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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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aus Überheblichkeit. Sie hatte Angst vor dir.“
    „Angst?“ Er klang äußerst skeptisch. „Warum sollte die Tochter eines Marquess Angst vor mir haben?“
    Sie musterte Lawrence. Wie viele der jungen Männer hier hatte er sich nicht die Mühe gemacht, sich zu verkleiden, sondern trug nur für den festlichen Anlass passende Kleidung, dazu eine schlichte Maske. Obschon diese seine gerade Nase und einen Teil seiner glatten Stirn verbarg, war dennoch sein seidig glänzendes, kastanienbraunes Haar und sein markantes Gesicht nicht zu übersehen. Lawrence wirkte auch ein wenig arrogant, was die scheue Sophie sowieso verschrecken würde.
    „Nun?“ fragte er ungeduldig. „Warum fürchtet sie sich vor mir?“
    „Weil du ein Mann bist, mein lieber Vetter. Ein gut aussehender, kühner und deshalb einschüchternder Mann.“ Als er einen ungläubigen Laut ausstieß, fügte sie hinzu: „Glaub mir - Sophie war sich nur allzu sehr deiner Gegenwart bewusst. Deshalb konnte ich sie auch nicht dazu bringen, mehr als ein paar Worte zu sagen, bevor du das Zimmer verlassen hast.“
    „Das ist lächerlich. Eine Frau in ihrer Lage - hübsch, reich, mit guten Verbindungen - braucht vor niemand Angst zu haben. Wenn sie in der Gesellschaft debütiert, kann sie mit zahlreichen Verehrern rechnen, die sich um sie reißen. Sie wird eine großartige Partie machen und auf dem Herrschaftssitz eines Duke oder Marquess leben.“
    „Das mag durchaus sein. Aber das schützt sie nicht davor, sich vor dem anderen Geschlecht zu fürchten.“
    Ein plötzlicher Tumult auf der Tanzfläche zog die Aufmerksamkeit der Menge auf sich. Lawrence spähte über die Köpfe hinweg, um zu sehen, was geschehen war. Er kniff die Augen zusammen. „Das hat sich also erledigt. Das wundert mich überhaupt nicht.“
    „Was ist denn los?“ Ein Mann in einer Toga und mit einer schief sitzenden Krone aus Lorbeerblättern schwankte vor Emily hin und her und verstellte ihr den Blick. Was hätte sie nicht für einen Hocker gegeben! „Was ist passiert?“ „Sophies Vater hat sie gerade aus Blackmores Armen gezerrt. Lord Nesfield ist ein Narr!“ Lawrence beugte sich nach vorn, um besser sehen zu können. „Jetzt beschimpft er Blackmore.“
    „Arme Sophie! Sie stirbt wahrscheinlich vor Scham!“ „Arme Sophie? Was ist mit Blackmore?“ Lawrence rückte seine Maske zurecht. „Warte einen Moment! Sehr gut, Blackmore! So geht man mit einem Narren um.“
    Emily stellte sich erneut auf die Zehenspitzen, konnte diesmal aber nur einen riesigen Zauberhut sehen. „Was macht er denn?“
    „Er geht weg. Nesfield folgt ihm schimpfend, aber Blackmore beachtet ihn überhaupt nicht.“
    „Ich verstehe nicht. Warum erlaubt ihr Vater Sophie nicht, mit Blackmore zu tanzen?“
    Um sie herum fingen die Gäste zu tuscheln an. Sie schienen Lawrences Ansicht über Lord Nesfield zu teilen.
    „Nesfield ist der Hauptgegner von Blackmore im Parlament.“ Sein Tonfall klang höhnisch. „Der Marquess glaubt, dass man die Leute in ihrem Elend leben lassen sollte, da sie sonst ermutigt würden, sich gegen den Adel zu erheben. Für ihn stellt Blackmore den schlimmsten Volksverhetzer dar und ist deshalb selber nicht akzeptabel für Sophie.“ „Der Marquess hatte immer schon argwöhnisch die Männer betrachtet, die Sophie den Hof gemacht haben“, bemerkte Emily erbost. „Seitdem sie ein junges Mädchen ist, fürchtet er, dass ein Nichtsnutz sie für sich gewinnen könnte. Deshalb hat sie auch Angst vor Männern. Er hat ihr nie erlaubt, mit Jungen in ihrem Alter die Zeit zu verbringen.
    Und über Männer weiß sie nur, was ihr Vater ihr erzählt hat.“
    Lawrence warf ihr einen ungläubigen Blick zu. „Ich dachte, sie hätte einen Bruder. Er wird ihr doch einiges beigebracht haben.“
    „Ihr Bruder lief von zu Hause fort, als sie acht war. Er selbst war erst siebzehn. Sein Vater und er hatten einen schrecklichen Streit. Soweit ich weiß, lebt er auf dem Kontinent. Ohne Bruder und Mutter - sie starb vor einigen Jahren - hat Sophie nur ihren Vater, an den sie sich halten kann. Und er misstraut jedem Mann.“
    „Ich glaube, du willst sie in Schutz nehmen - obschon Lord Nesfield wirklich ein Narr ist. “ Mit einem Mal schaute Lawrence finster drein. „Sie kommt zu uns. Während ihr Vater Lord Blackmore belästigt hat, muss sie sich davongestohlen haben. Jetzt kannst du ihr dein Elixier geben, damit wir endlich gehen können. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich mich zurückziehen, bevor
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