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Media Control

Media Control

Titel: Media Control
Autoren: Noam Chomsky
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Kollegen, darunter die englische Königin, im Verein mit dem weltweiten Zionismus und anderen verwerflichen Elementen den internationalen Drogenhandel lenken und leiten. Das sind natürlich alles »verborgene Pläne«, die der geübte Nachforscher jedoch ans Licht befördern kann.
    81. Hervorhebung von mir.
     

Editorische Nachbemerkung
    Die deutsche Ausgabe von Noam Chomskys Reflexionen über die Funktion der Medien in der Marktdemokratie besteht aus zwei verschiedenen Publikationen des Autors zu diesem Thema: Die Einleitung folgt dem Band Media Control (New York, 2. Aufl. 2002), Hauptteil und Anhang sind dem Buch Necessary Illusions (Toronto, 4. Aufl. 1998) entnommen. Die fünf Kapitel des Hauptteils sind im Original überarbeitete Versionen von fünf Vorlesungen, den »Massey Lectures«, die Chomsky im November 1988 gehalten hat und die vom Radiosender der Canadian Broadcasting Corporation ausgestrahlt wurden. Für die Buchausgabe hat Chomsky jedes dieser Kapitel mit z.T. sehr umfangreichen Anhängen versehen, von denen in die deutsche Edition nur ca. ein Drittel übernommen wurde, mit dem Ziel, die methodologische Vorgehensweise und den geschichtlichen Hintergrund von Chomskys Argumentation so klar wie möglich herauszuarbeiten. In den Kapiteln des Hauptteils wurden vorsichtige Kürzungen vorgenommen, um Redundanzen und die Wiedergabe allzu detaillierter, nur Insidern verständlichen Auseinandersetzungen mit der Berichterstattung der US-Medien zu vermeiden.
    Angesichts der in Europa geführten Diskussionen um Macht und Ohnmacht der Medien dürfte Chomskys These von den Medien als Progaganda-Agenten der Regierung geradezu provozierend einfach klingen. Allerdings entwickelt er seine Analysen am Beispiel einer Demokratie, in der die enge Verflechtung von wirtschaftlicher und politischer Macht nicht nur die Regel ist, sondern auch die Politik bestimmt. Sorgt die Regierung in Washington für günstige Handelsbedingungen und Absatzmärkte, kann sie auf den Patriotismus der Konzerne auch in Kriegs- und anderen Krisenfällen zählen; entscheidend ist dabei, ob ein bewaffneter Konflikt »sich rechnet«, dem dann die Medien ihre - propagandistische - Unterstützung gewähren. Dieser Nexus zwischen Wirtschaft, Politik und Medien (den auf andere Weise Silvio Berlusconi in Italien repräsentiert) ist für Chomsky der Garant für die Voraussagen des von ihm und Edward Herman entworfenen Propaganda-Modells: Historisch vergleichbare Handlungen und Ereignisse werden der Freund/Feind-Logik unterworfen; die im Mainstream betriebene Medienanalyse und -kritik läßt nur ein begrenztes Spektrum konfligierender Auffassungen zu; das Propaganda-Modell selbst bleibt in diesen Diskussionen unberücksichtigt. Daß hier keine - Chomsky immer wieder gern vorgeworfene - Verschwörungstheorie im Spiel ist, sondern die Mechanismen des Zusammenspiels von Institutionen und Machtinteressen bloßgelegt werden, dürfte aus Chomskys Analysen besonders klar hervorgehen. Viele Beispiele für seine Thesen bezieht Chomsky dabei, bedingt durch die Entstehungszeit der Vorlesungen, aus der Mittelamerika-Politik der Regierung Reagan, die mittlerweile weitgehend ins memory hole der Geschichte gewandert sein dürfte.
    Ferner nutzt Chomsky das Modell, um mit ein paar liebgewordenen Medien-Mythen aufzuräumen: Nicht die angeblich kritische Berichterstattung in Presse und Fernsehen half den Vietnam-Krieg beenden, sondern die Intervention der Wirtschaft und die pazifistischen Bewegungen, und Nixon stürzte wegen einer vergleichsweisen Lappalie, deren Aufdeckung den Zeitungen (noch gefördert durch den Watergate-Film) eine journalistische Tapferkeitsmedaille bescherte, während sie zehn Jahre später Reagans alles andere als zimperliche Mittelamerika-Politik unterstützten, zumindest aber diskret beschwiegen. Chomsky interessiert dabei nicht der Pulitzerpreis, den die Washington Post für ihre investigativen Reportagen erhielt, sondern die Frage, was im offiziellen politischen Diskurs der Vereinigten Staaten als »Verbrechen« gilt und was nicht. Daß hier, je nach Opportunität und Großwetterlage, mit zweier - wo nicht gar dreierlei Maß gemessen wird, ist das Thema aller seiner Bücher zur US-amerikanischen Politik, und daß man die Opfer kriegerischer und terroristischer Konflikte nicht gemäß der Freund/Feind-Logik, sondern gar nicht gewichten sollte, auch und gerade in der medialen Berichterstattung, ist sein moralpolitischer Grundsatz. Bis zu dessen
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