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Martin, Kat - Perlen Serie

Martin, Kat - Perlen Serie

Titel: Martin, Kat - Perlen Serie
Autoren: 1. Perlen für die Braut
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Freund Ethan Sharpe aus- findig zu machen. Ethan war der jüngere Sohn von Malcolm Sharpe, des Marquess of Beiford, und seine Mutter Priscilla war Cords Tante. Als Malcolm und Priscilla bei einem Kut- schenunfall ums Leben kamen, hatten Lord und Lady Brant die Kinder des Marquess, Charles, Ethan und Sarah, bei sich aufgenommen.
    Cord, der keine leiblichen Geschwister hatte, war mit ihnen aufgewachsen und hatte ein sehr enges Verhältnis zu allen dreien. Natürlich hatten sie sich als Kinder manchmal gestrit- ten, und einmal hatte der zwei Jahre jüngere Ethan sich sogar den Arm gebrochen, nachdem er und Cord bei einer Rauferei in einen Tümpel gefallen waren. Cord war nur deshalb der Be- strafung durch den Stock entgangen, weil Ethan schwor, dass er selbst in den Tümpel gefallen sei und sein Cousin lediglich versucht habe, ihn zu retten.
    Dieser Vorfall hatte den Grundstein zur Freundschaft der beiden gelegt, die bis heute andauerte. Nach seinem Studium in Oxford war Ethan zur Marine gegangen, was nun auch schon neun Jahre zurücklag. Er hatte die Marine mittlerweile verlassen, stand aber als Freibeuter weiterhin im Dienst Sei- ner Majestät.
    Zusammen mit seinem Schiff, der Sea Witch, war er spurlos verschwunden.
    Von einem leisen Klopfen wurde Cord aus seinen Gedanken gerissen. Die Tür öffnete sich einen Spalt, und er erkannte sei- nen Butler Timmons. „Colonel Pendleton ist eingetroffen, My- lord."
    „Führen Sie ihn herein."
    Einige Augenblicke später betrat ein Mann mit grau melier-

tem Haar das Arbeitszimmer. Er trug eine rote Offiziersuni- form mit goldenen Knöpfen. Cord kam hinter seinem Schreib- tisch hervor und begrüßte seinen Gast.
    „Wie schön, Sie zu sehen, Colonel."
    „Die Freude ist ganz meinerseits, Mylord."
    „Möchten Sie eine Erfrischung? Einen Brandy oder eine Tas- se Tee?"
    „Nein, vielen Dank. Leider habe ich nur wenig Zeit."
    Cords Sorgen um seinen besten Freund nahmen mit jedem Tag zu. Fast ein Jahr dauerte nun schon seine Suche, und ob- wohl die Möglichkeit bestand, dass Schiff und Mannschaft in einem Sturm untergegangen waren und nie gefunden wurden, weigerte er sich, die Suche aufzugeben. Er wusste, dass Ethan ein sehr guter Schiffsführer war, und war daher davon über- zeugt, dass sein Verschwinden eine andere Ursache haben musste.
    Beide Männer nahmen in den bequemen Ledersesseln vor dem Kamin Platz, und Cord kam gleich zur Sache.
    „Was für Neuigkeiten haben Sie, Howard?"
    Der Colonel lächelte. „Gute Nachrichten, Mylord. Vor drei Tagen hat die Victor, eines unserer Kriegsschiffe, in Ports- mouth angelegt. Mit an Bord war ein Zivilist namens Legg, der von sich behauptete, ein Mitglied der Mannschaft von Captain Sharpe gewesen zu sein."
    Cord spürte, wie Angst in ihm aufstieg. Er beugte sich in sei- nem Sessel vor. „Und was hatte er über meinen Cousin und dessen Schiff zu erzählen?"
    „Mr. Legg behauptet, dass sie kurz vor der französischen Küste bei Le Havre von zwei französischen Kriegsschiffen ab- gefangen wurden. Jemand muss sie verraten haben. Es gab ein kurzes Gefecht, aus dem die Sea Witch seeuntauglich hervor- ging, der größte Teil der Mannschaft überlebte jedoch und wurde gefangen genommen. Einschließlich Captain Sharpe."
    „Und wie ist Legg dann auf die Victor gekommen?"
    „Als sie das Festland erreicht hatten, gelang ihm mit einem weiteren Matrosen die Flucht. Der andere ist dann bald seinen Verletzungen erlegen, aber Legg konnte sich bis nach Spanien durchschlagen, von wo aus er an Bord der Victor nach England zurückkehrte."
    „Hat er gesagt, wohin sie Ethan gebracht haben?"
    „Das wusste er leider nicht."
    „Hat Ethan während des Gefechtes Verletzungen erlitten?"

„Legg erzählte, dass der Captain während des Kampfes eine Säbelwunde und einige kleinere Blessuren davongetragen hat. Seiner Ansicht nach war jedoch nichts davon so schlimm, dass es einem Mann wie Captain Sharpe etwas anhaben könnte." Cord hoffte inständig, dass der Seemann Recht hatte. „Ich möchte mit diesem Legg sprechen. Je eher, desto besser." „Ich werde mich darum kümmern."
    Sie unterhielten sich noch einige Minuten über andere Din- ge, bevor Cord aufstand und das Gespräch beendete.
    „Ich danke Ihnen, Colonel."
    „Ich werde mich bei Ihnen melden", versicherte ihm Pendle- ton.
    Cord nickte stumm. Ethan lebte, daran bestand für ihn nun kein Zweifel mehr. Und wo immer er sein mochte, Cord war fest entschlossen, ihn zu finden.

3. KAPITEL
    Tory hatte ihr
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