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Mattuschkes Versuchung

Mattuschkes Versuchung

Titel: Mattuschkes Versuchung
Autoren: Rolf Ersfeld
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noch erfolgreiche Frau und damit jeglichen Kontakt zu der Ansammlung von Brüsten.
    »Das Haus ist groß genug, eine Wohnung steht euch zur Verfügung«, warb Louise bei Gila, die sofort zu einer Veränderung bereit war.
    »Ich werde Siegfried bearbeiten, er muss einsehen, dass ich, auf Dauer von dir getrennt, dahin vegetieren würde. Was hätte er davon?«
    »Paul, ich möchte dich um einen Gefallen bitten«, sie sah ihn mit verführerischem Augenaufschlag an, »dich jemandem vorzustellen.«
    »Wenn ich dir damit eine Freude mache, Louise, gerne.«
    Ihr Wagen hielt vor einem herrschaftlichen Anwesen, dessen linker Trakt mit wildem Wein überwuchert war. Noch bevor sie läuten konnten, kam ihnen der Hausherr entgegen. »Er schreitet die Treppe hinunter mit der Grandezza eines Grafen«, sagte Paul sofort, »nobel was nobel heißt.«
    »Herr Kornfeld, das ist mein Lebensgefährte Paul Ganthner, der Mattuschkes Anschläge überstanden hat, Paul, das ist Herr Kornfeld, uns verbinden viele Geheimnisse«, machte sie lächelnd die Herren bekannt. Er nahm sie am Arm und geleitete sie galant die Stufen hinauf.
    »Ich freue mich sehr, dass Sie zu uns gekommen sind, meine Frau erwartet Sie schon ungeduldig.«
    Eine feine, ältere Dame empfing sie im Foyer. Louise war erstaunt und irritiert, Frau Renard stand dort, war sie wieder gesund? Konnte das überhaupt sein? Jedenfalls wirkte sie wie eine Kopie von ihr. Frau Kornfeld registrierte den erstaunten Blick.
    »Sie haben sicher gedacht, meine Zwillingsschwester Juliette vor sich zu sehen«, lächelte sie, »wir sind immer verwechselt worden. Kommen Sie bitte mit in den Salon.«
    Es war ein großer, fast quadratischer Raum, nach oben hin bis zum Dachgebälk offen, mit einer kleinen umlaufenden Galerie, die Bücherregale aufwies; eine Seite des Raums wurde von einem ausladenden Kamin in italienischem Stil dominiert. Einfallende Sonnenstrahlen tauchten das Zimmer in ein warmes Licht. Sie nahmen nicht an dem langen Eichentisch, sondern an einem runden in der Ecke, auf eleganten Stühlen mit bequemen Armlehnen, Platz.
    »Wir haben eine gute Nachricht erhalten. Durch die Recherchen bei Mattuschke konnte der Täter, der meine Schwester überfallen hat, endlich überführt werden. Ein gewisser Ivo soundso. Es geht ihr gottseidank wieder recht gut. Die letzten Tage hat sie bei uns verbracht, bevor sie zu einer Kur aufgebrochen ist. Heinz hat die Sache geplant und dieses Geschäft gezielt ausgesucht, um uns gleichzeitig treffen zu können, das sah ihm ähnlich. Der Mann hat übrigens auch gestanden, vor Jahren auf Mattuschkes Anweisung hin, jemanden in den Fundamenten eines Hauses einbetoniert zu haben. Man hat die Leiche inzwischen gefunden.«
    »Erlenbach heißt der Mann, wohl auch einer seiner Widersacher, mit denen er alles andere als gnädig umging, er schreckte vor nichts zurück. Jedenfalls verbindet uns auch in dieser Hinsicht einiges mit Ihnen«, wandte sich Kornfeld an Paul, »wir sind froh, Sie kennenzulernen Herr Ganthner.«
    Erlenbach?, ging es Louise durch den Kopf, hieß nicht Mattuschkes Jugendfreundin Britta so nach ihrer Heirat und sprach er nicht von seinem rätselhaften plötzlichen Verschwinden? Ein unangenehm fröstelnder Schauer kroch ihr über den Rücken.
    Geübt öffnete Kornfeld den Champagner.
    Louis Roederer Cristal, las Louise auf dem Etikett, der gleiche, den Mattuschke damals ausschenkte, als Vera fragte: »Bist du verrückt Heinz, was gibt es zu feiern?« Bei dem Gedanken an sie krampfte sich ihr Herz zusammen, ob ihr oder ihre Mörder je gefasst würden?
    Für ein paar Sekunden breitete sich Schweigen aus, man hörte nur das helle Knistern aufsteigender Perlen im Glas.
    »Erinnert sie dich nicht sehr an unsere Martine?«, fragte Kornfeld seine Frau mit einem väterlichen Seitenblick auf Louise.
    »Auf ihr Wohl mein Kind«, er stieß zuerst mit ihr an. Sie lächelte, aus seinem Mund hätte sie ,Kind’ immer hören mögen.
    »Ja, in ihrer ganzen Erscheinung«, pflichtete ihm Frau Kornfeld bei.
    »Sie war uns wie eine Tochter, ein Geschenk für jedes Auge, genau wie Sie Louise.«
     
    ENDE
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