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Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe
Autoren: Deborah Martin
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mir. “
    „Nein, das tue ich nicht! Ich sage die Wahrheit.“
    „Sind Sie unverheiratet?“ Sein Magen krampfte sich zusammen.
    Sie nickte heftig.
    „Und so unberührt wie Neuschnee, nehme ich an.“ Unbändiger Zorn auf sich selbst stieg in ihm hoch. Wie hatte er nur so kopflos sein können? „Sie haben Recht. Es ist wahrhaftig ein schrecklicher Irrtum.
    „Fahren Sie mich bitte sofort zurück. Je länger Sie mich hier behalten, desto schädlicher ist das für meinen Ruf. Außerdem wird mein Vetter nach mir suchen.“
    Der Earl of Blackmore zuckte zusammen. Ihr Vetter suchte nach ihr? Vielleicht auch ihr wutentbrannter Vater? Und wenn sie ihn angelogen hatte? Schon so manche übereifrige Mutter hatte ihn in eine Falle locken wollen. Deshalb hatte er um unverheiratete junge Frauen stets einen weiten Bogen gemacht.
    Warum hatte sie ihn so entschlossen verteidigt, wenn sie ihn nicht doch beeindrucken wollte? Sie musste gewusst haben, dass er sie belauscht hatte. Denn so überrascht war sie gar nicht gewesen, als sie ihn entdeckt hatte.
    Mühsam seinen Zorn beherrschend, erklärte er: „Ich vermute, Ihr Vetter ist genau informiert darüber, wo Sie sich augenblicklich befinden.“
    Langsam ließ sie ihren Fächer sinken. „Was meinen Sie damit?“
    Ihre besorgte Miene erschien ihm wie ein weiteres Anzeichen ihres Schuldgefühls. „Hören Sie endlich auf, mir diese Komödie vorzuspielen! Das war doch alles geplant, nicht wahr? Wenn ich zum Ball zurückkehre, wird mich dort schon eine neugierige Menschenmenge erwarten, um zu sehen, wie ich meine Unüberlegtheit bereinige. Aber glauben Sie ja nicht, ich lasse mich von Ihnen in eine Ehe locken . . .“
    „Sie in eine Ehe locken? Sie denken, dass ich .. .“ Empört schnappte sie nach Luft. „Sie denken, dass ich das alles inszeniert habe?“
    „Ist das so abwegig? Sie sind für mich eingetreten, weil Sie wussten, dass ich Sie belauschen konnte. Dieser ganze Unsinn mit Ihrem Vetter . . .“
    „Sie sind unverschämt! Anscheinend pflegen Sie nur Umgang mit leichtfertigen Frauen, weshalb Sie auch keine anständige Dame erkennen, wenn Sie eine treffen.“
    „Oh, jene so genannten ehrbaren Damen sind mir durchaus nicht unbekannt“, entgegnete er wütend. „Sie treiben Spiele, um sich einen reichen, angesehenen Gatten zu angeln. Es geht ihnen um Geld und eine hohe gesellschaftliche Stellung, und um das zu erreichen, ist ihnen jedes Mittel recht.“
    Als sie nach Luft rang, fügte er grob hinzu: „Anrüchige Frauen sind jedenfalls ehrlich, was das Vergnügen betrifft, das sie erwarten. Sie sind willig, stehlen einem nicht die Zeit und verlangen von einem Mann nicht mehr, als er zu geben bereit ist. O doch, ich kenne den Unterschied. Und ich ziehe die Leichtlebigen den so genannten Anständigen jederzeit vor.“
    Emily straffte die Schultern und maß ihn mit einem eisigen Blick. „Sie mögen es vielleicht nicht glauben, Lord Blackmore, aber es gibt noch Damen, auf die Ihre Beschreibung nicht zutrifft. Frauen, die ihre Position nicht verbessern oder ihr Vermögen nicht vergrößern müssen, indem sie einen Mann in die Ehe locken. Dazu gehöre ich. Ich bin mit meinem Leben zufrieden und brauche gewiss nicht Sie, um glücklich zu sein. Außerdem wollte ich Ihnen bestimmt keine Falle stellen. Ich habe nur einen Fehler begangen, der jeden Augenblick, den ich länger in Ihrer widerwärtigen Gesellschaft verbringe, bedauerlicher wird.“
    Ihr hitziger Tonfall überraschte ihn. Sie schien wirklich empört zu sein. Aber vielleicht war sie auch nur eine ausgezeichnete Schauspielerin.
    „Sie behaupten also, Sie hatten keine Ahnung, dass ich Ihr Gespräch belauscht habe?“
    „Ich habe nicht die schlechte Angewohnheit, einer Freundin zu gestatten, in Hörweite eines Mannes über ihn zu reden.“
    „Nun gut“, erwiderte er scharf. „Nehmen wir einmal an, Sie sagen die Wahrheit. Wenn Sie sich meiner Anwesenheit tatsächlich nicht bewusst waren, warum sind Sie dann für mich eingetreten?“
    Sie warf ihm einen kalten Blick zu. „Ich weiß von Ihren Bemühungen im Parlament. Das schien mir zu zeigen, dass Sie ein ehrlicher, wohlmeinender Mensch sind.“
    Er zuckte innerlich zusammen, als sie „schien“ so betonte. Hatte er sie vorschnell verurteilt?
    Die Kutsche schlingerte leicht und schleuderte Emily auf die Seite, so dass er einen Augenblick eine hübsche schmale Fessel sehen konnte, bevor sie sich wieder aufrecht hinsetzte. „Außerdem ist es nicht richtig, über einen
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