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MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)

Titel: MAYA LINDON: Und die Macht der Magie (German Edition)
Autoren: Christina Atzeni
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der Innenarchitekt ganze Arbeit geleistet hatte.
    Etwas abgesetzt über der Bar verlief eine Art Empore, die wohl den VIPs vorbestimmt war, denn bei den Treppenaufgängen sah ich wieder die Security-Typen stehen. Nachdem wir uns einen ersten Überblick verschafft hatten, bahnten wir uns einen Weg durch die Masse und stellten uns an einen freien Platz an der Bar.
    „ Darf ich euch was bringen?“, fragte uns die Barkeeperin schreiend, um gegen die laute Musik anzukommen.
    „ Zwei Strawberry-Daiquiri!“, schrie ich zurück.
    Nina beugte sich zu mir.
    „ Das muss das Schlaraffenland sein. So viele tolle Kerle auf einem Fleck hab ich noch nie gesehen. Komm lass tanzen“, sagte sie hibbelig.
    „ Geh du nur. Ich bleib hier und pass auf unsere Getränke auf.“
    In Wirklichkeit wollte ich indes nach Kevin Ausschau halten. Ninas Blick verriet mir auch gleich, dass sie mir meine Ausrede nicht abkaufte.
    Ohne Widerspruch wandte sie sich ab und glitt durch die Menschenmassen Richtung Tanzfläche. Sie war völlig in ihrem Element. Mit dem Rücken an die Bar gelehnt und meinem Strawberry-Daiquiri in der Hand, begann ich, die Diskothek nach Kevins Gesicht abzusuchen, konnte ihn jedoch nirgends entdecken. Ich nahm einen Schluck aus meinem Glas, während mein Blick zur Empore wanderte. Es war tatsächlich ausnahmslos voll. Sämtliche Nischen auf der Empore waren belegt. Meine Augen schweiften umher und blieben plötzlich an einem Typen hängen, der in einer der VIP-Nischen, mit dem Rücken am Geländer gelehnt, dastand. Als hätte er bemerkt, dass ich ihm Löcher in sein Kreuz starrte, drehte er sich um und schaute mich direkt an. Mein Herz begann zu pochen. Es war Kevin, der mich ausdruckslos anblickte. Eine gefühlte Ewigkeit stand ich da, wie zur Salzsäule erstarrt, bis er sich abwandte und mir wortwörtlich seinen Rücken zeigte. Ich schüttelte mich kurz, um mich aus meiner Lähmung zu befreien. Enttäuschung machte sich in mir breit, auch, wenn ich nicht sicher war, was ich erwartet hatte. Ihn überhaupt in dieser Masse von Menschen zu entdecken, war eigentlich schon mehr, als ich gehofft hatte.
Mach dich jetzt nicht lächerlich, es ist bloß ein Junge!
    Bis auf Paco schienen alle WAUs da zu sein. Ich war überzeugt, dass bei dieser Auswahl an Kerlen für Nina deshalb nicht gleich die Welt untergehen würde. Ich zwang mich dazu, nicht permanent in Richtung Kevin zu glotzen, der mir ohnehin keine weitere Aufmerksamkeit schenkte, und blickte wieder zur Tanzfläche. Aus den Boxen dröhnte mittlerweile die Stimme von Rihanna. Nina tanzte mit kreisenden Hüftbewegungen zu
Where have you been,
und ein südländischer Typ baggerte sie wild an. Er sah mit seiner dunklen Anzugshose, dem bis zum Bauchnabel aufgeknöpften roten Hemd, dem von Pomade fett glänzenden Haar und seinen Goldkettchen aus, wie ein Super-Macho. Genau solche Typen konnte Nina überhaupt nicht leiden. Ich beobachtete, wie er sie von hinten antanzte, ihr sogar ziemlich penetrant auf die Pelle rückte. Nina drehte sich zu ihm um, warf ihm einen giftigen Blick zu und bewegte sich, weg von der Tanzfläche, in meine Richtung. Bei mir angekommen, nahm sie ihr Glas und gönnte sich erst einmal einen Schluck.
    „ Ich hab die WAUs entdeckt. Oben in einer der VIP-Nischen. Paco scheint nicht dabei zu sein.“
    Sie atmete tief durch.
    „ Hm, nicht so tragisch. Bei der Auswahl.“
    Genau, wie ich erwartet hatte. Ich grinste. Nina hatte keinen Freund und war auch nicht darauf aus, aber sie liebte es, neue Freundschaften zu schließen und zu flirten. Es war nicht so, dass sie sich jedem an den Hals warf. Sie spielte eher mit den Typen und testete ihre Grenzen aus.
    „ Aber der Kerl von eben war wohl nicht ganz dein Fall, was?“
    „ Lieber wechsle ich die Ufer. Aber weißt du was?“
    Sie machte eine Pause, dass Tanzen hatte sie zum Schwitzen gebracht. Ich sah sie fragend an.
    „ Das ist der Typ, der mir die Karten verkauft hat.“
    „ Und was wollte er?“, fragte ich verwirrt.
    „ Kein Plan, ich habe ihn nicht verstanden.“
    Ich schaute wieder zur Tanzfläche und sah wie dieser Macho mit zwei weiteren, die durchaus seine Zwillingsbrüder hätten sein können, auf uns zukam. Ich blickte Nina an und deutete mit meinen Augen auf sie. Wir beobachteten, wie die Typen immer näher kamen und direkt vor uns stehen blieben.
    „ Hey Chicas, da seid ihr ja endlich.“
    Der Obermacho stellte sich vor Nina und streichelte ihr mit seinem schmierigen Zeigefinger über die
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