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MASH

Titel: MASH
Autoren: Richard Hooker
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konnten. Schließlich krochen sie erschöpft in ihre Schlaf säcke.
    Als sie erwachten, war es schon wieder Abend geworden und frische Verwundete waren eingetroffen. Eine volle Woche hindurch hielt der pausenlose Zustrom von Verwundeten an. Die neuen Chirurgen bewältigten den Löwenanteil der Arbeit. Die Kollegen betrachteten die Neuen mit wachsender Hochachtung, aber sie wurden nicht klug aus ihnen. Die beiden ließen sich in kein bekanntes Schema einordnen.
     
     

2
     
    Neun Tage nachdem die Captains Pierce und Forrest im Wunderkaff eingetroffen waren, wie die ansässigen Würfelspieler das 4077er nannten, ereignete sich zweierlei. Die Arbeit ließ nach und die Diensteinteilung wurde umgedreht. Die Neuen bekamen Tagdienst. Beide begrüßten die Veränderung, aber sie hatte einen Nachteil: jeden Morgen vor dem Frühstück waren sie gezwungen, einen Bogen um ihren Schlafkumpan Major Jonathan Hobson zu machen, der betend neben seiner Pritsche kniete.
    »Major«, sagte Hawkeye eines Morgens, nachdem die ausgiebige Andacht beendet war, »Sie scheinen unter religiösem Wahn zu leiden. Wollen Sie diesen Blödsinn bis ans Lebensende betreiben oder handelt es sich nur um eine vorübergehende Geistesverwirrung?«
    »Spotten Sie nur«, antwortete der Major, »ich werde auch weiterhin beten, besonders für Sie und Captain Forrest.«
    »Moment mal ...« begann Duke.
    Hawkeye winkte ihm ab. Daß Duke sein Seelenheil nicht ausgerechnet einem Yankee verdanken wollte, war begreiflich. Hawkeye machte ihm ein Zeichen, und sie verließen das Zelt.
    »Der muß weg«, sagte Duke, sobald sie im Freien standen. »Ich kann den Kerl nicht leiden und außerdem verekelt er uns alle anderen.«
    »Ich weiß. Er ist ein solcher Schwachkopf, daß ich direkt Hemmungen habe, ihn aufzuziehen, aber mir fällt er auch auf den Sack.«
    »Was sollen wir also tun?« sagte Duke.
    »Wir werden den guten Major abschieben«, entschied Hawkeye. »Aber behalt das für dich. Das geht keinen was an.«
    Hawkeye und Duke klopften an die Tür von Colonel Blakes Zelt und wurden aufgefordert, einzutreten. Nachdem sie es sich bequem gemacht hatten, eröffnete Hawkeye die Unterhaltung.
    »Wie geht es Ihnen, Colonel?«
    »Deshalb sind Sie nicht zu mir gekommen«, sagte der Colonel und m usterte sie argwöhnisch.
    »Tja, Henry, wir wollen wirklich keine Umstände machen«, sagte Hawkeye, »aber wir haben den dringenden Verdacht, daß dieser mustergültigen Einheit eine peinliche Überraschung bevorsteht, wenn Sie den Himmelspiloten nicht aus unserem Zelt abziehen.«
    »Aus Ihrem Zelt?« wollte Henry sagen, dann besann er sich eines Besseren. Eine volle Minute schwieg er sich aus und würgte die Wut hinunter, daß sein Gesicht rot anlief.
    »Ich bin seit vielen Jahren Offizier«, sagte er schließlich bedächtig. »Burschen wie ihr beide sind mir nicht neu. Sie glauben, Sie können sich alles herausnehmen, und bis zu einem gewissen Grad stimmt das sogar. Sie leisten ausgezeichnete Arbeit. Wir werden unsere anderen erfahrenen Mitarbeiter verlieren und dafür eine Handvoll Anfänger bekommen. Ihr wißt, daß ich euch brauche und nützt es schamlos aus. Wohin wird es führen, wenn ich euch jetzt nachgebe?«
    »Sie haben es nicht leicht, Colonel«, sagte Hawkeye mitfühlend.
    »Richtig«, sagte Duke.
    »Ich will Ihnen unsere Position mal von unserer Warte aus beschreiben«, sagte Hawkeye. »Wir sind bereit, vollen Einsatz zu leisten. Wenn man uns braucht, können Sie sich absolut darauf verlassen, daß wir unser Bestes geben werden, denn dazu sind wir hier.«
    »Richtig«, sagte Duke.
    »Wir wollen auch für Sie und Ihren Job ein vernünftiges Maß an Respekt aufbringen, aber Sie müssen uns ein paar Freiheiten einräumen, die es in dieser Einheit bisher nicht gegeben hat. Wir werden Ihnen nichts Unerträgliches zumuten, wird es Ihrer Meinung nach aber doch zu viel, dann müssen Sie eben ohne uns auskommen, so gut Sie können.«
    Nach kurzer Überlegung sagte der Colonel: »Jungs, ich weiß nicht, worauf ich mich einlasse, aber Hobson wird noch heute in ein anderes Zelt verlegt.«
    Er langte unter seine Pritsche und holte drei Dosen Bier hervor.
    »Trinkt ein Bier.«
    »Sehr liebenswürdig, vielen Dank«, sagte Duke.
    »Da wäre noch eine Kleinigkeit«, sagte Hawkeye.
    »Was denn?« wandte sich Duke an Hawkeye.
    »Der Lungenflicker«, sagte Hawkeye zu Duke.
    »Ach ja«, sagte Duke zum Colonel.
    »Was?« sagte der Colonel.
    Während der Kampfflaute an der westlichen
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