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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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nichts. Trotzdem möchte ich verhin- dern, dass deine Aussagen mir unliebsame Schwierigkeiten machen."
    „Wie haben Sie mich hier gefunden?" fragte Tory und be- mühte sich, das Zittern in ihrer Stimme zu verbergen. Zeit, sie brauchte Zeit! „Woher wussten Sie, dass ich hier bin?"
    Er lächelte kurz. „Mrs. Rathbone war mir eine große Hilfe. Sie scheint dich nicht besonders zu mögen."
    Tory warf einen prüfenden Blick in Richtung der Tür, doch Harwood stand ihr im Weg. Auch das Fenster bot keinen Aus- weg. Sie befanden sich im ersten Stock - zu hoch, um hinaus- zuspringen. Sie musste an das Baby denken.
    Harwood machte eine kurze Bewegung mit der Pistole. „Komm. Du hast mit diesem Spiel angefangen, und nun wird es Zeit, dass wir es beenden." Er trat einen Schritt beiseite und ließ sie an sich vorbei durch die Tür gehen. Allerdings blieb er ihr dicht auf den Fersen, und sie glaubte, die Pistole in ihrem Rücken spüren zu können.
    „Wohin gehen wir?"
    „Du hast bei deiner Suche nach dem Tagebuch den Keller ganz vergessen."
    Tory erschauderte vor Angst. Unwillkürlich berührte sie mit der Hand die leichte Wölbung ihres Bauches. Sie hätte nicht hierher kommen sollen. Nun hatte sie nicht nur sich, sondern auch ihr ungeborenes Kind in höchste Gefahr gebracht.
    „Ich werde nicht dort hinuntergehen." In der Eingangshalle blieb sie stehen, aber als sie versuchte, sich zu ihm umzudre- hen, drängte Harwood ihr nur den Lauf seiner Pistole zwi- schen die Rippen.
    „Wenn es dir lieber ist, kann ich dich auch hier erschießen."

Sie wusste, dass er dazu in der Lage war. Er würde sie und das Kind umbringen.
    „Ich bin nicht alleine gekommen. Einer meiner Männer wür- de das Geräusch des Schusses hören." Leider stimmte das nicht, denn Evan und der Kutscher waren immer noch im Dorf.
    „Mag sein. Nur bist du dann schon tot. Und da niemand weiß, dass ich hier bin und ich binnen Sekunden nach dem Schuss verschwunden sein werde, wird mich niemand ver- dächtigen."
    „Mein Mann wird wissen, dass Sie es waren. Ich habe ihm ei- ne Nachricht hinterlassen, in der ich ihm mitgeteilt habe, wo ich bin - und aus welchem Grund. Cord wird wissen, dass Sie mich auf dem Gewissen haben, und er wird sich an Ihnen rä- chen."
    Der Baron lachte. „Ich habe Mrs. Rathbone angewiesen, dei- nen Brief zu verbrennen. Dein Mann wird glauben, du seiest auf und davon zu deinem Liebhaber. Vielleicht glaubt er auch, dass sein Nebenbuhler für deinen Tod verantwortlich ist. Ja, das wäre doch eigentlich ein sehr nahe liegender Gedanke." Tory versuchte, einen erneuten Ansturm der Angst zu unter- drücken. Du lieber Himmel, er schien wirklich über ihr ganzes Leben Bescheid zu wissen! Und wenn Cord nun nach Hause kam, ohne eine Nachricht von ihr vorzufinden ... Er musste wirklich denken, dass sie zu Julian gegangen sei!
    Mit dem Lauf der Pistole drängte Harwood sie weiterzuge- hen, und Tory setzte sich mit zitternden Beinen in Bewegung. Evan und Griggs waren noch nicht zurückgekehrt. Jacob ar- beitete auf einem der Felder in der Nähe des Hauses, doch selbst wenn er den Schuss hörte, würde es für sie schon zu spät sein.
    „Etwas schneller, wenn ich bitten darf. Ich habe heute Abend noch etwas vor."
    Natürlich hatte er noch etwas vor, dachte sie bitter. Er wür- de sich ein Alibi verschaffen, das belegte, dass er den ganzen Tag in London gewesen war. Es musste doch etwas geben, das sie tun konnte! Warum nur fiel ihr nichts ein?
    Tory sah aus dem Fenster. Draußen begann bereits die Däm- merung einzusetzen, und das orangefarbene Licht der Abend- sonne legte sich über die Landschaft. Vielleicht würde sie in der Dunkelheit entkommen können? Als hätte er ihre Gedan- ken gelesen, wies Harwood sie an, eine der Lampen anzuzün-

den, die auf dem Sheraton-Tisch in der Halle standen.
    Mit unsicheren Händen hielt sie das Licht, und das Zittern der Flamme spiegelte ihre unbändige Angst, die sie nur müh- sam unter Kontrolle hatte. In Gedanken erwog sie ihre Mög- lichkeiten, doch es sah gar nicht gut für sie aus.
    Vielleicht würden Mrs. Riddle oder ihr Mann noch einmal zum Haus heraufkommen, um nach ihr zu sehen ... Oder Evan und Griggs kämen jeden Moment aus dem Dorf zurück. Sollte sie um Hilfe rufen? Aber es gab niemanden, der sie hätte hören können. Außerdem könnte Harwood sich veranlasst sehen, sie auf der Stelle zu erschießen.
    Sie durfte die Hoffnung nicht aufgeben! Diesmal würde Harwood nicht gewinnen.
    Etwas
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