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Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)

Titel: Meckerfritz - 1: Bissige und ironische Betrachtungen des Alltags. (German Edition)
Autoren: Lutz Spilker
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olé, olé, holla…
     
    In Liedern scheint sich ohnehin eine andere Welt abzuspielen. Da wird gerne mal einem „Zigeunerjungen“ nachgeweint, dennoch er ein „Sinti“ oder ein „Roma“ ist, manche wissen es selbst nicht genau. Aber auf die Worte reimt sich nichts und sie versprühen so gar keine Romantik. Das „Zigeunerschnitzel“ mit der „Zigeunersauce“ mundet noch immer straffrei, denn ein „Romaschnitzel“ zu bestellen, verwirrte selbst den hartgesottensten Kellner.
     
    Auch andere Worte wie z.B. „Kanake“ oder „Spaghettifresser“ können zum Verhängnis werden. Sich also politisch korrekt auszudrücken muss zur Lebensaufgabe geraten und so manche lose Lippe führte bei Unterlassung geradewegs vor den Staatsanwalt. Wer weiß schon, das ein „Macker“ auch ein kastrierter Esel sein kann, oder der „Idiot“ als medizinischer Fachbegriff für einen Schwachsinnigen gilt und somit als Beleidigung auszulegen wäre.
     
    Was in China so alles auf dem Teller, bzw. zwischen den Stäbchen landet ist für unsere Mägen kaum verdaulich, geschweige für den Gaumen schmackhaft. Auch spielt hier zu Lande das Tierschutzgesetz eine entscheidende Rolle. Dort eher weniger. Kulturen gedeihen nun mal unterschiedlich, weshalb man in España auch gerne und zur offensichtlichen Gaudi des Publikums Stieren das Leben verkürzt. Die Art und Weise ist recht bestialisch, zugegeben.
     
    Gestern noch ein „Kümmeltürke“, heute schon Migrant.
     
    Neue Begriffe bereichern unseren Wortschatz. Von der Kapitulation zur Migration, welch’ eine Karriere für dieses Land. Vom Tellerwäscher zum Millionär, heißt es anderswo. Kulturen gedeihen nun mal unterschiedlich, wie schon erwähnt wurde. Und so schert sich in den ländlicher gelegenen Regionen kaum jemand um die Gestaltung gewisser Idiome, sieht man dort selbst den Bewohner der Nachbargemeinde schon als potentiellen „Ausländer“ an.
     
    Zu’greiste oder Touristen als „Bazi“ zu titulieren ist nicht schlimm, sie verstehen es ja eh nicht. Auch der „Saupreiß“ macht gute Mine zu bösem Spiel, denn es sind schließlich Landsleute, die Bayern. Und die, ja die, ja die eben, die sind mit ihrer Lederhose gestraft genug, die „Arschbackenjodler“. Und so besitzt jede Region ihre Eigenheit, ihren Charakter. Die Hessen habbe en „Dubbe“, die Holländer können nicht Fußball spielen, alle Amis kauen ständig Kaugummi, die Engländer können nicht kochen, die Österreicher geben uns beim Grand Prix keine Punkte, beim Chinesen steht der Hofhund auf der Speisekarte, die Polen haben Leim an den Fingern, die Schotten sind geizig und die Deutschen sind „Kartoffelfresser“ oder „Krauts“.
     
    Hier wird niemand diskriminiert, beleidigt oder in seiner Person geschmälert. Alles ist in Butter und die Sonne lacht sogar bei Regen. „Kunta Kinte“, „Ali“ und „Luigi“ sind überall zuhause, müssen eine Menge ertragen und über sich ergehen lassen. Und dass man Süßwaren oder Tellergerichte nach ihnen benannte, interessiert sie recht wenig. Selbst der knuddelige „Knut“ lässt sich anknabbern. Wenn auch nur als Gummibär aus der Tüte.
     

Stehpinkler
     
    Stehpinkler sind… und anstatt der drei Punkte folgt dann, in fast schon gewohnter Manier, eine Kanonade aneinandergereihter Schimpfworte übelster Sorte. Diese Beschimpfung gilt jener Person, welche sich erdreistet stehend zu urinieren. Nein, das müssen nicht immer Männer sein, dennoch sie als bevorzugtes Objekt gelten. Auch die Weiblichkeit ist mit von der Partie, wenn es ums Wasserlassen geht.
     
    Frauen schaffen „es“ zwar auch im Stand, schaffen es aber auch gerne aus der Hocke, wie man im Freien selbst ohne Fernglas erkennen kann. Die Damen sehen sich gerne als sogenannte Sitzpinkler. Hier geht es keinesfalls um die Bequemlichkeit, obgleich sitzen erheblich komfortabler ist, als vergleichsweise stehen. Auch liegt es nicht an der Anatomie, denn auch die weibliche Harnröhre lässt sich „steuern“. Eine damit verbundene Treffsicherheit wäre somit gewährleistet.
     
    Selbst die Mediziner bestätigen, dass es kaum einen Unterschied macht, ob man sitzend oder stehend sein Geschäft zu verrichten in der Lage ist. Die Blase wird in beiden Fällen gut geleert, was nur im eigentlichen Sinne der Verrichtung sein kann. Liegt es womöglich an der Garderobe? Männer hätten vorne immer so gelbe Flecken, heißt es. Frauen haben Slipeinlagen, heißt es. Sollten Männer also auch zu diesen
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