Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Maskerade der Liebe

Titel: Maskerade der Liebe
Autoren: Deborah Martin
Vom Netzwerk:
hinzu: „Sie verhalten sich allerdings wie eine. Sie schauen nur nicht so aus.“
    Sie entspannte sich. „Und wie soll die Tochter eines Pfarrers Ihrer Meinung nach aussehen?“
    „Ich weiß nicht. Schmallippig, mit spitzer Nase.“
    „Sie haben noch nicht viele Leute meines Standes kennen gelernt, nicht wahr, Mylord“, sagte sie streng. „Ich kann Ihnen versichern, dass die Pfarrerstöchter sich sowohl in ihrem Äußeren als auch in ihrem Verhalten unterscheiden.“ Er lächelte. „Dem Himmel sei Dank.“
    Sein Tonfall zeigte ihr, dass ihm ihre Erscheinung gefiel. Ein prickelnder Schauer überlief sie. Kein Wunder, dass viele Damen alles taten, um ihn zur Heirat zu verlocken. Welche Frau würde sich nicht nach einem Mann sehnen, der es schaffte, sie mit wenigen Worten zum Erbeben zu bringen?
    Wie schade, dass er für sie nicht infrage kam!
    Während er sie weiterhin musterte, wurde ihr immer heißer. Rasch hob sie die Maske zum Gesicht und band sie sich wieder vor. „Ich . . . ich muss sie tragen, wenn wir am Garten ankommen.“
    „Das stimmt wohl.“
    Bildete sie sich die Enttäuschung in seiner Stimme nur ein? Natürlich. Er war nur neugierig gewesen, das war alles.
    Wieder schaute sie aus dem Fenster. Sie spürte, wie er sie interessiert, wenn auch zurückhaltend beobachtete.
    „Sehen Sie nur“, sagte sie munter, als die Kutsche wenig später um eine Ecke bog. „Wir sind am Garten angelangt.“
    „Tatsächlich?“
    Der Wagen hielt an, während Emily weiterhin aus dem Fenster blickte.
    Plötzlich vernahm sie Stimmen ganz in der Nähe. „O nein, ich glaube, dort draußen ist jemand.“
    Er rückte zu ihr und spähte über ihre Schulter in die Dunkelheit hinaus. „Ich kann sie sehen. Sie schlendern gerade an dem Apfelbaum vorbei.“
    Es handelte sich um einen Mann und eine Frau, die plaudernd und lachend Arm in Arm spazieren gingen. Auf einmal sahen sie hoch und entdeckten die Kutsche.
    Emily wich so rasch vom Fenster zurück, dass sie sich auf dem Schoß des Earl wieder fand. Als sie sich ihm zuwandte, war sein Gesicht nur wenige Zoll von ihrem entfernt. „Was sollen wir machen?“ flüsterte sie.
    Er klopfte an die Decke und befahl: „Noch eine Runde, Kutscher.“ Die Pferde setzten sich daraufhin wieder in Bewegung.
    Einen Augenblick saß sie wie erstarrt da, von Furcht erfüllt, das Mondlicht könnte sie verraten, wenn sie an dem Paar vorbeifuhren. Als sie aber aus der Sichtweite des Gartens waren, meinte der Earl rau: „Sie können nun Ihre Hand von meinem Bein nehmen, Miss Fairchild.“
    Erst da bemerkte sie, dass sie sich fest an seinen Schenkel geklammert hatte. Voller Scham zog sie die Hand zurück, spürte jedoch noch den Muskel, der sich unter seinem feinen Hosenstoff in ihre Handfläche einzubrennen schien.
    Sie versuchte, noch weiter von ihm wegzurücken, doch es gab keinen Platz mehr. Er selbst bewegte sich nicht. Als sie ihn entsetzt anblickte, entdeckte sie einen seltsamen, ge-heimnisvollen Ausdruck in seinen Augen, die im Mondlicht schimmerten.
    „Das Schicksal scheint sich dagegen verschworen zu haben, uns zusammenzubringen“, meinte er rau.
    „O nein, sagen Sie das nicht! Unser Vorhaben gelingt gewiss noch.“
    „Und wenn dies nicht der Fall ist?“ Er war nun so nahe, dass sie seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spürte.
    „Dann werde ich das Beste daraus machen. Zwar hätte ich es lieber, nicht ohne Anstandsdame mit einem Mann in einer Kutsche entdeckt zu werden, doch war es vor allem mein Verschulden, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Sie müssen sich nicht darum kümmern, Mylord.“
    „Doch, das muss ich. Um ehrlich zu sein, ist der Gedanke einer Verbindung mit Ihnen nicht so ... so abschreckend, wie er zuerst schien.“ Er senkte den Blick auf ihre vollen Lippen.
    Ihr Herz schlug heftig. „Sie brauchen das nicht zu sagen, um meine Gefühle zu schonen.“
    „Glauben Sie mir, das hat damit nichts zu tun.“ Er beugte sich nach vom, bis sein Mund den ihren fast berührte. „In Wahrheit fällt es mir sehr schwer, Sie nicht zu küssen.“
    „Aber das dürfen Sie nicht!“ widersprach sie schwach, während ihr ein wenig schwindlig wurde.
    „Nein, das darf ich nicht.“
    Doch er hielt sich nicht daran. Noch bevor sie sich wehren oder sich auch nur rühren konnte, presste er seinen Mund auf ihren.
    Sie war entsetzt - wundervoll entsetzt. Nie hätte sie gedacht, dass die Lippen eines Mannes so weich sein konnten, so unglaublich verführerisch? Sein Mund liebkoste
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher