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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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geschaukelt.
    Jetzt hatte Matai Shang den Bootsrand fast erreicht, und eine lange, klauenähnliche Hand griff hinauf nach dem Geländer.
    Thurid beugte sich zu seinem Mitverschwörer hinunter.
    In der Hand des Schwarzen blitzte plötzlich ein gezückter Dolch. Er zuckte nach unten in das aufgehobene Gesicht des Vaters der Therns.
    Mit einem lauten Angst- und Schmerzensschrei griff der Heilige Hekator verzweifelt nach dem drohend erhobenen Arm.
    Ich war nun fast unmittelbar hinter dem schleifenden Seil. Noch immer stieg das Schiffchen und trieb gleichzeitig im leichten Wind von mir weg. Dann stolperte ich, weil ich natürlich immer nach oben schaute, über einen Eisbrocken und fiel, als ich stürzte, mit dem Kopf gegen einen Felsen. Auf Armlänge war ich dem Seil nahe gekommen, das sich nun langsam von mir in die Höhe entfernte.
    Durch den Sturz wurde ich ohnmächtig. Es kann aber nicht länger als ein paar Sekunden gedauert haben, da ich bewußtlos auf dem Eis des Nordens lag. Und meine geliebte Prinzessin war in den Klauen dieses Teufels in Menschengestalt und trieb immer weiter von mir weg.
    Als ich wieder die Augen aufschlug, sah ich Thurid und Matai Shang am oberen Ende der Strickleiter miteinander kämpfen. Der Flieger trieb jetzt etwa hundert Meter weiter südlich, aber das Seilende hing ungefähr fünfzehn Meter oder mehr über dem Boden.
    Fast irr vor Zorn über mein Mißgeschick, das mich stolpern ließ, als der Erfolg fast schon in meiner Reichweite war, dachte ich wieder einmal an meine irdischen Muskeln, die nun erneut eine Probe ihrer Tüchtigkeit ablegen sollten. Das Seil war jetzt direkt über mir.
    Ich setzte zu einem mächtigen Katzensprung an – und hatte Erfolg.
    Etwa einen Meter über dem unteren Ende bekam ich das Seil zu fassen.
    Doch zu meinem Schrecken rutschte es mir langsam aber sicher durch die Finger. Ich versuchte mit einer Hand nach oben zu greifen, aber nun rutschte ich nur noch schneller.
    Nun sollte mir also das Seil entgleiten, und damit schwand dann meine letzte Möglichkeit, meine geliebte Prinzessin zu erreichen und zu retten. Ich litt in diesen Sekunden Höllenqualen.
    Aber da spürten meine Finger einen Seilknoten, und ich rutschte nicht mehr weiter.
    Mit einem Gebet der Dankbarkeit auf den Lippen kletterte ich nach oben, dem Deck entgegen. Thurid und Matai Shang konnte ich im Augenblick nicht sehen, doch ich hörte, wie sie erbittert kämpften - der Thern um sein Leben, der Schwarze um den geringen Auftrieb, den ihm ein Körper Ballast weniger garantierte.
    Starb Matai Shang, bevor ich das Deck erreichte, dann standen meine weiteren Chancen nicht besonders gut, denn der schwarze Prinz brauchte ja nur das Seil abzuschneiden, um sich für immer von mir zu befreien. Das Schiffchen trieb nämlich jetzt über eine tiefe, weite Schlucht, in dessen gähnende Tiefen mein Körper stürzen würde, und diesen Sturz konnte ich mit Sicherheit nicht überleben.
    Schließlich schloß sich meine Hand doch um das Schiffsgeländer, und in diesem Augenblick gellte unter mir ein so schrecklicher Schrei, daß mir fast das Blut in den Adern gefror. Ich schaute nach unten und sah ein kreischendes, zappelndes Ding in den Abgrund stürzen.
    Es war Matai Shang, Heiliger Hekator, Vater der Therns, der seiner letzten und endgültigen Abrechnung entgegensah.
    Nun schob ich meinen Kopf über das Decksgeländer und sah Thurid mit dem Dolch in der Hand heranstürzen. Er kam von gegenüber dem vorderen Kabinenende, während ich in unmittelbarer Hecknähe auf das Schiffchen kletterte. Es lagen aber nur wenige Schritte zwischen uns. Keine Macht der Welten konnten mich auf das Deck hinaufheben, ehe der wütende Schwarze heran war.
    Mein Ende war also gekommen, und ich wußte es. Hätte ich noch daran gezweifelt, dann wäre das scheußliche, hämische Grinsen in diesem irren, boshaften Gesicht überzeugend genug gewesen. Hinter Thurid erblickte ich meine Dejah Thoris, die uns mit entsetzten, riesigen Augen beobachtete und verzweifelt an ihren Fesseln zerrte.
    Nun verlangte ein grausames Schicksal auch noch, daß sie Zeuge meines schrecklichen Todes wurde.
    Ich versuchte nicht länger auf Deck zu klettern, sondern griff fester um das Decksgeländer und zog mit der anderen Hand meinen Dolch.
    Wenn ich schon sterben mußte, dann wollte ich es so tun, wie ich gelebt hatte – kämpfend.
    Als Thurid gegenüber der Kabinentür stand, kam ein neues Element in diese grauenhafte Tragödie, die sich auf dem Deck von Matai
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