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Media Control

Media Control

Titel: Media Control
Autoren: Noam Chomsky
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(vgl. die Vorbemerkung zu der 1979 veröffentlichten Version von Political Economy of Human Rights). Wir versuchten, die Aufmerksamkeit einiger bekannter Bürgerrechtler auf die Sache zu lenken, aber sie interessierten sich nicht dafür, vermutlich, weil es nicht um staatliche, sondern um privatwirtschaftliche Zensur ging, die für so legitim gehalten wird wie die Machtverteilung in dieser Gesellschaft.
    17. Es ist daran zu erinnern, daß das Buch kurz nach der vietnamesischen Invasion, die Pol Pot stürzte, veröffentlichte wurde, noch bevor eine ganze Flut von Flüchtlingen Zeugnis über die Geschehnisse ablegen konnte. Als wir das Buch schrieben, stammten die verfügbaren Informationen im wesentlichen aus den Jahren 1975-77, als über die Massaker im Osten Kambodschas, die, der Fachliteratur zufolge, zu den umfangreichsten der Ära Pol Pot gehörten, noch fast nichts bekannt war. Vgl. dazu Michael Vickery, Cambodia (South End, 1983), die detaillierteste Quelle, die in Großbritannien von Indochina-Spezialisten und -Journalisten umfassend und vorteilhaft rezensiert wurde, während sie in den USA praktisch unbeachtet blieb. Zu anderen Untersuchungen vgl. meine Rezensionen in: Inside Asia, wiederabgedruckt in: The Chomsky Reader, S. 289f. Wie Vickery bemerkt, haben die zahlreichen Informationen, die nach und nach auftauchten, zwar das Verständnis für die Epoche erweitert, erzwingen aber keine Revision der Auffassungen, die wir 1979 veröffentlichten. Obwohl die Parallelen zwischen Ost-Timor und Kambodscha und die von Hilfsorganisationen und Spezialisten gegebenen Einschätzungen zu Beginn der achtziger Jahre allgemein anerkannt waren, werden diese Tatsachen wohl kaum die ideologische Geschichtsschreibung der Zukunft überleben.
    18. Lacouture hatte ursprünglich behauptet, die Roten Khmei hätten 1976 damit geprahlt, zwei Millionen Menschen umgebracht zu haben, korrigierte sich aber einige Wochen später mit der Aussage, es hätten auch nur einige Tausend Tote gewesen sein können, ohne daß die Differenz von Bedeutung wäre. Tatsächlich war dies nur eine von mehreren falschen Behauptungen. Lacoutures Artikel gab sich als Rezension von François Ponchauds Cambodge année zéro aus, doch war kaum ein Verweis auf das Buch korrekt. Dennoch wurden Lacoutures Behauptungen noch lange nach ihrer Revision als Wahrheiten letzter Instanz durch die Medien weitergereicht. Zu Einzelheiten vgl. Political Economy of Human Rights.
    19. Vgl. Manufacturing Consent, Kap. 6.
    20. Tatsächlich haben wir uns zweimal mit dem Thema beschäftigt: ausführlich in: Political Economy of Human Rights, Bd. II, sowie in einem Rezensionsartikel in der Nation (1977).
    21. Vgl. Vickery, Cambodia, S. 308, S. 310.
    22. Zu Beispielen absurder und lügenhafter Behauptungen vgl. Political Economy of Human Rights, Bd. II, Kap. 6, sowie Manufacturing Consent, Kap. 6, Abschn. 6.2.8. Beispielhaft für ein Gewirr von Lügen und Falschheiten, das von manchen als »gelehrte Auseinandersetzung« betrachtet wird, ist der Artikel von Leo Labedz, »Chomsky revisited« (Encounter, Juli 1980), der auch eine bemerkenswerte Apologetik der Greueltaten in Ost-Timor enthält. Daß in dem Artikel bewußt gelogen wurde, erhellt sich auch aus der Tatsache, daß die Zeitschrift den Abdruck einer die Verfälschungen Punkt für Punkt widerlegenden Gegendarstellung verweigerte, so daß der Artikel widerspruchslos zitiert werden kann. Üblicherweise wird Dissidenten nicht zugestanden, auf persönliche Angriffe zu reagieren, so daß vermutet werden muß, die Zeitschrift fürchte die Enthüllung ihrer Fabrikationen.
    23. NYT Book Review, 27. Dez. 1970.
    24. Einige Beispiele in Bertrand Russells War Crimes in Vietnam (Monthly Review, 1967); Barry Feinberg und Ronald Kasrils, Bertrand Russell's America: 1945 - 1970 (South End, 1983). Die Bücher enthalten auch Material über die Hysterie, die Russell mit seiner Offenlegung unbequemer Wahrheiten auslöste.
    25. Außerdem gibt es noch jene, die erklären, warum die Medien bei ihrer Ablehnung von Autorität sich im Irrtum befinden und die damit erforderliche Prämisse durch stillschweigende Anerkennung verstärken.
    26. Landrum R. Bolling (Hg.), Reporters under Fire: U. S. Media Coverage of Conflicts in Lebanon and Central America (Westview, 1985).
    27. Es handelt sich dabei zumeist um Exzerpte.
    28. Zu diesen Themen vgl. Manufacturing Consent, Kap. 5 und 6.
    29. Einige haben sich dadurch täuschen lassen, daß die New York Review of
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