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Marlon, die Nummer 10

Marlon, die Nummer 10

Titel: Marlon, die Nummer 10
Autoren: Joachim Masannek
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verfinsterte sich jetzt noch mehr, ich meine, falls das überhaupt möglich war. Doch Willi ließ das absolut kalt.
    „Schade!“, sagte der nur. „Es ist wirklich so schlimm, wie ich dachte.“
    Damit ließ er ihn stehen. Ja, verflixt! Ihr habt richtig gehört. Nicht Ribaldo ließ Willi, sondern Willi ließ Ribaldo stehen. Er ging einfach weg. Der brasilianische Fußballprofi schien ihn nicht mehr zu interessieren, und das hatte der bestimmt noch niemals erlebt.
    „Hey! Einen Moment! Was ist so schlimm?“, rief Ribaldo ihm nach.
    „Dass Sie viel zu ernst und zu stolz sind!“, antwortete Willi und lief demonstrativ weiter. „So kann ich Ihnen nicht helfen. So kann Ihnen keiner helfen.“
    „Wie bitte? Was?“, stammelte der Brasilianer.
    „Ja, genau!“, sagte Willi und setzte noch einen drauf. „Und deshalb gehen Sie besser. Hauen Sie ab! Verstecken Sie sich irgendwo in der Türkei.“
    „Aber das will ich doch gar nicht!“, rief Rocces Vater und erschrak im selben Atemzug über sich selbst.
    Willi fuhr augenblicklich herum.
    „Sagen Sie das bitte noch mal!“, forderte er.
    „Nein. Das kann ich nicht!“, schüttelte Ribaldo den Kopf.
    „Dann kann ich Ihnen das aber nicht glauben!“, wich Willi um keinen Zentimeter zurück.
    Giacomo Ribaldo kämpfte jetzt mit sich selbst. Er sah zu mir und zu Rocce.
    „Bitte!“, flüsterte der. „Papa. Ich bitte dich!“
    Da gab sich Ribaldo geschlagen: „Ja, ich will gar nicht weg!“, sagte er leise und im selben Moment nahm ihn sein Sohn auch schon in den Arm.
    „Santa Panther und Jaguar!“, freute sich Rocce und sein Vater lachte mit ihm.
    „Sie hatten Recht!“, lachte er und schaute zu Willi. „Ich war viel zu stolz und zu ernst!“
    „Gut“, nickte der beste Trainer der Welt. „Das ist sehr gut. Denn jetzt kann ich Ihnen auch helfen.“
    Er wandte sich an uns alle.
    „Denn jetzt wird Nintendo-Fußball gespielt!“
    „Krumpelkrautrüben- und krapfenkrätziger Schlitzohrenpirat!“, rief ich und dann rannten wir los. Willi hatte uns schon alles gestern erklärt und jetzt erklärten wir es Ribaldo.
    „Also, die Besen und Schrubber sind die Park-Uhr!“, begann Joschka, die siebte Kavallerie, und fing sich von seinem Bruder sofort eine Kopfnuss ein.
    „Das heißt Parcours, du Dumpfbackenbruder!“, verbesserte ihn Juli „Huckleberry“ Fort Knox. „Und durch den laufen wir durch!“
    „Ja, das sag ich doch!“, schimpfte Joschka. „Und zwar zuerst mit ,ohne Ball‘ und dann mit! Haben Sie das verstanden?“
    Juli rollte die Augen. Er wollte seinem Bruder gerade die zweite Kopfnuss verpassen, da eilte Ribaldo Joschka zu Hilfe.
    „Nein, lass ihn!“, lachte er. „Bitte. Ich habe alles verstanden.“
    „Das ist gut!“, sagte Felix und war wie immer todernst. „Denn jetzt wird es haarig.“
    „Ja! Dampfender Teufelsdreck!“, raunte Markus, der Unbezwingbare. „Felix hat Recht. Jetzt kommen die Level. Die Hindernisse und Schwierigkeitsstufen. Die haben Sie da in der Kiste gesehen.“
    Rocces Vater schaute verwundert zu den Gummibändern und Sammelbildern und runzelte seine Stirn.
    „Das ist wie beim Gameboy!“, erklärte Vanessa. „Durch diese Level müssen Sie durch.“
    „Die werden schwerer und schwerer!“, warnte Jojo. „Und wenn Sie das schaffen, wartet eine Belohnung auf Sie.“
    „Genau!“, rief Joschka begeistert.“ Da wartet die große Iniziatution!“
    „Intuition heißt das!“, zischte sein Bruder und gab Joschka wieder eine Kopfnuss dafür. „Was immer das heißen mag!“
    „Siehst du! Genau das hab ich gemeint!“, grinste die siebte Kavallerie. „Aber vielleicht findest du das ja heraus!“
    „Na warte!“, rief Juli und stürzte sich auf ihn. „Das bekommst du zurück!“
    Doch Joschka war schneller. Er rannte in den Parcours und ohne, dass die beiden es wollten, eröffneten sie damit das Training.
    Zuerst liefen wir einzeln durch die Slalombesen, Slalomschrubber und Slalomspaten hindurch. Dann jagten wir uns wie Juli und Joschka jeweils zu zweit. Und als wir das konnten, wiederholten wir dasselbe mit Ball. Wir führten ihn mit rechts, mit links und mit beiden Füßen durch den Parcours und wir lachten uns tot, als Willi uns aufforderte, das ganze rückwärts zu machen. Selbst Ribaldo dotzte jetzt auf den Po und je mehr er darüber lachte, umso mehr begriff er, worum es hier ging.
    Dann war das erste Training zu Ende. Ihr wisst doch, eine Stunde pro Tag hatte ich mit Ribaldo abgemacht, doch in den nächsten
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