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Mecklenburger Winter

Mecklenburger Winter

Titel: Mecklenburger Winter
Autoren: Chris P. Rolls
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Linksträger. Mensch, schau woanders hin, sonst sabberst du noch. Er schluckte und versuchte das Ziehen in den Lenden zu ignorieren. Wieso trägt ein so attraktiver Typ auch noch enge Hosen? Das gehört verboten. Und dann noch dieses nette Lächeln und der schüchterne Blick durch die Haarfransen … Hat der eine Ahnung, wie verführerisch er aussieht? So was läuft hier nicht gerade oft herum. Oh Mann, ich bin echt ein geiler Lüstling geworden in den langen Monaten des Mecklenburger Winters.  
    „Ein Schulpraktikum als Bereiter“, fuhr Leon fort. Kai japste auf und hielt sich gerade noch rechtzeitig die Hand vor den Mund. Hustend überspielte er die Situation. Diese Bilder, die bei Leons Worten ungewollt in den Kopf schossen ... Böse, böse.  
    „Oder auch Pferdewirt“, erläuterte Leon, dem zum Glück wohl entgangen war, welche unanständigen Gedanken Kai gehabt hatte. „Ich möchte nach der Schule weiter mit Pferden arbeiten.“ „Ach so.“ Kai hustet und musterte Leon unverhohlen interessiert. „Du hast aber keine O-Beine“, stellte er fest und schmunzelte. „So wie John Wayne.“
    „Natürlich nicht.“ Leon lachte. „Sehe ich aus wie ein alter Cowboy? Und außerdem ist das ein dummes Vorurteil.“
    Autsch . Treffer. Nein, wie ein Cowboy sieht er echt nicht aus. Zumindest kein alter. Erneut ließ er seinen Blick über den schlanken Körper Leons gleiten. Wie er wohl ohne die dicke Jacke aussieht? Ich liebe solch sportliche Typen.  
    „Was schaust du denn so?“, erkundigte sich Leon unsicher. „Du siehst total geil aus in diesen Hosen.“ Kai seufzte und beobachtete belustigt Leons verblüffte Reaktion. „Wie bitte?“ Verwirrt wandte dieser den Kopfund gleich darauf wieder auf die Straße. „Ich stelle fest, dass du zum Anbeißen aussiehst, in dieser Hose. Richtig scharf.“ Kais intimster Freund zuckte einvernehmlich. Leon hingegen leckte sich nervös über die Lippen. „Was soll das denn?“ Seine Hände hielten das Lenkrad umklammert.
    „Hm, ich würde sagen, ich flirte ein wenig mit dir“, erklärte Kai ehrlich und lächelte ihn mit einem Hochziehen der Augenbrauen an. Es kam immer auf einen Versuch drauf an, fand er. Wer nicht wagt, der nie gewinnt und er war definitiv ein Gewinnertyp.
    Der Wagen machte einen winzigen Schlenker, als Leon das Lenkrad fester fasste. Irritiert blinzelten die graugrünen Augen unter den Haarfransen.
    „Aber ... du kannst doch nicht einfach mit mir … flirten“, begann er unsicher, „Ich bin … doch … ein ...“
    „Ja, ich auch.“ Kai unterbrach ihn lächelnd: „Soviel kann ich schon erkennen. Und genau deswegen sage ich dir ja auch, dass mir nicht nur dein Hintern gefällt sondern auch der Rest. Zumindest, was ich davon erkennen kann.“ Der Wagen machte einen gefährlichen Schlenker zur Seite. Leon zuckte zusammen und starrte Kai verblüfft an. „Pass lieber auf die Straße auf.“ Kai amüsierte sich insgeheim köstlich, dass er den jungen Mann so leicht aus dem Konzept bringen konnte. Es war vielleicht ein bisschen gemein, andererseits war er noch nie auf den Mund gefallen. Leon gefiel ihm einfach richtig gut.
    „Was soll das?“ Leons Stimme klang eindeutig verärgert. „Hat dir noch nie jemand Komplimente gemacht?“, gab Kai zurück und zwinkerte ihm zu. „Nein“, begann Leon zögerlich, als ob er erst darüber nachdenken müsste. „Nie … so.“
    „Himmel, hat dir etwa noch nie ein Mädchen gesagt, wie süß du aussiehst?“, hakte Kai ungläubig nach. Das ist doch nicht sein Ernst, oder? „Nein“, gab Leon zu und rutschte unruhig hin und her. „Dann sind die Mädels, die du kennst, alle blind und dämlich, würde ich sagen“, setzte Kai noch einen drauf. „Naja, wenn ein Mädchen so etwas zu mir sagen würde, wäre es ja auch okay.“ Leon vermied den Blick seitwärts. „Da ist das ja auch was ganz anderes.“
    „Ach ja?“ Kai lächelte spöttisch. „Nun ich stehe eben auf Kerle und du fällst haargenau in mein Beuteschema. Zudem hast du mich gerade gerettet, da ...“ Um ein Haar verriss Leon das Lenkrad, sein Kopf fuhr zu Kai herum und sein Gesicht spiegelt unerwartet Entsetzen wieder. Er beherrschte sich sofort und starrte geradeaus, doch sein Blick huschte unsicher hin und her. „Hey, keine Sorge, ich falle nicht gleich über dich her, nur weil ich schwul bin.“ Der Junge ist echt herrlich. Kai konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihn etwas zu provozieren. „Da … daran habe ich gerade auch gar nicht
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