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Medicus 01 - Der Medicus

Titel: Medicus 01 - Der Medicus
Autoren: Noah Gordon
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Sina den >Kanon der Medizin< in viel kürzerer Zeit verfaßt hatte, als er, Robert Cole, zum Übersetzen brauchte.
    Manchmal bedauerte er wehmütig, daß er nicht alle Gebote der Juden wenigstens einmal studiert hatte. Oft dachte er an Jesse ben Benjamin, schloß aber immer mehr Frieden mit seiner Vergangenheit: Es war hart gewesen, ein Jude zu sein! Einmal, als Tarn und Rob James an dem Wettlauf teilnahmen, mit dem man jedes Jahr das Fest des heiligen Kolumb in den Hügeln feierte, erzählte er ihnen, daß ein Läufer namens Karim einmal einen langen, schweren Wettlauf, der chatir hieß, gewonnen habe. Und selten - für gewöhnlich, wenn er sich mit den prosaischen Aufgaben befaßte, die typisch für den gleichmäßigen Rhythmus des schottischen Alltags waren, wenn er den Pferch ausmistete, den angewehten Schnee wegschaufelte oder Brennholz hackte -roch er die abkühlende Hitze der Wüste bei Nacht, oder er erinnerte sich an Fara Askari, die Sabbatkerzen anzündete, oder an das zornige Trompeten eines in die Schlacht stürmenden Elefanten oder an das atemberaubende Gefühl, auf einem langbeinigen, schwankenden Rennkamel dahinzufliegen. Aber dann schien es ihm, als habe er schon immer in Kilmarnock gelebt, und alles, was vorher geschehen war, sei nur eine Geschichte, die man am Feuer erzählt, wenn der kalte Wind weht. Seine Kinder gediehen, wuchsen heran und veränderten sich, seine Frau wurde mit zunehmendem Alter noch schöner. Der besondere Sinn, das Feingefühl des Medicus, verließ ihn nie. Ob er nachts an ein einsames Bett gerufen wurde oder morgens in die überfüllte Apotheke eilte, er konnte immer die Leiden der Menschen fühlen. Er bemühte sich, dagegen anzukämpfen, empfand aber - wie schon am ersten Tag im maristan - doch immer staunende Dankbarkeit darüber, daß er es war, den Gottes Hand berührt hatte, und daß die Fähigkeit, den anderen zu helfen und zu dienen, einem Badergehilfen geschenkt worden war.

Danksagung
    »Der Medicus« ist eine Geschichte, von deren Figuren nur eine Person, Ihn Sina, tatsächlich gelebt hat. Es gab zwar einen Schah Alä-al-Dawla, aber über diesen sind nur so wenige Fakten erhalten, daß die Figur dieses Namens aus einer Verschmelzung von verschiedenen Schahs hervorging.
    Der maristan wurde nach Beschreibungen des mittelalterlichen Azudi-Krankenhauses in Bagdad geschildert.
    Viel von der Atmosphäre und den Tatsachen des u.Jahrhunderts ist für immer verlorengegangen. Wo keine Aufzeichnungen existieren oder die Sachlage unklar war, habe ich bedenkenlos erfunden; das heißt, daß es sich hier um ein Werk der Phantasie und nicht um einen Ausschnitt aus der Geschichte handelt. Alle großen oder kleinen Irrtümer, die ich bei meinem Streben, Zeit und Ort getreulich nachzuzeichnen, begangen habe, gehen zu meinen Lasten. Doch dieser Roman hätte ohne die Hilfe etlicher Bibliotheken und Einzelpersonen nicht geschrieben werden können.
    Ich danke der University of Massachusetts in Amherst, weil sie mir Zutritt zu all ihren Büchereien gewährt hat, und Edla Holm vom Büro für den Fernleihverkehr an dieser Universität.
    Die Samar-Soutter-Bibliothek im Medical Center der University of Massachusetts in Worcester erwies sich als wertvolle Quelle für Bücher über Medizin und die Geschichte der Medizin. Das Smith College war so freundlich, mich als Gaststudenten einzustufen, so daß ich die William-Allan-Neilson-Bibliothek benutzen konnte, und ich stellte fest, daß die Werner-Josten-Bibliothek im Smith's Center for Performing Arts eine hervorragende Quelle für Einzelheiten bezüglich der Kleidung und Trachten ist. Barbara Zalenski, Bibliothekarin der Belding Memorial Library von Ashfield, Massachusetts, hat mich nie im Stich gelassen, ganz gleich, wie lange sie suchen mußte, um das gewünschte Buch zu finden.
    Kathleen M. Johnson, Bibliothekarin an der Baker Library der Harvard's Graduate School of Business Administration, hat mir Material über die Geschichte des Geldes im Mittelalter geschickt. Ich möchte auch den Bibliothekaren und Bibliotheken des Amherst College, des Mount Holyoke Colle, der Brandeis University, der Clark University, der Countway Library of Mediane an der Harvard Medical School, der Boston Public Library und dem Boston Library Consortium danken.
    Richard M. Jakowski, Doktor der Veterinärmedizin, Tierpathologe am Tufts New England Veterinary Medical Center in North Grafton, Massachusetts, verglich für mich die innere Anatomie von Schweinen und
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