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Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gebracht«, sagte Yo-less. »Ich meine… Norman? Klingt nicht grade sehr macho, was? Klingt wie Bruce oder Rodney.«
    »Er mußte aber Norman heißen«, sagte Wobbler, »würde sich ja sonst nicht auf Stormin’ reimen. Stormin’ Bruce wäre albern. Kommt.«
    J & J Software war Samstag morgens immer rappelvoll. Es gab immer ein paar Computer mit aktuellen Spielen und Trauben von Leuten, die drumherum standen. Niemand wußte, wer J & J waren, denn der Laden wurde von einem Mr. Patel geführt, der alles mit Adleraugen überwachte. Wobbler behielt er immer ganz besonders im Auge, weil er den ziemlich treffenden Verdacht hatte, daß Wobbler mehr Spiele unter die Leute brachte als er und nicht mal was dafür verlangte.
    Die vier verteilten sich. Bigmac war nicht so sehr an Spielen interessiert, und Yo-less ging nach unten, um sich Videos anzusehen. Wobbler hatte jemanden getroffen, der noch komplizierteres Zeug über Computer wußte als er.
    Johnny lungerte zwischen den Regalen mit den Spielen herum.
    Ich frage mich, ob die ScreeWee das auch machen, dachte er. Oder Leute vom Jupiter oder sonstwoher. Ob die wohl auch in einen Laden gehen und »Vernichtet die Menschen«-Spiele kaufen. Oder ob die Filme haben, in denen ein Mensch herumrennt und ein Raumschiff terrorisiert…
    Plötzlich hörte er eine laute Stimme am Ladentisch.
    Mädchen sah man nicht oft in J & J Software. Vor ziemlich langer Zeit hatte seine Mutter einmal versucht, ein Computerspiel zu spielen. Ein ziemlich einfaches – man mußte Asteroiden, fliegende Untertassen und solche Dinge abschießen. Es war eine äußerst peinliche Angelegenheit gewesen. Ein Wunder, daß sich die fliegenden Untertassen überhaupt die Mühe gemacht hatten, zurückzuschießen. Es wäre angebrachter gewesen, wenn sich die Außerirdischen an den Fenstern versammelt und unanständige Geräusche gemacht hätten. Frauen hatten einfach keine Ahnung.
    Das Mädchen beschwerte sich bei Mr. Patel über ein Spiel, das sie gekauft hatte. Jeder wußte, daß das keinen Sinn hatte, selbst wenn man eine Verpackung öffnete und nichts als Mäusescheiße drin war. Mr. Patel vertrat den Standpunkt, daß nicht mal der Papst ein Spiel zurückgeben konnte, wenn erst mal die verschweißte Plastikhülle fehlte. Nicht mal, wenn er Gott im Schlepptau hatte. Und davon ließ er sich keinen Millimeter weit abbringen, weil er Leute wie Wobbler kannte.
    Die Jungs verfolgten das Spektakel mit fasziniertem Entsetzen.
    Sie tippte unablässig mit dem Finger auf die Spielverpackung.
    »Und wer will schon nichts als
Sterne
sehen?« sagte sie. »Ich weiß, wie Sterne aussehen, ob Sie’s
glauben
oder nicht. Auf der Verpackung steht, daß man gegen zig Arten von außerirdischen Raumschiffen kämpft. Ich hab nicht mal ein
einziges
zu Gesicht bekommen.«
    Mr. Patel murmelte etwas. Johnny stand nicht nahe genug, um ihn zu verstehen. Aber die Stimme des Mädchens hatte etwas sehr Eindringliches, fast so wie ein Korkenzieher. Wenn sie kursiv sprach, konnte man es tatsächlich
hören.
    »Oh, nein. Damit können Sie mir nicht kommen. Woher soll ich denn wissen, ob etwas funktioniert, ohne es
auszuprobieren
? Das fällt unter das Handelsgesetz (1983).«
    Die von Ehrfurcht ergriffene Schar der Schaulustigen war erstaunt, einen leicht gehetzten Ausdruck in Mr. Patels Augen zu entdecken. Bis jetzt war ihm noch nie jemand begegnet, der Klammern aussprechen konnte.
    Er murmelte noch etwas.
    »
Kopieren
? Warum sollte ich es kopieren? Ich hab’s schließlich
gekauft.
Auf der Verpackung steht, daß man faszinierende außerirdische Wesen trifft. Alles, was ich gesehen habe, war ein einziges Raumschiff und irgendeine blöde Botschaft auf dem Bildschirm, und dann ist es abgehauen. Das ist nicht grade das, was ich unter faszinierenden außerirdischen Wesen verstehe.«
    Botschaft…
    Abgehauen…
    Johnny schlich sich näher.
    Mr. Patel murmelte noch etwas und ging dann auf eines der Regale zu. Der ganze Laden sah voller Verwunderung zu. Er hielt ein
neues
Spiel in seiner Hand. Er würde tatsächlich einen Umtausch machen. Das war wie Dschingis Khan, der sich entschloß, eine Stadt nicht anzugreifen, weil er lieber zu Hause Fußball gucken wollte.
    Dann hielt er die Hand hoch, nickte dem Mädchen zu und stampfte zu einem der Ladencomputer, die alle so viele Fingerabdrücke auf den Tasten hatten, daß man die Funktionen schon lange nicht mehr entziffern konnte.
    Alle sahen schweigend zu, als er das Exemplar, das das Mädchen

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