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Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Mars 03 - Kriegsherr des Mars

Titel: Mars 03 - Kriegsherr des Mars
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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hinter die Wandverkleidungen und Portieren der Estrade zu schauen, denn dort hatte ich Thurid gesehen.
    Ich riß die kostbaren Wandgehänge von ihren Befestigungen, und nun sah ich dahinter eine schmale Tür.
    Hier mußte Thurid mit seiner Beute entkommen sein, denn hier fand ich auch ein winziges, juwelenbesetztes Schmuckstück, das Dejah Thoris gehörte, denn es trug die Insignien der Prinzessin von Helium.
    Ich drückte meine Lippen auf dieses Kleinod und rannte den gewundenen schmalen Korridor entlang, der sanft zu den tiefergelegenen Galerien des Palastes abfiel.
    Ich brauchte nicht lange zu gehen, bis ich zu dem Raum kam, in dem Solan Wache gehalten und gearbeitet hatte. Seine Leiche lag noch dort, wo sie gefallen war, nichts deutete darauf hin, daß in der Zwischenzeit jemand den Raum betrat. Trotzdem wußte ich, daß es zwei Personen waren: Thurid, der schwarze Prinz und Dejah Thoris.
    Unentschlossen blieb ich einen Augenblick stehen, denn ich wußte nicht, welchen der verschiedenen Ausgänge ich wählen sollte. Ich versuchte mich an das zu erinnern, was Thurid wiederholt hatte, als er bei Solan gewesen war, und ganz langsam, wie durch einen dichten Nebel, kamen die Weisungen Solans zurück, die er dem schwarzen Prinzen erteilt hatte.
    »Durch jene Tür«, hatte Thurid zitiert und dabei auf ein Tor des großen Raumes gedeutet, »dann folge ich einem Korridor und gehe an drei davon rechts abzweigenden Korridoren vorbei. Im vierten gehe ich solange geradeaus weiter, bis ich dorthin komme, wo drei Gänge aufeinander treffen. Hier folge ich wieder dem rechten, halte mich aber sehr eng an die linke Wand, um nicht in die Grube zu fallen. Am Ende des Korridors komme ich zu einem Spiralgang, auf dem ich nach unten gehe, nicht nach oben. Dann führt der Weg weiter über einen Korridor ohne Abzweigungen.«
    Sofort machte ich mich auf den Weg und achtete nicht einmal der Gefahren, die, wie ich doch wußte, dort lauern mochten.
    Ein Teil dieses Weges war so schwarz wie die Sünde, aber der größte Teil davon war ausreichend oder gut beleuchtet. Die dunkelste Stelle war die, wo ich mich eng an die linke Wand halten mußte, um nicht in die Grube zu stürzen. Dazu hätte nicht viel gefehlt, denn fast wäre ich mir der Gefahr zu spät bewußt geworden.
    Es führte nämlich nur eine schmale Leiste, die kaum von Fußbreite war, an dieser schrecklichen Höhle entlang, in die ein Unwissender unweigerlich fallen mußte. Ich atmete erleichtert auf, als ich glücklich drüben war, und dann geleitete mich ein schwacher Lichtschimmer, bis ich am Ende des letzten Korridors in gleißendes Sonnenlicht hinaustrat, das von Schnee und Eis zurückgeworfen wurde.
    Ich war natürlich für die Treibhaustemperaturen der überdachten und geheizten Stadt gekleidet, und der plötzliche Wechsel zu arktischer Kälte war äußerst unangenehm. Der schlimmste Gedanke war jedoch der, daß ich, nackt wie ich war, diese bittere Kälte nicht ertragen konnte und erfrieren mußte, ehe ich Thurid und Dejah Thoris einzuholen vermochte.
    Es war ein grausames Schicksal, daß mir die Natur selbst den Weiterweg versperrte, nachdem ich allen menschlichen Bosheiten und zahlreichen sonstigen Widrigkeiten zum Trotz mein Ziel so nah vor Augen hatte. Ich taumelte zurück in die schützende Wärme des Tunnels und war hoffnungsloser Verzweiflung näher als je vorher in meinem Leben.
    Natürlich hatte ich meine Absicht, Thurid zu verfolgen, nicht aufgegeben, und ich würde auch jederzeit unter Einsatz meines eigenen Lebens dieses große Ziel, Dejah Thoris zu befreien, weiterverfolgen, aber nun mußte ich mich erst in den Stand versetzen, erneut um meine geliebte Prinzessin kämpfen zu können.
    Kaum war ich in den Tunnel zurückgekehrt, als ich fast über einen Haufen Pelze gestolpert wäre, die an der Wand des Korridors befestigt zu sein schienen. Als ich der Sache nachging, entdeckte ich, daß sie aber nur von einer geschlossenen Tür festgehalten wurden.
    Also öffnete ich diese Tür und befand mich in einer kleinen Kammer, in der an zahlreichen Wandhaken komplette Freiluftanzüge aus Pelz hingen, wie sie von den Gelben getragen wurden, wenn sie die geschützte Stadt verließen.
    Da diese Kammer in unmittelbarer Nähe des Tunnelausgangs lag, mußte sie wohl der Umkleideraum für die Nobilitäten sein; Thurid, der das wußte, war hergekommen, um sich und Dejah Thoris für die bittere Kälte draußen auszustatten.
    In seiner Hast hatte er einige Pelze auf den Boden
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