tag mit Freude fünf Minuten lang zu meditieren als zwanzig Minuten mit schmerzendem Rücken und zusammengebissenen Zähnen durchzuhalten. Die Erfahrung der inneren Stille kann nicht erzwungen, sondern nur erbeten werden.
     
    Meditieren Sie daher niemals länger, als es Ihnen angenehm ist und Ihnen Freude bereitet. Es geht nicht darum, Grenzen zu durchbrechen, sondern liebevoll mit sich selbst umzugehen, um sich selbst kennen zu lernen. Wer hart oder ungerecht behandelt wird, verschließt sich, auch wenn er selbst es ist, der mit sich so hart ins Gericht geht. Wer hingegen mit Liebe und Respekt behandelt wird, kann sich öffnen und entspannen.

 
    Nach einem anstrengenden Tag dusche ich und setze mich vor dem Schlafengehen noch eine Weile auf mein Meditationskissen. ... Dann sitze ich ganz allein und doch verbunden mit allem, was lebt; dann spüre ich einen tiefen inneren Frieden, weil ich mich nicht mehr von einer Hülle aus Haut umgeben fühle, sondern spüre, wie die Begrenzungen meines Körpers durchlässiger werden und schließlich zerfließen. Ich weiß nicht mehr recht, wer das ist, der da sitzt. Ich spüre nur noch ein warmes, wohliges Pulsieren; alles Denken hört auf; ich fühle mich aufgehoben und irgendwo angekommen. Wo, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich dort zu Hause bin.
    Sylvia zur Schmiede in
    "Ich freue mich auf jeden Tag"

Das Zählen der Atemzüge
     
    Nehmen Sie wieder eine Haltung ein, die bequem genug ist, dass Sie etwa zwanzig Minuten lang in ihr sitzen können - also entweder auf einem Stuhl oder mit gekreuzten Beinen auf dem Boden -, und schließen Sie die Augen.
     
    Sie fügen der ersten Meditationstechnik nun das Element der Konzentration hinzu, indem Sie anfangen, Ihre Atemzüge zu zählen. Zählen Sie im Geiste bei der Einatmung "eins", bei der Ausatmung "zwei", bei der nächsten Einatmung "drei" und so weiter bis Sie bei "zehn" angelangt sind. Dann beginnen Sie mit der nächsten Einatmung wieder von vorn bei "eins".
     
    Wieder scheint es sich um eine besonders leichte Übung zu handeln, denn schließlich kann jedes Kind von Eins bis Zehn zählen. Aber Sie werden überrascht sein, wie schwierig es ist, Ihre Konzentration über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Wahrscheinlich werden Sie schon nach kurzer Zeit feststellen, dass Sie über "zehn" hinaus gezählt haben und vielleicht erst bei "dreiunddreißig" merken, dass Ihre Aufmerksamkeit gewandert ist. Das liegt daran, dass Sie automatisch zählen, während Sie sich gleichzeitig mit anderen Dingen beschäftigen. Sobald Sie merken, dass Sie zu weit gezählt haben, kehren Sie einfach, ohne weiter darüber nachzudenken, zu "eins" zurück, und fangen Sie wieder von vorn an.
     
    Es kann auch vorkommen, dass Sie vergessen, ob die letzte Zahl "fünf" oder "sechs" war oder welche Zahl als nächstes kommt. Auch das liegt daran, dass nur ein Teil Ihrer Aufmerksamkeit auf den Zählvorgang gerichtet ist, während ein anderer Teil darüber nachdenkt, was es abends zu essen gibt, wie spät es wohl sein mag, was das Ganze überhaupt soll und so weiter.
     
    Sinn dieser Meditationstechnik ist es, Ihre gesamte Aufmerksamkeit auf eine einfache Tätigkeit zu richten - in diesem Fall auf das Zählen von "eins" bis "zehn".

Das Geheimnis eines erfüllten Lebens
     
    In einer Welt, in der wir in jeder Sekunde unseres Lebens von Informationen überschwemmt werden, in der Millionen von Sinnesreizen wie Marktschreier ständig um unsere Aufmerksamkeit buhlen, ist es schwierig, sich auf eine Sache zur Zeit zu konzentrieren.
     
    Aber genau hier liegt das Geheimnis eines erfüllten Lebens. Nur wenn wir ganz im gegenwärtigen