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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Titel: Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie
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Ihr Gatte, der Earl of Pembroke, war nach langem Leiden verstorben und in der Westminster Abbey beigesetzt worden.
    »Ich bin wahrlich entzückt, Euch kennen zu lernen, Lady Pembroke.«
    »Ich muss die Turnierpreise überreichen. Wollt Ihr mich nicht begleiten?«, fragte Königinwitwe Isabelle.
    Als die Damen auf der Tribüne eintrafen, wo die Preise auf einem mit Samt bedeckten Schragentisch ausgestellt waren, hatten sich die Kontrahenten bereits ihrer Rüstungen entledigt, gebadet und sich umgezogen. Der junge König Edward und seine Braut, die dreizehnjährige Philippa of Hainault, kamen und nahmen neben Königin Guinevere Aufstellung. Unter tosendem Applaus überreichte sie den Siegern einen Becher aus Silber. Brianna glühte vor Stolz, als Wolf vortrat, um seinen Preis in Empfang zu nehmen. Dann gebot Isabelle mit erhobenen Händen Stille.
    »Ich freue mich, ankündigen zu können, dass der große Sieger des Turniers der Tafelrunde kein anderer als König Arthur persönlich ist. Er warf mehr Gegner aus dem Sattel als jeder andere Ritter. Er möge lange und unbesiegt herrschen!«
    Als Isabelle den goldenen Becher Mortimer präsentierte, steigerte sich der laute Jubel zu ohrenbetäubendem Lärm.
    Brianna lächelte ihrer Mutter zu. »Alle lieben sie. Isabelle ist die allseits geschätzte Mutter ihres geliebten jungen Königs und Roger der Bezwinger der verhassten Despencers.«
     
    Kurz darauf traf man sich auf dem Rasen vor dem Palast, um sich an dem üppigen Büffet zu laben, das der Bischof hatte vorbereiten lassen.
    Wolf Mortimer trat zu Brianna, und Guy Thomas nahm seine Braut Kate an der Hand. Dann gesellte sich auch Guy de Beauchamp zur Gesellschaft. Er hatte dank seines wenigstens teilweise wiederhergestellten Sehvermögens beim Turnier Guy Thomas Schildknappendienste geleistet. »Es ist das erste Mal, dass unsere ganze Familie vollzählig versammelt ist.«
    Rickard legte den Arm um seine Frau und drückte sie an sich. Cathy sah ihren Neffen Wolf nachdenklich an. »Wir sind von Frischvermählten umgeben. Wann wirst du dieser reizenden Dame einen Antrag machen?«
    Briannas Lachen stieg federleicht in die warme Nachmittagsluft auf. »Wolf und ich sind seit über zwei Jahren heimlich ein Ehepaar!«
    Wolf grinste. »Und das ist gut so. Meine Frau wird mir in einem halben Jahr einen Erben bescheren.«
    Brianna blieb die Luft weg. »Du weißt es?«
    »Natürlich. Ein wenig Intelligenz musst du mir schon zugestehen, Liebling.« Er drückte sie an sich. »Die Frage ist nur, warum wolltest du es vor mir geheim halten?«
    »Ich hatte Angst.«
    »Warum denn?«, fragte Wolf skeptisch.
    »Deines verdammten Stolzes wegen, natürlich! Du hast ständig diesen Unsinn von dir gegeben, dass du erst ein Kind möchtest, wenn du es mit eigenen Mitteln versorgen kannst. Da dir eben das Erbe deines Onkels Chirk zugesprochen wurde, hätte ich es dir heute Abend gesagt, das schwöre ich.«
    Jory umfing ihre Tochter. »Meinen Glückwunsch, Liebling. Ich bin ja so glücklich - die Rolle der Großmutter ist weitaus lohnender als jene der Mutter.«
    Wolf neigte den Kopf und führte seine Lippen dicht an Briannas Ohr heran. »Warum stehlen wir uns nicht davon und veranstalten ein eigenes Turnier?«
    Brianna sah lachend zu ihm auf. »Ich sollte das nicht ... aber ich tue es dennoch.«
    Wolf verbeugte sich vor der Familie. »Sicher entschuldigt ihr uns. Uns ruft eine dringende Angelegenheit.« Er nahm die Hand seiner Frau und führte sie zu den Tischen.
    Brianna murmelte mit unbewegter Miene: »Eine dringende Angelegenheit?«
    »Ein Geheimnis, das ich dir vorenthielt.«
    »Rück sofort damit heraus, du walisischer Teufel.«
    »Ich möchte es dir lieber zeigen.« Er führte sie zu den Stallungen und sattelte ihre Pferde.
    Als sie Seite an Seite durch die in saftigem Grün prangende Landschaft ritten, neckte Wolf sie: »Vorfreude ist die schönste Freude. Nicht alle Chirk-Besitzungen liegen in Wales oder im Grenzland. In Hereford hatte er auch ein Gut, das uns jetzt gehört.«
    »Ach, deshalb also hast du mich unter dem Vorwand auf Flamstead zurückgelassen, du müsstest ein paar Tage bei Adam Orleton verbringen.« »Ich bekenne mich schuldig«, gestand Wolf grinsend. »Adam wurde auf dem Gut geboren. Du weißt ja, dass Mortimer Chirk sein Vater war.«
    Sie ritten durch das kleine Dorf Bromyard und erreichten unmittelbar dahinter Mortimer-Weidegelände, auf dem sich Schafe und Lämmer tummelten. »Sind das deine Herden? Die schwarzen
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