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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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zuversichtlicher hielt sie die Lampe vor sich in die Höhe und ging in die Richtung, die er ihr anwies. Durch den Korridor gelangten sie über die kleine Treppe in die Küche, in der es nach vor langer Zeit erlöschten Kohlefeuern, nach Staub und nach Hefe roch. Sofort fiel ihr Blick auf die gegen- überliegende Wand, wo sich die Tür zu den Lagerkellern be- fand.
    „Stell die Lampe auf dem Tisch ab."
    Tory erwog kurz, sie ihm ins Gesicht zu schleudern, aller- dings hielt er die Pistole direkt auf sie gerichtet, und sie wuss- te, dass er abdrücken würde, wenn sie auch nur eine falsche Bewegung machte. Sie stellte die Lampe auf den Tisch.
    „Sehr gut. Und jetzt öffnest du die Tür zum Keller."
    Sie konnte die Vorfreude in seinem Gesicht sehen. Seit Jah- ren schon war Tory ihm im Weg gewesen. „Warum?"
    „Weil du gleich einen Unfall haben wirst. Du wirst unglück- lich stürzen, du Arme. Dabei wirst du dir den Schädel zer- trümmern - sehr passend, wie ich finde, da du selbst einmal versucht hast, mich auf diese Weise beiseite zu schaffen. Ich habe allerdings vor, es richtig zu machen."
    Erneut schnürte ihr die Angst die Luft ab. Er war entschlos- sen, sie und ihr ungeborenes Kind zu töten, und noch immer hatte sie nicht die leiseste Ahnung, wie sie ihn davon würde abhalten können. Verzweifelt sah sie sich in der Küche nach einer Waffe um. In einem Holzgestell an der Wand befanden sich einige Fleischmesser ... wenn sie nur ...
    Mit einer plötzlichen Bewegung stürzte sie darauf zu, mit seinen langen Fingern gelang es dem Baron jedoch, sie an ih- rem Haarknoten festzuhalten. Die Nadeln fielen aus ihrer Fri-

sur, und ein scharfer Schmerz durchfuhr ihren Nacken, als er sie zurückhielt und wütend gegen die Tür warf, die in den Kel- ler hinabführte.
    „Mir wäre es wirklich lieber, dich nicht erschießen zu müs- sen, meine Liebe, und die Sache auf saubere Art und Weise zu erledigen. So oder so - ich werde dich umbringen!"
    Von der Küchentür her erklang eine tiefe Stimme. „Davon würde ich Ihnen abraten. Wenn Sie meiner Frau etwas zu Lei- de tun, wird es mir ein großes Vergnügen sein, Ihnen einen langsamen und qualvollen Tod zu bereiten."
    „Cord flüsterte Tory, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Nie im Leben hätte sie gedacht, ihn noch einmal zu se- hen.
    Er bedachte sie jedoch mit keinem Blick. Seine ganze Auf- merksamkeit war auf den Mann mit der Pistole gerichtet. Im schwachen Schein der Lampe konnte sie an einem metallischen Schimmer erkennen, dass Cord gleichfalls bewaffnet war. „Treten Sie zur Seite, Harwood. Ganz langsam."
    „Sie haben den Brief also gefunden. Schade, dass ich mich in Mrs. Rathbone so getäuscht habe." Statt Tory loszulassen, zog er sie an seine Brust und setzte ihr die Pistole an die Schläfe.
    „Sehen Sie, wie schnell das Glück sich wenden kann?" frag- te er höhnisch. „Jetzt bin ich derjenige, der die Bedingungen stellt. Und ich rate Ihnen, genau das zu machen, was ich sage." Ohne die Waffe von ihrem Kopf zu nehmen, legte er einen Arm um Torys Hals. „Werfen Sie Ihre Waffe auf den Boden, und schieben Sie sie mit dem Fuß zu mir herüber."
    „Tu das nicht, Cord! Er wird uns beide umbringen!"
    „Halt den Mund!" warnte der Baron sie und verstärkte den Druck seines Armes, bis sie kaum noch atmen konnte.
    Cords Gesicht verriet seine Anspannung, als er die Pistole auf den Boden fallen ließ und mit einer kurzen Bewegung sei- nes Fußes von sich stieß.
    „Auf den Feldern arbeitet ein Mann", bemerkte er. „Sobald er einen Schuss hören würde, wäre er im Handumdrehen hier." Harwood lachte und richtete seine Waffe nun auf Cord. „Dann werde ich wohl durch den Keller entkommen müssen. Es gibt einen unterirdischen Gang, der direkt in das Kutschen- haus führt. Niemand würde mich sehen."
    Er sah von Cord zu Tory und schüttelte dann bedauernd den Kopf. „Es ist wirklich schlimm, was sich heute Abend hier zu- getragen hat... Ein eifersüchtiger Ehemann, der seine untreue

Frau die Treppe hinuntergestoßen und sich dann selbst das Le- ben genommen hat. Kaum zu glauben, was manche Männer für Narren sind."
    Tory hörte, wie der Baron seine Pistole entsicherte, und wusste, dass ihr geliebter Mann nur noch einen Augenblick zu leben haben würde. Entschlossen biss sie die Zähne zusam- men, griff nach Harwoods ausgestrecktem Arm und riss ihn mit aller Gewalt nach oben.
    Ein ohrenbetäubender Schuss hallte in der ansonsten toten- stillen Küche wider. Tory
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