Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Massagen - [Ratgeber Gesundheit]

Massagen - [Ratgeber Gesundheit]

Titel: Massagen - [Ratgeber Gesundheit]
Autoren: Gräfe und Unzer
Vom Netzwerk:
tonisierende Effekt beruht darauf, dass die Muskeln durch die Massage gut durchblutet und so elastisch und dehnbar werden.
    Ein Segen für Sportler
    Durch Massage, in Verbindung mit sanften Dehntechniken, verringert sich die Anfälligkeit für Verletzungen, weshalb sie vor sportlichen Leistungen so sinnvoll ist. Darüber hinaus erholen sich ermüdete und erschöpfte Muskeln durch Massage schneller.
    Linderung von Schmerzen
    Bei extremen Verspannungen spüren wir oft starke Schmerzen. Regelmäßige und wohldosierte Massagebehandlungen können bei Verspannungsschmerzen Abhilfe schaffen, da durch bestimmte, schmerzhafte Massagegriffe ein bereits bestehender Muskelschmerz (kein entzündlicher oder verletzungsbedingter Schmerz!) überlagert wird: Die Nerven signalisieren dem Gehirn einen neuen, stärkeren Impuls, der das ursprüngliche, schwächere Schmerzsignal regelrecht übertönt. Die Medizin nennt diesen Vorgang Auslöschphänomen. Mit dem Nachlassen des Schmerzempfindens verschwinden auch die Muskelverspannungen, was wiederum die Durchblutung und damit die Versorgung des Gewebes günstig beeinflusst.
    Durch den Berührungsreiz wird dem Gehirn auch signalisiert, die Produktion bestimmter Hormone anzuregen: Unter anderem werden vermehrt Endorphine produziert, die körpereigenen Schmerzmittel, und nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen auch das Hormon Oxytocin, das Stressreaktionen lindert und ebenfalls eine schmerzreduzierende Wirkung hat.
Natürliches Heilen mit langer Tradition
    Das Wissen um die heilenden Kräfte der Hände ist so alt wie die Menschheit. Bevor Sie sich intensiver mit den einzelnen Massagearten und -techniken beschäftigen, ist es sicher interessant, zunächst einen kleinen Exkurs in die Geschichte dieser uralten Heilmethode zu machen, um deren Ursprünge und Entwicklung bis in unsere Zeit kennen zu lernen.
    Wiederentdeckung
    Zur Zeit des Minnesangs waren Bäderanwendungen sehr beliebt – Massagen dagegen gerieten im Mittelalter fast in Vergessenheit und wurden erst später wiederentdeckt.
    Kleine Geschichte der Massage
    Bereits vor rund 5000 Jahren wurde das Heilen durch Berührung und Handauflegen nachweislich praktiziert. Im Ayurveda, der jahrtausendealten indischen Lehre vom langen, gesunden Leben, ist Massage eines von mehreren Therapieverfahren, um die Selbstheilungskräfte anzuregen, tiefe Entspannung herbeizuführen und den Körper zu entschlacken. Auch in der Heilkunde Chinas besitzt Massage eine lange Tradition zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen. Im Westen ist vor allem die Akupressur als eine Form der chinesischen Massage bekannt, die neben der ayurvedischen zu den ältesten Massagemethoden zählt.
    Die vorchristliche römische und griechische Literatur enthält viele Hinweise, wie und wann Massagen in der europäischen Antike eingesetzt wurden: etwa vor und nach sportlichen Wettkämpfen, während der Genesungszeit, nach dem Bad und vor allem als Therapieverfahren bei körperlichen und seelischen Beschwerden wie Verdauungsstörungen, Atemnot oder Schwermut.
    Für den Griechen Hippokrates (um 460 bis 375 v. Chr.), der als Vater der abendländischen Medizin gilt, war das Reiben und Kneten eine Kunst, die jeder Arzt beherrschen sollte. Später war es vor allem der griechisch-römische Arzt Galen (129 bis 199), der in seinen Schriften unter anderem genaueste Angaben über bestimmte Massagetechniken und deren Anwendungsformen machte. Nach der Ausbreitung des Christentums war jeglicher Körperkontakt über lange Zeit verpönt, sodass das uralte Wissen über die Knetkunst in dieser Zeit beinahe in Vergessenheit geriet. Erst in Schriften des 16. Jahrhunderts finden sich wieder Hinweise auf Massageanwendungen.
    Der französische Arzt Ambroise Paré (1510 bis 1590) entwickelte eine Massageform, die er insbesondere zur Unterstützung des Genesungsprozesses einsetzte. Noch heute weisen Begriffe wie »Effleurage« (Streichungen) oder »Pétrissage« (Knetungen) auf den großen Einfluss des französischen Arztes hin. Im 19. Jahrhundert schließlich verhalfen der schwedische Heilgymnast Per Henrik Ling und der holländische Arzt J. Georg Mezger der Massage zu neuem Ansehen. Am Ende des Jahrhunderts war die der griechisch-römischen Tradition entstammende »klassische Massage« schließlich aufgrund ihrer großen Therapieerfolge ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Behandlung geworden. In der Folgezeit wurden die Techniken der klassischen Massage immer mehr verfeinert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher