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Mathe ist doof

Mathe ist doof

Titel: Mathe ist doof
Autoren: Thomas Royar
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um sie anzuwenden (und dabei ständig dazulernen), können Sie sich mathematisch betätigen. Glauben Sie nur nicht, dass den Ex perten die eleganten Beweise und zweckmäßigen Verfahren einfach so eingefallen sind. Zu jeder gedruckten Seite mit mathematischem Inhalt gehören etliche Seiten mit Versuchen und Irrtümern, Halbfer tigem und Unrichtigem – die wir aber nie zu sehen bekommen. Ohne Fehler kann man kaum klüger werden, aber niemand will seine Feh ler zugeben, um nicht als dumm dazustehen.
    Dabei trifft folgende Weisheit ins Schwarze:
    Dumme Leute wiederholen immer die selben Fehler.
    Kluge Leute machen ständig neue.
    Um Mathematik zu lernen, muss man ausprobieren und Fehler ma chen dürfen. Man muss sich austauschen und abstimmen, miteinan der kommunizieren und Fragen stellen.
    Dabei können Experten behilflich sein, nicht so sehr, indem sie er klären und zeigen „wie es geht“ oder indem sie versuchen, den Lern vorgang bis ins letzte Detail zu steuern, sondern indem sie die richti gen Fragen stellen, hilfreiche Medien zur Verfügung stellen, be obachten und zuhören, behutsam Informationen und eigene Strate gien in die Diskussion und den Lernprozess mit einbringen.
    Sich hierauf einzulassen, kann äußerst spannend und auch fruchtbar sein. Spannungsgeladen und furchtbar kann es nur werden, wenn man den Lehr- und Lernprozess als ein Modell von Sender und Emp fänger missversteht.
    „Das geht doch so“ – „Aber so habe ich es gelernt, nur so ist es rich tig!“ wird sehr schnell zu einer Frage von Macht und Rechthaben, bei der die eigentliche Sache zunehmend unwichtig wird.
    „Wie machst du das?“ – „Ich mache das so!“ – „Wie wollen wir es machen?“ sind die besseren Ansätze, die freilich auch ein wohlwol lendes Zuhören auf beiden Seiten voraussetzen, um weiter führen zu können.
    Verabschieden wir uns von der Illusion, alles bis ins Detail zu steu ern und optimieren zu können, ohne in eine fatalistische Alles-egal-Mentalität abzudriften. Wenn wir uns bemühen, die Hintergründe für uns selbst und andere Lernende zu erhellen und die Zeit nehmen, das Terrain zu erkunden und erkunden zu lassen, dann gehören die ab schließenden Zitate hoffentlich bald der Vergangenheit an:
    „Ich hätte vieles erklären wollen, hätte ich es nur selbst verstanden!“

„Ich hätte vieles verstanden, hätte man es mir nur nicht andauernd zu erklären versucht!“
     
     
     

Literaturhinweise
    Im Text wurden einige Bücher erwähnt. Diese sind hier zusammen gefasst. Außerdem habe ich einige „Mathematikbücher“, die beson ders auch für Nicht-Mathematiker geeig net sind, mit aufgenommen. Die Liste ist bewusst klein gehalten , um niemanden zu verschre cken ; in den Anhängen der Bücher selbst finden Sie aber weitere lesens werte Literatur.
     
    Albrecht Beutelspacher:
"In Mathe war ich immer schlecht...". Berichte und Bilder von Ma thematik und Mathematikern, Problemen und Witzen, Unendlichkeit und Verständlichkeit, reiner, heiterer und ernsterer Mathematik . Vieweg 2001
    Stanislas Dehaene:
Der Zahlensinn oder warum wir rechnen können. Birkhäuser 1999
    Thomas Royar:
Was tun? Sicher in die Welt der Zahlen. AOL 2006
    Urs Ruf, Peter Gallin:
Dialogisches Lernen in Sprache und Mathematik. Kallmeyer 1999
    Bastian Sick:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Kiepenheuer & Witsch 2005
    Hartmut Spiegel, Christoph Selter:
Kinder & Mathematik. Was Erwachsene wissen sollten. Kallmeyer 2003
    Frederic Vester:
Denken Lernen Vergessen. Dtv 1998
     
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